MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

366,1 km/h: Brad Binder und KTM brechen Speed-Rekord

Von Nora Lantschner
Brad Binder (KTM) in Mugello

Brad Binder (KTM) in Mugello

Auf der Rennstrecke in Mugello wurde regelmäßig der Geschwindigkeitsrekord in der MotoGP-Klasse verbessert, so auch in diesem Jahr. Die neue Bestmarke stellte Brad Binder auf seiner KTM RC16 auf.

Der Top-Speed in der MotoGP-WM steigt immer weiter an. Schon auf der 1200 m langen Geraden des COTA knackten in diesem Jahr ganze 14 MotoGP-Piloten die 350 km/h. 2022 war das in Austin nur Enea Bastianini und Jack Miller gelungen (mit je 350,6 km/h, damals beide noch auf Ducati).

In Mugello erreichten am Wochenende auf der 1,141 km langen Start-Ziel-Geraden sogar zwölf Fahrer die 360 km/h!

«Mit der Aerodynamik holen wir ein bisschen heraus, mit den Devices noch etwas mehr. All diese Dinge sorgen für einen hohen Top-Speed», weiß Marc Márquez. Der Repsol-Honda-Star mahnte aber auch: «Wenn der Speed weiter steigt, werden die Auslaufzonen aller Strecken zu klein.»

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Lange hielt Dani Pedrosa den Top-Speed-Rekord in der Königsklasse der Motorrad-WM. Beim damaligen Honda-Piloten waren 2009 in Mugello 349,3 km/h gemessen worden. Erst fünf Jahre später löste ihn Andrea Iannone (Ducati) auf derselben Strecke mit 349,6 km/h an der Spitze dieser Bestenliste ab.

Schließlich war es aber 2015 Honda-Ass Marc Márquez, der in Doha erstmals die 350-km/h-Marke knackte. Sein Geschwindigkeitsrekord hatte aber nur bis zum Mugello-GP desselben Jahres Bestand: Von da an schraubte wieder Iannone die Bestmarke nach und nach bis auf 354,9 km/h nach oben.

Danach führte Andrea Dovizioso die Serie für Ducati beim Italien-GP 2018 (356,5 km/h) und 2019 (356,7 km/h) fort.

2021 sorgte Johann Zarco für einen weiteren Meilenstein: Der Pramac-Ducati-Pilot passierte die Geschwindigkeitsmessung in Doha mit 362,4 km/h. Im selben Jahr egalisierte Red-Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder in Mugello diese Marke.

2022 riss mit Jorge Martin wieder ein Pramac-Ducati-Ass den Rekord an sich: Der Spanier erreichte in der zweiten Runde des Italien-GP auf der 1,141 km langen Start-Ziel-Geraden von Mugello im Windschatten satte 363,6 km/h.

«Das ist sehr riskant. Wenn du in die erste Kurve kommst, ist es der Wahnsinn, wie der Wind das Motorrad bewegt. Dennoch ist es ein schönes Gefühl, so schnell zu fahren», schilderte Martin anschließend.

«Am Ende des Tages ist es die Entwicklung, jedes Jahr wird die Technologie in der MotoGP besser», meinte Jack Miller. «Und es wird weitere Verbesserungen geben. Die Schallmauer bei 300 km/h war früher eine ganz große Sache. Danach kamen 360 km/h und inzwischen eben 363 km/h. Der Unterschied zwischen 360 und 370 km/h ist nicht massiv.»

Im Sprintrennen am vergangenen Samstag in Mugello sorgte Brad Binder mit 366,1 km/h für einen Rekord und holte ihn zum zweiten Mal ins Hause KTM. Mit 364,8 km/h war übrigens auch Bastianini (Ducati) schneller als die bisherige Bestmarke.

«Mein Bike ist eine Rakete, das Team hat einen unglaublichen Job gemacht», grinste Binder. «Ich konnte am Ende der Geraden jedes Mal die anderen Fahrer überholen. Es ist so gut, wenn man ein paar km/h extra in der Tasche hat. Es ist aufregend und macht das Überholen ein wenig einfacher. Ich habe jetzt zum zweiten Mal in Mugello mit der KTM den Top-Speed-Rekord – und bin noch ein paar km/h schneller als damals 2021.»

Top-Speed-Bestwerte, Mugello-GP 2023:

Brad Binder, KTM, 366,1 km/h (Sprint)
Bastianini, Ducati, 364,8 km/h (Sprint)
Di Giannantonio, Ducati, 363,6 km/h (Rennen)
Viñales, Aprilia, 363,6 km/h (Sprint)
Miller, KTM, 362,4 km/h (Sprint)
Zarco, Ducati, 362,4 km/h (Sprint)
Pirro, Ducati, 361,2 km/h (Sprint)
Marc Márquez, Honda, 360,0 km/h (Sprint)
Martin, Ducati, 360,0 km/h (Sprint)
Bezzecchi, Ducati, 360,0 km/h (Sprint)
Aleix Espargaró, Aprilia, 360,0 km/h (Sprint)
Quartararo, Yamaha, 360,0 km/h (Sprint)
Oliveira, Aprilia, 358,8 km/h (Sprint)
Alex Márquez, Ducati, 358,8 km/h (FP2)
Raúl Fernández, Aprilia, 357,6 km/h (Sprint)
Savadori, Aprilia, 356,4 km/h (Sprint)
Bagnaia, Ducati, 356,4 km/h (Sprint)
Marini, Ducati, 356,4 km/h (Sprint)
Morbidelli, Yamaha, 355,2 km/h (Q1)
Nakagami, Honda, 354,0 km/h (Rennen)
Rins, Honda, 354,0 km/h (Sprint)
Augusto Fernández, KTM, 352,9 km/h (Q1)
Mir, Honda, 352,9 km/h (FP2)
Folger, KTM, 350,6 km/h (FP)

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