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Angst vor Strafen: Laut Brad Binder im Hinterkopf

Von Ivo Schützbach
Brad Binder mit neuem Aero-Paket

Brad Binder mit neuem Aero-Paket

Teils heftige Kritik musste sich das FIM MotoGP Stewards Panel anhören, weil einige der Strafen in Jerez nicht in allen Augen verhältnismäßig waren. KTM-Ass Brad Binder sagt, das habe großen Einfluss auf die Fahrweise.

KTM nutzte den Test auf dem Circuito de Jerez am Montag unter anderem für die Evaluierung neuer Aero-Teile. Auffällig waren die langen Side-Pods an den RC16, gesehen sowohl bei Red Bull KTM als auch bei GASGAS Factory Tech3.

Zudem war die Verkleidung, mit der bisher nur Dani Pedrosa unterwegs war, an der KTM von Brad Binder zu entdecken. Der Edeltester schien dagegen ein neues Chassis zu bewegen.

Der WM-Dritte Binder, Sieger des Sprintrennens in Jerez und Zweiter des Grand Prix, beendete den Test als bester KTM-Pilot auf Position 8, eine knappe halbe Sekunde hinter dem Schnellsten Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Ducati).

«Es gibt Vorteile und Nachteile, wie immer», meinte Binder zu den Aerodynamik-Experimenten. «Ich konnte kleine Unterschiede spüren, aber nichts Verrücktes. Was besser funktioniert, wissen wir wohl erst, wenn alle Daten ausgewertet sind. Es war sehr cool, wir konnten alles auf dem Testplan abarbeiten. Ich hatte sogar Zeit für ein paar Starts – das war ein erfolgreiches Wochenende.»

Zwei Dinge waren in Jerez augenfällig: Die Raketenstarts von Binder und seine vielen Slides am Kurveneingang. «Unsere Launch-Control arbeitet hervorragend, auf sie können wir bauen», lobte der Südafrikaner die KTM-Ingenieure. «Das Bike hat etwas weniger Grip am Kurveneingang, ich will gar nicht so viel rutschen. Aber wenn das Bike nicht genügend bremst, dann bleibt dir nur auf die Hinterradbremse zu steigen, um den Scheitelpunkt zu erwischen. Das ist sehr wichtig, sonst verlierst du gleich 0,3 sec.»

Teils heftige Kritik musste sich das FIM MotoGP Stewards Panel am vergangenen Wochenende anhören, weil einige der ausgesprochenen Strafen nicht in allen Augen verhältnismäßig waren.

Das hatte auch Binder im Kopf, als er in der letzten Runde dem späteren GP-Sieger Pecco Bagnaia (Ducati Lenovo) am Hinterrad klebte – und vor der letzten Kurve nicht zum finalen Angriff blies. «Wenn du einen anderen in der letzten Kurve abräumst, dann wirst du nicht nur einen Platz zurückgestuft», weiß der 27-Jährige. «Ich habe mehr darüber nachgedacht, als man das normal im Rennsport tut. Aber die Realität ist, dass man Strafen bekommt, wenn man Fehler macht und andere trifft. Das nimmt etwas den Spaß, macht es aber sicherer. Ich hatte das Gefühl, ich wäre nahe genug an Pecco dran gewesen, war es aber nicht. Es wäre darauf hinausgelaufen, dass ich hätte schauen müssen, was herauskommt. Vielleicht wäre es aufgegangen – die Chance war aber groß, dass es zum Kontakt kommt. Die Position, die ich gewonnen hätte, wäre mir wahrscheinlich eh wieder weggenommen worden.»

MotoGP-Test Jerez, 1. Mai:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,984

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