MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Brad Binder (KTM/6.): War die Attacke von Zarco fair?

Von Günther Wiesinger
«Der Angriff von Johann war etwas am Limit», meinte Red Bull-KTM-Star Brad Binder nach Platz 6 im Sprint beim Sachsenring-GP.

Brad Binder hat im Herbst 2019 nach seinem zweiten Rang in der Moto2-WM auf der Red Bull Ajo-KTM den Sitz von Johann Zarco im KTM MotoGP Factory Team übernommen. Eigentlich sollte der Südafrikaner bei Tech3-KTM in der MotoGP debütieren, doch der Franzose löste seinen Zwei-Jahres-Vertrag nach einem Jahr auf. Und seither kämpft er besonders motiviert, wenn er ein oranges Bike in seiner Umgebung sieht. Und immerhin geht es 2023 zwischen den beiden Rivalen auch um den vierten WM-Rang. 

Diese Rivalität bekam auch der WM-Vierte Brad Binder im Finish des Sachsenring-Sprints zu spüren. «Das heutige Rennen war ziemlich cool. Ich bin gut von der Startlinie weggeschossen», schilderte Binder. «Doch dann sind zwei Fahrer vor mir kollidiert, ich musste das Gas zudrehen. Das hat meinen Plan ruiniert, noch ein paar weitere Leute vor der ersten Kurve zu überholen. Aber als ich in Fahrt kam, habe ich mich recht gut gefühlt. Doch Marini hat mir starke Gegenwehr geleistet. ich bin die ganze Zeit hinter ihm gesessen, ich sah, dass ich schneller war, aber ich konnte ihn nicht überholen, denn ich konnte nicht so spät bremsen wie er. Und jedes Mal, wenn ich es versucht habe, war der Vorderreifen durch das Windschattenfahren überhitzt. Ich habe es mehrmals probiert, aber das Vorderrad hat dann immer blockiert, ich bin mehrmals geradeaus gefahren. Abgesehen davon war alles okay.»

«Schade, dass ich in der letzten Runde noch einen Platz verloren habe. Ich habe schon zu Beginn des Rennens gesehen, wie Johann in Turn 3 das Vorderrad aus der Kontrolle verloren hat», berichtete Binder. «Ich hatte vermutet, dass er gestürzt ist. Aber er hat sich offenbar gerettet und ist länger im Sattel geblieben, als ich gedacht habe…»

Und was spielte sich in der letzten Runde im Turn 11 ab? Binder: «Da ging es etwas hektisch zu. Ich habe Zarco nicht gesehen. Das wäre nicht so schlimm. ‚Aber boy, diese Kurve ist schnell! Ich habe das Bike aufgerichtet, ich bin auf den dreckigen Teil der Piste gekommen, und dort ist das Vorderrad gerutscht. ich konnte die leichte Schräglage retten, bis ich aufs Grün kam. Ich bin froh, dass ich diese brenzlige Situation überstanden habe.»

War diese Angriff von Zarco im Rahmen des Erlaubten? Binder: «Es war sicher ein bisschen am Limit. Aber am Ende des Tages habe ich versucht, Luca Marini beim Reinfahren in die Kurve 9 zu schnappen. Ich war also auf der Innenseite, ich wurde rausgetragen, ich bin wieder reingefahren auf die Ideallinie, dadurch hatte ich dann beim Beschleunigen keinen Drive. Dadurch hat sich Johann gedacht: ‚Das ist eine Gelegenheit. Vielleicht kann ich sie nützen.‘ Es war eine Kombination von Ursachen.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 15 Runden in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 13 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 140 Punkte. 2. Martin 119. 3. Bezzecchi 113. 4. Binder 96. 5. Zarco 93. 6. Marini 78. 7. Miller 69. 8. Aleix Espargaró 55. 9. Quartararo 54. 10. Viñales 53. 11. Rins 47. 12. Morbidelli 46. 13. Alex Márquez 43. 14. Augusto Fernández 31. 15. Di Giannantonio 27. 16. Nakagami 24. 17. Oliveira 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Bastianini 8. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 223 Punkte. 2. KTM 125. 3. Aprilia 93. 4. Honda 79. 5. Yamaha 64.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 212 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 191. 3. Red Bull KTM Factory Racing 165. 4. Ducati Lenovo Team 158. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 100. 7. LCR Honda 71. 8. Gresini Racing 70. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 38. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.


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