MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sturz von Márquez: Le Mans jubelte für Johann Zarco

Von Ivo Schützbach
Johann Zarco jagte Jorge Martin und Marc Márquez

Johann Zarco jagte Jorge Martin und Marc Márquez

Als Marc Márquez in der vorletzten Runde des MotoGP-Rennens in Le Mans stürzte, gab es tosenden Applaus auf dem Circuit Bugatti. Denn Profiteur des Missgeschicks war Lokalheld Johann Zarco (Prima Pramac Ducati).

Der Optimismus der am Sonntag 112.000 Zuschauer auf dem Circuit Bugatti in Le Mans bekam im Qualifying am Samstag einen heftigen Dämpfer, denn die beiden Franzosen Johann Zarco und Fabio Quartararo qualifizierten sich nur für die Startplätze 9 und 13.

Während Ex-Weltmeister Quartararo mit seiner lahmen Yamaha M1 im Rennen keine Rolle spielte und nur dank zahlreicher Stürze Siebter wurde, kämpfte Zarco am Schluss sogar um Platz 2.

Der Routinier profitierte zwar ebenso von den Stürzen der vor ihm liegenden Bagnaia, Vinales, Miller und allen voran Marc Márquez, doch Zarco hatte im Gegensatz zu Quartararo auf seiner Pramac-Ducati den nötigen Speed.

Nach vier Runden lag Zarco nur auf dem zehnten Platz, arbeitete sich aber Position um Position nach vorne. Dann schloss der 32-Jährige zu Marc Márquez und Jorge Martin auf, die um Platz 2 stritten. «Ich wollte ums Podium mitmischen», meinte Johann. «Glücklicherweise machte Jorge viel Druck und Marc stürzte. So kam ich zu meinem Podestplatz. Ich wollte noch versuchen Jorge anzugreifen, aber er war schnell. Ein Podestplatz ist immer großartig. Aber einer in Frankreich, ist sogar noch besser. Das waren magische Momente.»

Márquez, der seinen ersten Grand Prix seit sieben Monaten fuhr, zeigte auf der Honda eine starke Leistung, übertrieb es aber wieder einmal. «Jorge überholte ihn in Kurve 7 auf der Bremse», schilderte Zarco den entscheidenden Moment. «Marc kann sehr schnelle Richtungswechsel vornehmen, aber dieses Mal überschritt er eine Grenze und das Vorderrad rutschte ihm weg. Dass er mit dem harten Vorderreifen fuhr, machte es für ihn noch tückischer. Glücklicherweise war ich zur Stelle und konnte davon profitieren.»

Den 1000. Grand Prix der Geschichte erlebten summiert über das Wochenende fast 279.000 Fans vor Ort. «Das war unglaublich», hielt Zarco fest, der die tobende Menge auch unter dem Helm hören konnte. «2017 und 2021 erlebte ich hier schon einmal solche Momente, aber dieses Mal schien die Sonne und es war sogar noch besser. Die Kämpfe waren alle hart, wie mich das Publikum aufgenommen hat, war herzerwärmend. Das waren einzigartige Momente, die man nicht oft im Leben hat.»

Sieger wurde in überragender Manier Marco Bezzecchi aus dem Team Mooney VR46 Ducati, der in der Gesamtwertung jetzt nur noch einen Punkt hinter dem Führenden Pecco Bagnaia (Ducati Lenovo) liegt, der nach einer Kollision mit Maverick Vinales (Aprilia) stürzte.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F:

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6.281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sprint Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:
Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Dani Pedrosa (E), KTM, 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Michele Pirro (I), Ducati, 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández (E), Aprilia, 3. 26. Stefan Bradl (D), Honda 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.

Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.

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