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Fabio Quartararo: «Das ist unser Hauptproblem»

Von Otto Zuber
Fabio Quartararo drehte am Montag in Jerez 88 Testrunden

Fabio Quartararo drehte am Montag in Jerez 88 Testrunden

Fabio Quartararo, der am Sonntag in Jerez ein schwieriges Rennen erlebt hatte, war beim offiziellen Test der schnellste Yamaha-Pilot und der Drittschnellste insgesamt. Von der Tagesbestzeit trennten ihn 0,151 sec.

Fabio Quartararos Erwartungen an den Montag-Test hielten sich in Grenzen. «Wir haben ein paar Teile, aber nichts Besonderes», hatte er im Vorfeld angekündigt. «Wir wissen, wo das Problem liegt, können für dieses Jahr aber nichts daran machen, weil wir den Motor nicht verändern können.»

«Es ist nicht nur die Beschleunigung. Wir können die Leistung nicht nutzen, weil wir so mit der Wheelie-Neigung zu kämpfen haben. Das müssen wir in den Griff bekommen, aber wenn wir größere Flügel anbringen, sind wir dann auf den Geraden nicht schnell. Es ist ein Problem, das viele weiter mit sich zieht», seufzte der Weltmeister von 2021.

An Yamaha ging die klare Botschaft: «Ich habe nach den Rennen klar mitgeteilt, wo das Problem liegt. Es liegt an ihnen, eine Lösung zu finden.» Die Japaner brachten für den Montagstest denn auch unterschiedliche Aero-Konfigurationen mit. Dazu gab es zwei Chassis-Varianten und eine Auspuff-Version mit doppeltem Endrohr.

Quartararo drehte fleissig seine Runden und belegte am Ende mit 1:36,725 min den dritten Platz auf der Zeitenliste. Zur Tagesbestzeit von Marco Bezzecchi fehlten nur 0,151 sec. Der Franzose erklärte hinterher: «Ich würde sagen, dass ich etwas glücklicher als am Sonntag bin. Wir haben speziell an der Leistung auf neuen Reifen mit wenig Sprit im Tank gearbeitet und ich fuhr meine Runde ziemlich früh, als die Streckentemperatur noch über 50 Grad Celsius lag. Ich wollte den Unterschied erkennen und wir konnten gute Daten sammeln, das war positiv.»

«Aber die Pace an sich war schon das ganze Rennwochenende gut. Doch wir haben ein paar Schwierigkeiten, die wir in den Griff bekommen müssen. Es ist eine Sache, eine schnelle Runde zu drehen, und eine andere, einem Gegner zu Folgen. Der Speed ist da, und wir haben mehr Power, doch zwei kleine Flügel. Wir brauchen viel mehr Abtrieb, um zu kämpfen. Das ist das Eine. Und in der Lage zu sein, einen Gegner zu überholen und nahe dran zu bleiben – das ist unser Hauptproblem», schilderte der 24-Jährige aus Nizza.

Zu den neuen Aero-Teilen, dem Auspuff und dem neuen Chassis sagte er: «Der Auspuff klingt ganz anders, auch auf dem Bike. Es ging darum zu sehen, ob man damit mehr Top-Speed hat. Aber auf dieser Strecke geht es mehr darum, wie du aus der fünften Kurve rauskommst. Deshalb war es schwer, das wirklich zu testen. Bei der Aero haben wir verschiedene Flügel ausprobiert, aber es lief ähnlich wie zuvor, bei mir sogar etwas schlechter, deshalb werde ich sie nicht brauchen. Wir hatten auch ein neues Chassis dabei, doch es war schwierig, ein gutes Feedback zu bekommen. Es war sicherlich nicht schlechter, aber das gilt für diese Strecke hier. Wenn wir in Le Mans den direkten Vergleich haben, wissen wir mehr.»

Quartararo sprach auch über das Funk-System, das probeweise eingesetzt wurde: «Für Notfälle ist es sicher gut, aber man sollte sich auf jene Informationen beschränken, die sicherheitsrelevant sind. Es sollten nicht so viele Leute reinreden, es ist schwierig, wenn man beim Fahren plötzlich etwas hört. Aber es ist eine Sicherheitsmassnahme, die sicher Sinn macht, wenn etwa ein Bike auf der Strecke liegt oder die rote Flagge gezeigt wird. Man sollte es also einsetzen, wenn es gefährlich wird. Es ist auch leicht und klein, aber nicht sehr bequem. In dieser Hinsicht muss der Prototyp noch angepasst werden.»

MotoGP-Test Jerez, 1. Mai:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,98

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