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Quartararo hat die Saison mit Yamaha bereits abgehakt

Von Ivo Schützbach
Fabio Quartararo wird immer frustrierter

Fabio Quartararo wird immer frustrierter

Startplatz 12 auf dem Sachsenring war der erste Tiefschlag für Fabio Quartararo, mit Platz 13 im MotoGP-Sprint kam es noch schlimmer. «Sie arbeiten hart, finden aber keine Verbesserungen», sagt der Yamaha-Star.

2021 war Fabio Quartararo mit Yamaha Weltmeister, im Vorjahr mit nur 17 Punkten Rückstand auf Pecco Bagnaia (Ducati) Vize. Doch 2023 ist die M1 genauso wenig konkurrenzfähig wie die Honda RC213V, der dritte Platz im Grand Prix in Texas ist Quartararos einziger Podestplatz in dieser Saison. In der Gesamtwertung dümpelt der Franzose lediglich auf dem neunten Platz und hat nur ein gutes Drittel der Punkte des Führenden Bagnaia.

Mit Platz 6 in der kombinierten Zeitenliste aus FP1 und FP2 erlebte Quartararo auf dem Sachsenring einen ordentlichen Freitag, doch im Qualifying gelang ihm nur Startplatz 12. Im Sprintrennen über 15 Runden kam er gar nur als 13. ins Ziel, gute 11 sec hinter Sieger Jorge Martin (Pramac Ducati).

«Der ganze Tag war hart», stöhnte Quartararo, als er in kleiner Medienrunde sprach. «Mein Qualifying war nicht großartig, in meiner letzten Runde wurden gelbe Flaggen gezeigt. Ich fühlte mich nicht wohl. Im Rennen wurde ich nach dem Start eingeklemmt und musste das Gas komplett zudrehen. Aber auch danach war das Gefühl nicht gut. Wir müssen so schnell wie möglich Lösungen finden, um wenigstens um irgendwas kämpfen zu können.»

Inzwischen merkt man dem 24-Jährigen an, dass er mental unter den anhaltenden Misserfolgen leidet. «Vor einem Jahr habe ich hier noch gewonnen, es ist schwierig», meinte Quartararo. «Ich schaffe es nicht mal in die Top-10. So ist es weder einfach, noch kann ich es genießen. Trotzdem muss ich ruhig bleiben und wir müssen herausarbeiten, wie wir uns verbessern können. Das erste Saisonviertel ist gelaufen, wir sind bald bei Halbzeit – und gefunden haben wir nichts. Wir warten seit einigen Jahren auf große Änderungen, hoffentlich können sie uns für nächstes Jahr ein gutes Motorrad zur Verfügung stellen. Mit den Evolutionen aus dem letzten Jahr habe ich kein Vertrauen. Es ist schwierig, Vertrauen zu finden, wenn man auf solchen Positionen fährt. Sie arbeiten hart, können aber keine Verbesserungen finden. Das Wichtigste ist, dass sie auch weiterhin schuften. Dann gelingt uns vielleicht ein Schritt zum Ende der Saison und für nächstes Jahr.»

Der 11-fache MotoGP-Sieger hat seine Anliegen bereits beim Yamaha-Präsidenten vorgetragen, «das beschleunigt den Prozess hoffentlich etwas», bemerkte Fabio. «Wir sind von der stärksten Marke weit entfernt. Ich habe um den Termin mit ihm gebeten, denn ich bin ein Kämpfer und will gewinnen. Niemand im Team genießt es, wenn wir um Positionen wie jetzt kämpfen. Deshalb will ich jeden motivieren und die schlechte Energie in gute umwandeln.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 15 Runden in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 13 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 140 Punkte. 2. Martin 119. 3. Bezzecchi 113. 4. Binder 96. 5. Zarco 93. 6. Marini 78. 7. Miller 69. 8. Aleix Espargaró 55. 9. Quartararo 54. 10. Viñales 53. 11. Rins 47. 12. Morbidelli 46. 13. Alex Márquez 43. 14. Augusto Fernández 31. 15. Di Giannantonio 27. 16. Nakagami 24. 17. Oliveira 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Bastianini 8. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 223 Punkte. 2. KTM 125. 3. Aprilia 93. 4. Honda 79. 5. Yamaha 64.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 212 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 191. 3. Red Bull KTM Factory Racing 165. 4. Ducati Lenovo Team 158. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 100. 7. LCR Honda 71. 8. Gresini Racing 70. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 38. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.

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