Aprilia: Patent für aerodynamische Lederkombi
Buckelförmige Gebilde an Nacken und Rücken des Fahrers, welche bremsende Luftwirbel hinter dem Helm des Fahrers vermindern und damit dessen Nacken schonen und die Höchstgeschwindigkeit verbessern, gibt es schon länger: Der Lederkombi-Hersteller Dainese führte den Buckel 1988 ein. Seither wurden die Helme mit Spoilern und Abrisskanten versehen, doch eine weitere Entwicklung fand nicht statt.
Nun hat Aprilia ein Patent angemeldet, um am Lederkombi der Rennfahrer an Torso und Gliedmassen muschelförmige Ausbuchtungen anzubringen. Diese sollen bremsende Luftwirbel hinter den Oberarmen und den Beinen des Fahrers vermindern. Das müsste gemäss den aerodynamischen Gesetzten zu einer verbesserten Höchstgeschwindigkeit führen. Ebenso würde der Fahrer geschont, weil der Fahrtwind weniger an seinen Gliedmassen zerrt.
In der Patentschrift wird ausgeführt, dass die aerodynamischen Elemente entweder mit Klettverschlüssen an der Lederkombi befestigt oder fix eingebaut sind, aber so geformt sein müssen, dass sie die Bewegungsfreiheit des Fahrers nicht behindern.
Insgesamt führt die Patentschrift zwölf solcher Elemente auf: Je eines an den Unterarmen, Oberarmen und Schultern, weiter je eines seitlich am Oberkörper, an Ober- und Unterschenkel. Die aerodynamischen Elemente könnten, so Aprilia, mit stossabsorbierendem Material gefüllt oder als Luftkissen ausgeführt sein, um die Verletzungsgefahr bei einem Sturz reduzieren.
Das MotoGP-Reglement limitiert die Änderungen an der Aerodynamik der Rennmotorräder während der Saison, zu aerodynamischen Hilfen an der Bekleidung des Fahrers steht nichts geschrieben. Und eine Neuerung, welche die Sicherheit der Fahrer verbessert, da kann ja niemand dagegen sein. Gut möglich darum, dass wir die Fahrer des Aprilia Werksteams (Aleix Espargaró und Maverick Viñales) wie auch die Fahrer des privaten RNF-Teams (Raúl Fernández and Miguel Oliveira) bald mit solchen aerodynamischen Ausbuchtungen an den Lederkombis sehen werden.