Miguel Oliveira: Warum er von KTM zu Aprilia ging
Miguel Oliveira in der RNF-Aprilia-Box
Im Programm «Infinito Particular» des portugiesischen Senders Antena 1 gab Miguel Oliveira ein ausführliches Interview, in dem er unter anderem zu seinem Abschied von KTM und zu seiner «Rückkehr» zu Aprilia befragt wurde.
Tatsächlich gab Oliveira einst auf einer Aprilia sein Debüt in der Motorrad-WM, als er 2011 für das Team Andalucia Banca Civica die Klasse 125 ccm bestritt. «Nur die Marke ist vergleichbar, der Rest ist jetzt alles anders», winkte der RNF-Neuzugang lachend ab.
Zur Erinnerung: Seine gesamte bisherige MotoGP-Karriere absolvierte Oliveira auf der RC16, nachdem er die KTM-Leiter von der Moto3 über die Moto2 (mit Ausnahme seines ersten Moto2-Jahres 2016 auf Kalex) erfolgreich durchlaufen hatte.
KTM verpflichtete für 2023 und 2024 aber Jack Miller als Teamkollegen für Brad Binder im Red Bull-KTM-Werksteam. Miguel Oliveira dagegen boten die Österreicher eine Rückkehr ins Tech3-Team an, das nun als offizielles GASGAS-Werksteam auftritt. Der fünffache MotoGP-Sieger ließ sich davon aber nicht überzeugen, er bevorzugte das neue Aprilia-Kundenteam von Razlan Razali.
«KTM hat sich mir gegenüber nicht schlecht verhalten, wir hatten einfach unterschiedliche Denkweisen», erklärte Oliveira rückblickend. «Die Umstrukturierung des Teams ging mit dem Willen einher, einen anderen Fahrer als mich dort zu haben. Diese Unterschiede haben uns voneinander entfernt und wir hatten keine gemeinsame Zukunft mehr. Es war aber nicht so, dass die Tür nicht offen gewesen wäre, denn sie wollten wirklich, dass ich im GASGAS-Team bleiben würde, also auf einer roten KTM.»
«Bei der Umstrukturierung, bei der natürlich auch das Marketing eine Rolle spielte, gab es die Idee, für die ursprünglich iberische Marke GASGAS zwei iberische Fahrer zu haben – ein Duo mit einem Spanier und einem Portugiesen. Ich war nicht ganz einverstanden mit dieser Idee und ich glaube, dass es in unserem Leben Momente gibt, in denen wir eine Veränderung brauchen – vor allem in Situationen, in denen man nur einmal die Chance bekommt, auf den Zug aufzuspringen», fasste der 28-jährige Portugiese zusammen.
Für Oliveira war also der Moment gekommen, seine Komfortzone zu verlassen, die ihm KTM für seine Karriere sehr wohl geboten hätte, wie er betonte. «Ich wusste aber, dass es nicht das war, was ich wollte. Ich wollte andere Möglichkeiten ergründen – und Weltmeister werden. Und ich glaube daran, dass das bald passieren wird», schob der Moto3-Vizeweltmeister von 2015 und Moto2-Vizeweltmeister von 2018 nach.
MotoGP-WM-Endstand 2022 (nach 20 Rennen):
1. Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.