Enea Bastianini: «In meiner Situation komplizierter»
Enea Bastianini ist zurück
Enea Bastianini brach sich am 25. März das rechte Schulterblatt, als er bei der Sprint-Premiere ausgerechnet von seinem Markenkollegen Luca Marini mit ins Kiesbett gerissen wurde. Ein Comeback-Versuch in Jerez schlug Ende April fehl, pünktlich zum Heim-GP in Mugello meldete sich der neue Ducati-Werksfahrer aber wieder fit. Das bestätigte am Donnerstag auch der medizinische Check.
«Es ist für mich wirklich schön, wieder hier zu sein – besonders für den Heim-GP. Die Pause war für mich sehr lang, jetzt muss ich aber einen Neustart machen, ich bin bereit. Die Schulter ist jetzt in einer besseren Verfassung, wahrscheinlich bin ich noch nicht bei 100 Prozent, aber doch sehr nahe dran», versicherte der 25-jährige Italiener.
«Ich bin zuletzt nicht viel Motorrad gefahren, nur vor zwei Wochen einen Test [auf der Panigale]. Das Gefühl war okay, aber jetzt müssen wir sehen, wie es morgen auf dem MotoGP-Bike läuft. Das ist ein bisschen anders», gab Bastianini am Donnerstag zu bedenken.
Vom Testlauf in Mugello berichtete die «Bestia» auf Nachfrage: «Ich fühlte mich wohl, am zweiten Tag war ich etwas müde, besonders gegen Ende. Auch am Tag danach war ich ein bisschen müde, aber das ist normal. In den vergangenen zwei Wochen habe ich aber besser gearbeitet und vor allem mehr trainiert. Ich glaube, dass ich für dieses Wochenende ein bisschen konkurrenzfähiger sein kann. Es wird nicht einfach werden, vor allem im langen Rennen am Sonntag nicht. Ich bin aber zuversichtlich.»
Marc Márquez zeigte zuletzt in Le Mans nach seiner Daumenverletzung ein viel beachtetes Comeback: Nach Startplatz 2 und Rang 5 im Sprint lag der Honda-Star im GP-Rennen lange auf Podiumskurs, ehe er zwei Runden vor Schluss noch stürzte. Traut sich Bastianini eine ähnlich starke Rückkehr zu? «Tja... Marc war in Le Mans wirklich stark. Er hat sich von Samstag auf Sonntag gesteigert, er war konkurrenzfähig und nahe an einem Podestplatz dran, er hat es mit seinem gesamten Potenzial versucht», schmunzelte Enea, der in dieser Saison noch bei gar keinem Hauptrennen antrat.
«Meine Verletzung war aus meiner Sicht schwerwiegender. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, vielleicht bei 90. Für eine Runde kann es gut funktionieren, ich muss aber sehen, wie es sich im Rennen entwickelt. Was Marc gezeigt hat, kann in meiner Situation ein bisschen komplizierter sein», fasste Bastianini zusammen.
«Das Rennwochenende hier ist für mich wie ein Test», dämpfte der WM-Dritte des Vorjahres die Erwartungen. «Mein Ziel ist zu versuchen, in den Top-10 zu sein. Das wäre ein gutes Ergebnis für mich. Für den Sachsenring und in Assen muss ich mich dann verbessern, jetzt liegt der Fokus aber auf dem Rennen hier in Mugello, eines meiner Lieblingsrennen.»