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Brad Binder (KTM): «Dafür werden wir nicht bezahlt»

Von Sarah Göpfert
KTM-Werksfahrer Brad Binder

KTM-Werksfahrer Brad Binder

Nachdem Jack Miller gegen Honda und Marc Márquez gewettert hat, erklärte dessen Teamkollege Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) nun, weshalb er dem Australier zustimmt.

Vor der Sommerpause hatte KTM-Werksfahrer Jack Miller für Aufsehen gesorgt, indem er Fahrer wie Marc Márquez kritisierte, die sich «wie bockige Babys benehmen, die verärgert ihre Spielsachen aus dem Kinderwagen werfen. Sie sagen einfach, ihre Bikes seien Scheiße.» Dazu fügte der Australier damals an: «Halte den Mund und mach’ deinen Job. Du wirst bezahlt, um ein Motorrad zu fahren und nicht, um eine verdammte Prinzessin zu sein und dich über dein Bike zu beschweren.»

Dass besonders die japanischen Hersteller in Form von Yamaha und Honda Mühe haben, mit den europäischen Werken Schritt zu halten, lässt sich nicht leugnen. Dennoch versteht Millers Teamkollege Brad Binder die Message, die der Australier mit seiner Aussage vermitteln wollte: «Es ist schwierig, aber Jack hat nicht Unrecht», begann der Südafrikaner im Gespräch mit motogp.com. «Wir werden nicht dafür bezahlt, hinten zu fahren. Wenn du im Grid stehst, musst du abliefern. Egal wie du dich fühlst, du musst Leistung zeigen und das Beste aus dem Tag herausholen.»

Als KTM 2017 in die MotoGP-Klasse einstieg, mussten auch die Österreicher einige Niederlagen verkraften. Doch inzwischen liegen sie in der Konstrukteurs-Wertung an zweiter Stelle sowie mit Binder an Platz 4 des Gesamtklassements. «Im letzten Jahr wäre für mich ein fünfter Platz das größte gewesen. In dieser Saison kommst du als Fünfter ins Ziel und denkst, okay. Daran sieht man, wie das Level und der Anspruch steigen», kommentierte der 27-Jährige die positive Entwicklung.

Der Südafrikaner mauserte sich mit zwei Sprint-Siegen in Argentinien und Jerez sowie zwei Podestplätzen im Frankreich-Sprint und im Jerez-Rennen zu einem ernstzunehmenden Titelkandidaten. Dennoch versucht er, ruhig zu bleiben. «Mit dem neuen Format kannst du sehr schnell nach oben klettern, aber genauso schnell auch wieder abstürzen. Zwei gute oder schlechte Rennen machen einen großen Unterschied. Deshalb muss man in Hinblick auf die Meisterschaft Ruhe bewahren. Das Gute ist aber, dass wir an fast jedem Wochenende um das Podest kämpfen.»

Binders KTM-Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison 2024. Doch der Moto3-Weltmeister von 2016 sieht aktuell keine Notwendigkeit, sich nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen. Vielmehr hat er noch ein großes Ziel vor Augen. «Zwischen KTM und GASGAS gibt es keine Grenzen. Wir vier arbeiten alle als ein Team zusammen. Ich bin ein KTM-Junge. Seit 2015 bin ich mit ihnen unterwegs, die Marke ist mein Zuhause. Ich will für sie die Weltmeisterschaft gewinnen. Sie stehen seit so lang hinter mir und das will ich ihnen zurückgeben. Ich habe einen Vertrag für 2024, die Zeit will ich genießen.»

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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