MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Razgatlioglu schmiedet MotoGP-Pläne: Wer greift zu?

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu will 2024 MotoGP fahren

Toprak Razgatlioglu will 2024 MotoGP fahren

Nach der Saison 2023 läuft der Vertrag von Toprak Razgatlioglu und Yamaha für die Superbike-WM aus. Im Interview von SPEEDWEEK.com verrät der 26-Jährige, wie er sich seine weitere Karriere vorstellt.

2021 gab es zahlreiche Gespräche, ob Toprak Razgatlioglu für 2022 in die MotoGP-WM wechselt. Doch der Türke wollte zuerst seinen Superbike-Titel unter Dach und Fach bringen, und die MotoGP-Manager von Yamaha konnten damals mit seiner Verpflichtung nicht so lange warten.

Nach dieser Saison läuft der Superbike-Vertrag des 26-Jährigen mit Yamaha aus. Dann ist nicht nur der Klassenwechsel möglich, sondern auch der Markenwechsel, wie Razgatlioglu SPEEDWEEK.com verriet.

«Noch gibt es nichts zu verkünden, aber jetzt habe ich den Traum, MotoGP zu fahren», unterstrich der 33-fache Superbike-Laufsieger. «2021 war ich Superbike-Weltmeister, jetzt blicke ich auf MotoGP. Warum sollte ich es dort nicht versuchen?»

Razgatlioglu und sein Manager Kenan Sofuoglu wissen, dass der Umstieg kein einfacher ist. Zumal Yamaha angesichts der schwächelnden M1 momentan nicht als erste Adresse gilt.

«Aprilia ist sehr gut, sie haben sich deutlich verbessert», bemerkte Toprak. «Mein Vertrag mit Yamaha endet nach dieser Saison. Vielleicht unterschreibe ich wieder bei ihnen, vielleicht gehe ich zu einer anderen Marke. Noch ist es zu früh, um etwas zu sagen, eine Entscheidung gibt es wohl erst Mitte des Jahres. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr MotoGP fahren kann. In MotoGP liegen alle Motorräder eng beisammen, aber jeder kann sehen, dass die Ducati sehr stark sind. Ebenso wie in der Superbike-WM. Aber Yamaha war 2021 Weltmeister, warum sollen sie sich für nächstes Jahr nicht verbessern und ein starkes Motorrad bringen?»

Franco Morbidelli zeigte in Argentinien am vergangenen Wochenende mit zwei vierten Rängen seine beste Leistung seit Anfang Mai 2021 in Jerez, als er Dritter war. Nach den miserablen Jahren 2021 und 2022, in denen er 17. und 19. in der WM wurde, muss der Vizeweltmeister von 2020 so weitermachen, wenn er seinen Platz im Yamaha-Werksteam behalten möchte.

«Bei Yamaha habe ich als Yamaha-Fahrer die größte Chance», ist sich Razgatlioglu bewusst. «Stand heute haben sie im Werksteam für nächstes Jahr Platz für mich. Sollte das nicht klappen, schauen wir uns vielleicht bei anderen Teams um. Vielleicht bleibe ich aber auch in der Superbike-WM. Mein Plan und mein Traum ist, dass ich um den MotoGP-Titel kämpfe – oder um Podestplätze. Ich will nicht einfach nur ein GP-Motorrad fahren. Ich wäre der erste türkische Fahrer in der MotoGP-WM, das ist für mich aber nicht wichtig. Wichtig ist, dass ich in die Top-3 fahren kann. Ich weiß, dass alle in MotoGP sehr stark sind und eng beisammen liegen. Vielleicht würde mein erstes Jahr nicht einfach und ich wäre im zweiten Jahr stärker. Ich weiß es nicht. Das GP-Bike unterscheidet sich sehr vom Superbike, auch die Reifen sind anders und ich müsste mich anpassen.»

«Im Moment denke ich für nächstes Jahr an MotoGP», sagte der Mann mit der Startnummer 54. «Wenn das nichts wird, dann ist das Thema für mich abgeschlossen. Dann bleibe ich in der Superbike-WM.»


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