Miguel Oliveira: Was ihn an der Aprilia fasziniert
Wird Miguel Oliveira auch auf der Aprilia seine Regenkünste unter Beweis stellen?
Die nasse Piste am zweiten Testtag der MotoGP in Sepang bot Miguel Oliveira die Gelegenheit, seine RNF-Aprilia erstmals mit Regenreifen zu testen. Der Portugiese, der 2022 beide Regenrennen in Indonesien und Thailand gewann, fand sich auf dem nassen Sepang International Circuit schnell zurecht. «Die Aprilia lässt sich im Nassen sehr schön fahren, ich habe mich sofort wohl gefühlt und war schnell unterwegs.» Doch in Hinblick auf die Testarbeit bemerkte der 28-Jährige: «Am Ende wurde Tag durch den Regen ruiniert. Ich konnte dadurch nicht so viele Dinge testen, wie ich eigentlich wollte.»
Als die Strecke zwischenzeitlich abgetrocknet war, gelang Oliveira eine Rundenzeit von 1:58,839 min, die ihm hinter Jorge Martin (Pramac Ducati) Platz 2 in der Tageswertung sowie Rang 5 in der kombinierten Zeitenliste beider Testtage einbrachte. Mit 48 absolvierten Runden war der WM-Zehnte des Vorjahres der zweitfleißigste Fahrer am Samstag.
Das Testprogramm hatte hauptsächlich seine Gewöhnung an die RS-GP zum Ziel: «Wir haben die Ergonomie des Bikes etwas angepasst, um meine Sitzposition zu verbessern, dadurch habe ich direkt ein besseres Gefühl gehabt.» Trotz Platz 2 bemerkte Oliveira: «Wir hatten keine wirkliche Gelegenheit für einen Zeitenangriff, weshalb ich mein wahres Potenzial nicht nutzen konnte. Aber natürlich ist es besser, Zweiter zu werden als Letzter zu sein.»
Der fünffache MotoGP-Sieger, der in den vergangen vier Jahren auf KTM unterwegs gewesen ist, hob eine Besonderheit der Aprilia hervor. «Das Motorrad ist technisch sehr anspruchsvoll, das ist der größte Unterschied zur KTM. Sobald wir eine Veränderung an den Einstellungen vornehmen, spüre ich diese sofort. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Die Aprilia reagiert sehr sensibel darauf, wie der Fahrer auf ihr agiert. Wenn ich mein Körpergewicht etwas nach vorne verlagere, antwortet das Bike darauf sofort. Ich muss daher sehr präzise arbeiten und sauber fahren.»
Daraus schlussfolgerte Oliveira seine derzeit größten Schwachstellen: «Aufgrund dieser Eigenschaft habe ich momentan besonders beim geraden Anbremsen sowie in langsamen Kurven noch Schwierigkeiten.»
Am Sonntag steht für den RNF-Aprilia-Fahrer und die anderen MotoGP-Piloten in Sepang der finale Testtag auf dem Programm.
Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:
1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996
Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:
1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)