Jack Miller (KTM): «Natürlich gibt es Unterschiede»
Jack Miller im neuen Look
Im Rahmen der Red Bull-KTM-Teamvorstellung meldete sich Neuzugang Jack Miller am Donnerstag für eine Online-Presserunde aus seiner australischen Heimat, wo er die Winterpause verbringt – mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zu seinem neuen Arbeitgeber in Oberösterreich.
Im KTM-Werk traf der vierfache MotoGP-Sieger auf einige altbekannte Gesichter aus seiner Ducati-Zeit: Nach Fabiano Sterlacchini, Head of Technology, und Teammanager Francesco Guidotti wechselten nun auch Alberto Giribuola und Miller-Crew-Chief Cristhian Pupulin von Borgo Panigale nach Munderfing.
Ist die Arbeitsweise von KTM mittlerweile ähnlich oder gibt es Unterschiede zu Ducati, im Vorjahr der dominierende Hersteller? «Natürlich gibt es Unterschiede», erwiderte Miller, der dann einmal mehr klarstellte: «Es war meine Entscheidung, Ducati zu verlassen. Die Entscheidung hat sich richtig angefühlt und ich fühle mich immer noch wohl damit. Ich freue mich jetzt auf die neue Herausforderung.»
«Mit Jungs wie Fabiano, Albi, Pipi und Francesco haben wir viele großartige Leute von Ducati zu KTM geholt», kam der 28-jährige Australier auf die Frage zurück. «Mit der Arbeitsweise, der offenen Mentalität, dem Aufwand hinter dem Projekt und diesen großartigen Köpfen, die involviert sind, ist noch kein Ende abzusehen. Ich fühle mich geehrt, Teil dieses Projekts zu sein und weiterhin mit diesen großartigen Leuten zu arbeiten.»
Miller zum Vergleich zwischen der Desmosedici GP und der RC16: «Mit Sicherheit gibt es Unterschiede zwischen den Motorrädern, jedes Bike hat seine Stärken und Schwächen. Auch die KTM hat, wie man in jüngsten Rennen gesehen hat, ihre Stärken und ihre Schwächen. Das Ziel ist, so viele Schwächen wie möglich auszumerzen.»
«Die Jungs, die wissen, was Ducati in der Vergangenheit gemacht hat, können sehen, ob einige dieser Probleme mit denen übereinstimmen, die wir KTM haben. Und wenn nicht, geht es darum, neue Lösungen zu finden. Bei dem einen Testtag in Valencia habe ich verstanden, dass dieses Motorrad viel Potenzial hat», unterstrich der neue Red Bull-KTM-Werksfahrer. «Mit den richtigen Leuten und der richtigen Gruppe glaube ich, dass wir das Maximum herausholen können.»
Miller selbst hatte vor ein paar Jahren angemerkt, wie schwierig ein Markenwechsel in der heutigen MotoGP-Klasse sei. Es könne auch zwei Jahre dauern, sich auf das neue Fabrikat einzustimmen, meinte er damals. Auch jetzt bestätigte er: «Mit Sicherheit ist es nicht einfach, Hersteller und Motorrad zu wechseln – und den Fahrstil zu verändern. Es ist nie einfach, wenn du in gewisser Hinsicht in deiner Fahrweise und deinen Gewohnheiten festgefahren bist, die du auf einem anderen Motorrad gelernt hast. Du musst sie dann anpassen oder ganz über Bord werden und für das neue Bike neue Abläufe finden.»
«Wir haben es im vergangenen Jahr bei Maverick auf der Aprilia gesehen», verwies «JackAss» auf Maverick Viñales, der im Sommer 2021 von der Yamaha M1 auf die Aprilia RS-GP umgestiegen war. Zur Hälfte der Saison 2022 feierte der Spanier dann die ersten Podestplätze. «Ich bin überzeugt, dass dieses Jahr für ihn noch einmal eine größere Verbesserung sein wird», so Miller.
Gelichzeitig warnte der KTM-Neuzugang vor Vergleichen: «Ich will nicht auf die Ergebnisse anderer Leute schauen und meine Geschichte, meinen Anpassungsprozess an das Motorrad, darauf basieren. Ich bin einfach hier, mein Bestes zu geben. In einer perfekten Welt passe ich mich in den ersten paar Tests an und wir sind startklar, wenn es in Portimão ans Rennfahren geht. Aber wie gesagt, das ist das Szenario in einer perfekten Welt. Vor uns liegen jetzt zwei sehr wichtige Tests.»
Nämlich die zwei IRTA-Tests in Sepang (10. bis 12. Februar) und Portimão (11. und 12. März).
Dort gehe es darum, die Zeit zu nutzen, um die Selbstverständlichkeit auf der RC16 zu finden. «Das erste Viertel der Saison wird der entscheidende Part der Saison, um zu verstehen, was das Motorrad braucht und was wir damit tun müssen», unterstrich Miller.
MotoGP-Test, Valencia (08.11.2022):
1. Marini, Ducati, 1:30,032 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,225 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,230
4. Oliveira, Aprilia, + 0,335
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,366
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,451
7. Brad Binder, KTM, + 0,464
8. Martin, Ducati, + 0,544
9. Quartararo, Yamaha, + 0,546
10. Bastianini, Ducati, + 0,560
11. Zarco, Ducati, + 0,594
12. Bagnaia, Ducati, + 0,623
13. Marc Márquez, Honda, + 0,644
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,659
15. Álex Márquez, Ducati, + 0,680
16. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,725
17. Miller, KTM, + 0,755
18. Mir, Honda, +0,882
19. Nakagami, Honda, + 1,049
20. Rins, Honda, +1,196
21. Raúl Fernández, Aprilia, +1,308
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,698
23. Pirro, Ducati, + 2,773