Johann Zarco: «Sie verlangen zu viel von uns»
Johann Zarco bei der Pressekonferenz des «Red Bull Grand Prix of The Americas» am Donnerstag
Johann Zarco erlebte bislang einen vielversprechenden Start in die MotoGP-Saison 2023. Dabei war es besonders der Rennsonntag, der dem Primac-Pramac-Ducati-Fahrer gute Ergebnisse einbrachte. Denn während er in den Sprints in Portimão und Termas de Río Hondo nur auf den Plätzen 8 und 13 landete, trumpfte er in den Sonntagsrennen als Vierter (Portimão) und zuletzt in Argentinien mit Platz 2 mächtig auf.
Mit 15 Punkten Rückstand auf WM-Leader Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing) liegt Zarco vor dem «Red Bull Grand Prix of The Americas» damit auf WM-Rang 3. «Die Sprints sind gut, um sich auf das Rennen am Sonntag vorzubereiten, da sie viele Informationen liefern», bestätigte der 32-Jährige seine bisherige Leistung und erklärte, dass er sich auch für den Rennsonntag in Austin gute Chancen ausrechnet. «Am Sonntag habe ich bislang immer die großen Ergebnisse eingefahren. Ich bin momentan Dritter in der WM, wenn ich an diesem Sonntag an gleicher Position oder sogar besser stehe, dann ist das super.»
Das neue MotoGP-Format mit dem Sprint am Samstag und der Fan-Parade am Sonntagmorgen soll die Stars der Königsklasse näher an die Zuschauer und Fans heranbringen. Doch Zarco betonte auch die Schattenseiten des neuen Konzepts. «Sie verlangen zu viel von uns», hielt der Ducati-Pilot fest und erklärte: «Natürlich ist das Programm gut für die Show. Jedoch vergessen sie dabei, dass wir uns konzentrieren müssen. Am Samstagmorgen müssen wir uns 15 Minuten vor dem freien Training den Fans präsentieren. Dies ist verpflichtend, ansonsten drohen uns Strafen. Auch wenn es nur das freie Training ist, müssen wir ein Bike bei über 300 km/h pilotieren und das auf zum Teil schwierigen Strecken. Wir sollten darüber nachdenken, dass die Show zwar gut ist, wir uns aber auf unseren Job konzentrieren müssen.»
Nachdem in Las Termas mit Marc Márquez und Joan Mir (beide Repsol Honda), Enea Bastianini (Ducati) und Miguel Oliveira (Aprilia) vier Fahrer verletzungsbedingt gefehlt haben, ging Zarco noch einen Schritt weiter: «Vielleicht sind diese 15 Minuten die Ursache dafür, dass wir Fahrer mehr gestresst sind und mehr Unfälle und Verletzungen geschehen.»
WM-Stand nach 4 von 42 Rennen:
1. Bezzecchi, 50 Punkte. 2. Bagnaia 41. 3. Zarco 35. 4. Alex Márquez 33. 5. Viñales 32. 6. Miller 25. 7. Martin 22. 8. Binder 22. 9. Morbidelli 21. 10. Quartararo 18. 11. Marini 15. 12. Rins 13. 13. Aleix Espargaró 12. 14. Augusto Fernández 8. 15. Nakagami 7. 16. Marc Márquez 7. 17. Di Giannantonio 6. 18. Mir 5. 19. Oliveira 3. 20. Raúl Fernández 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 71 Punkte. 2. KTM 38. 3. Aprilia 32. 4. Yamaha 27. 5. Honda 20.
Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 65 Punkte. 2. Prima Pramac 57. 3. Red Bull KTM 47. 4. Aprilia Racing 44. 5. Ducati Lenovo 41. 6. Gresini Racing 39. 7. Monster Energy Yamaha 39. 8. LCR Honda 20. 9. Repsol Honda 12. 10. GASGAS Tech3, 8. 12. CryptoDATA RNF 5.