Ab Silverstone: Kommt wieder ein neues MotoGP-Format?
In Silverstone wird sich das Format für den Freitag voraussichtlich ändern
Das neue MotoGP-Format mit zwei freien Trainings am Freitag, die über den direkten Einzug ins Qualifying 2 entscheiden, mit dem relativ unnötigen «Free Practice» am Samstag, das wegen der falschen Uhrzeit kaum sinnvolle Set-up-Tests und Set-up-Änderungen für die Rennen um 15 Uhr (Samstag) und 14 Uhr (Sonntag) ermöglicht, dazu das von 20 auf zehn Minuten verkürzte Warm-up am Sonntag – dieses System hat sich nicht vollständig bewährt.
«Wenn wir sehen, dass es sinnvolle Ideen für Verbesserungen des neuen Formats gibt, werden wir sehr schnell handeln», hatte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta beim Saisonauftakt in Portimão Ende März angekündigt.
Als erste Maßnahme wurden die Fahrer-Interviews nach den Qualfyings gestrichen, weil die MotoGP-Piloten nach dem Q2 und Q1 kaum Zeit hatten, vor dem Sprint noch ein Mittagessen zu sich zu nehmen und ein Technical Debrief zu machen.
Dann legte unter anderen KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer den Wunsch auf den Tisch, am Freitagfrüh das FP1 nicht mehr mit dem Einzug ins Q2 zu verknüpfen. «Sonst müssen unser Fahrer oft nach drei oder fünf Wochen Pause in der ersten Trainingsrunde am Freitagfrüh auf Zeitenjagd gehen. Und das oft auf einer Strecke, auf der sie seit einem Jahr keine Runde gefahren sind. Außerdem können wir mit dem jetzigen Freitag-System im Gegensatz zu früher nie mehr neue Teile testen», erklärte Beirer.
Heute findet in Assen ein Meeting der MotoGP-Teams statt, in dem die Dorna-Vorschläge diskutiert werden, ob man bereits beim Silverstone-GP das FP1 (45 Minuten) am Freitag in der MotoGP nicht mehr als Grundlage für den Aufstieg ins Q2 werten soll, sondern dieses vorgezogene «Qualifying» nur am Nachmittag durchführt. Das FP1 oder P1 würde dann dem Kennenlernen der Strecke, den Reifentests und der Abstimmung von Chassis und Elektronik dienen.
Abgestimmt wird auch darüber, ob das FP3 am Samstag von 30 auf 20 Minuten verkürzt werden soll, um die Fahrer weniger zu belasten, die ja in diesem Jahr durch den Sprint erstmals 40 statt 20 Wettkämpfe austragen müssen.