MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Fabio Quartararo: Was jetzt seine größte Sorge ist

Von Günther Wiesinger
Fabio Quartararo

Fabio Quartararo

Yamaha verspricht Fabio Quartararo technische Verbesserungen für 2024. Dasselbe wurde schon für dieses Jahr angekündigt – doch den Worten folgten keine Taten. Jetzt macht sich Enttäuschung breit.

Fabio Quartararo und die YZR-M1-Yamaha waren in den letzten Jahren auf dem 1955 erbauten und inzwischen nur noch 4,542 km langen TT Circuit (er ist gespickt mit zwölf Rechts- und sechs Linkskurven) immer in Assen immer eine Macht. Auch am vorletzten Freitag zog er sich noch recht respektabel aus der Affäre: Platz 6 mit 0,278 sec Rückstand auf Bezzecchi.

«Wenn wir hier keine Chance haben, werden wir in diesem Jahr nirgends mehr vorne mitmischen», meinte Fabio schon am Donnerstagmittag, als er von seinem Jogging-Unfall (große Zehe am linken Fuß gebrochen) berichtete.

«El Diablo» macht sich trotzdem keine Hoffnungen, dass Yamaha in diesem Jahr noch spürbare technische Verbesserungen gelingen.

Dabei sind beim Chassis jederzeit Technik-Updates erlaubt. «Wir haben 2023 nichts bekommen, was uns irgendwie vorwärtsgebracht hätte. Denn wir würden das neue Material ja verwenden, wenn es ein Fortschritt wäre. In dieser Saison haben wir bereits zwei neue Chassis probiert, aber nichts davon hat uns weitergebracht. Nichts war besser», stellte Fabio fest. «Vorläufig sind keine neuen Teile geplant. Hoffentlich hat Yamaha wenigstens einen Plan für die Zukunft, denn wir haben wirklich große Mühe mit dem Material, das wir jetzt haben, sind Verbesserungen schwierig. ich kann nur hoffen, dass etwas gefunden wird, damit ich mehr aus dem Bike herausholen kann.»

Quartararo ist neugierig auf den Montag-Test in Misano Mitte September. Denn vorher ist kein privater Testtag erlaubt und geplant für die Stammfahrer. «Dort geht es um das Motorrad für 2024. Anderseits beschäftigt mich dieser Test nicht großartig. Denn ich möchte Verbesserungen für JETZT! Natürlich will ich auch in der kommenden Saison performen. Aber 2024 ist ein anderes Thema; zuerst einmal will ich in diesem Jahr etwas zeigen. Wir haben zwar erst acht von 20 Grand Prix hinter uns – doch ich sehe und kenne keinen Plan für Verbesserungen. Dafür sehe ich, wie sich die anderen Werksteams während jeder Saison steigern. Das ist meine größte Sorge.»

«El Diablo» hoffte auf ein ordentliches Ergebnis in Assen: «Damit wir etwas beruhigt in die Sommerpause gehen können.» Doch die Dutch-TT wurde zum Reinfall. 

Schon vor zwei Wochen beim Deutschland-GP wiederholte der Franzose, er warte jetzt bei Yamaha seit Jahren auf einen technischen Aufbruch, auf etwas Großes – zum Beispiel einen V4-Motor statt des Reihenmotors. Denn die vielen technischen «baby steps» haben die Japaner nicht aus der Krise gebracht, wie spätestens in der zweiten Saisonhälfte 2022 offenkundig wurde.

Denn seit dem Deutschland-GP 2022 hat Yamaha kein MotoGP-Rennen gewonnen.

«Ich habe für das 2023-Motorrad viel größere Fortschritte erwartet», stellte Fabio in Assen fest. «Aber in der Vorsaison von den Neuheiten nichts bewährt, deshalb sind wir beim letzten Test in Portimão auf den Stand der letzten Jahre zurückgekehrt.»

Nachsatz des aktuellen WM-Neunten, der 2023 nur einmal (Platz 3 in Texas) auf dem Podest stand: «Natürlich erwarte ich jetzt für 2024 große Veränderungen.»

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

 


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