Ab Silverstone werden Reifendruck-Vergehen bestraft
In der MotoGP-Saison 2023 werden die Reifendrücke in den Vorderreifen erstmals mit Einheits-Sensoren von LDL überwacht. Ursprünglich hätten bereits nach drei Grand Prix drastische Strafen gegen die Fahrer verhängt werden sollen, die das von Michelin empfohlene Mindestlimit – ursprünglich waren vorne 1,9 bar angedacht – nicht einhalten.
Denn der französische Reifenlieferant ist überzeugt, das Unterschreiten des Limits könnte die Haltbarkeit des Reifens gefährden. Andrerseits bedeutet weniger Druck mehr Grip, außerdem wollen die Teams nicht mit zu hohem Druck starten, weil die Reifentemperatur und damit der Luftdruck im Vorderreifen im Pulk schnell ansteigen.
In der Praxis erwies sich die Umsetzung dieser Vorschrift daher als kompliziert, die Einführung etwaiger Strafen wurde bereits mehrmals verschoben. Auf Anfrage des MotoGP Technical Directors bestätigten die FIM MotoGP Stewards nun aber, dass die Probezeit beendet ist. Das System sei ab sofort einsatzbereit, wurde am Donnerstag auf motogp.com mitgeteilt.
Mit den Herstellern wurde demnach vereinbart, dass der Luftdruck für einen Mindestanteil der Runden im Sprint und GP-Rennen über einem bestimmten Wert liegen muss. Dieser Mindestdruck kann je nach Strecke variieren.
Unterschreitet ein Fahrer den vorgegebenen Wert in zu vielen Runden, drohen ab dem Britischen Grand Prix sowohl im Sprint als auch Hauptrennen Strafen – wenn auch noch keine Disqualifikation.
Weil das System neu ist und während einer laufenden Saison eingeführt wird, einigten sich die Stewards auf ein gestaffeltes Strafmaß in Form von Zeitstrafen, die nach dem Rennen addiert werden.
Das Strafmaß, das ab Silverstone und bis auf Weiteres gilt:
1. Vergehen: Verwarnung
2. Vergehen: 3-Sekunden-Strafe
3. Vergehen: 6-Sekunden-Strafe
4. Vergehen: 12-Sekunden-Strafe
Erst sobald die Teams sich mit dem System vertraut gemacht haben, soll dann der Standard-Penalty für ein technisches Vergehen angewandt werden, also eine Disqualifikation.