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Pramac Ducati: Warum Johann Zarco 2024 willkommen ist

Von Günther Wiesinger
Ducati hat bei den MotoGP-Piloten vor drei Jahren eine Verjüngungskur verordnet – und hat damit ausgezeichnete Erfolge erzielt. Von der alten Garde blieb nur Johann Zarco. Paolo Ciabatti nennt triftige Gründe dafür.

Johann Zarco wird am 16. Juli 33 Jahre alt, er hat bisher 17 MotoGP-Podestplätze errungen, aber keinen Sieg. Der Pramac-Ducati-Pilot ist mehrmals stark in die Saison gestartet, dann aber zurückgefallen und hat sich auch gegen die Rookies wie Jorge Martin und Enea Bastianini sowie Le-Mans-Sieger Marco Bezzecchi in den letzten Jahren nicht nachhaltig durchsetzen können.

Trotzdem geniesst der routinierte Franzose, Le-Mans-GP-Dritte vom Sonntag und Moto2-Weltmeister von 2015 und 2016 (im Ajo-Team) weiter viel Rückhalt bei Pramac und Ducati. Obwohl der italienische Hersteller eigentlich 2020 eine drastische Verjüngung der Fahrpaarungen durchgesetzt und damals zum Beispiel Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci entlassen hat.

Auch jetzt drängen junge Talente ins Pramac-Team. Der WM-Zweite Marco Bezzecchi (schon zwei GP-Siege!) und der WM-Sechste Luca Marini haben sich zum Beispiel empfohlen, und bei Gresini Racing könnte 2024 – wie berichtet – der Moto2-WM-Leader Tony Arbolino statt Fabio Di Giannantonio zum Zug kommen.

«Ja, Johann Zarco sieht inzwischen wie ein Mann aus, nicht mehr wie ein Jüngling. Aber ich muss vorausschicken, wir sind happy mit seiner Performance. Er ist ein großartiger Kerl, man hat in Le Mans wieder gesehen, wie populär er in der Motorradwelt ist. Johann ist ein großartiger Botschafter für diesen Sport. Und er ist einer der wenigen MotoGP-Piloten, der abseits der GP-Strecken leidenschaftlich gerne Motorrad fährt. Er unternimmt auch viele Aktivitäten mit unserer Ducati-Niederlassung in Frankreich, sogar mit unseren E-Bikes», schildert Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Johann ist ein sehr guter Botschafter für unsere Marke. Dazu ist er schnell, auch wenn manchmal die eine oder andere Zehntelsekunde fehlt; das weiß er.»

Der Franzose stellte schon 2022 mehrmals fest, dass er mit den aktuellen MotoGP-Bikes nicht so optimal umgehen kann wie einige junge Markenkollegen, weshalb er bisher nie richtig in den Titelkampf verwickelt war. Und Herausforderer Marco «Bez» Bezzecchi hat schon in seiner zweiten Saison zwei MotoGP-Rennen gewonnen.

«Johann hat zwar nur einen Ein-Jahres-Vertrag, aber wir möchten an ihm festhalten», ergänzte Ciabatti, der einerseits nicht nur Italiener und Spanier auf der Desmosedici sehen will. Anderseits sagt Ciabatti: «Auch Pramac hat großes Interesse am französischen Markt. Im Moment klappt alles ausgezeichnet. Aber wir möchten etwas abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Wenn wir das Risiko sehen, eventuell einen Fahrer an Yamaha zu verlieren, könnten wir Gegenmaßnahmen ergreifen.»

Dann könnte zum Beispiel Bezzecchi statt Martin ins Pramac-Team gehievt werden? Ciabatti: «Ja, im Prinzip gehört er zu den aufstrebenden Piloten. Er steht erst am Beginn seiner zweiten MotoGP-Saison. Trotzdem mischt er regelmäßig vorne mit.»

Ducati rüstet die GP23-Werkspiloten von Lenovo und Pramac mit Werksverträgen aus. Bei Mooney VR46 und Gresini Racing entscheiden die Teams über die Fahrerbesetzungen. «Aber sie unterhalten sich darüber mit uns», hält Ciabatti fest. «Der technische Support für diese Kundenteams ist garantiert. Die zusätzliche Unterstützung hängt von der Fahrerwahl und der Fahrerperformance ab.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F (14.05.):

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6.281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Pirro 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.


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