MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Massimo Rivola (Aprilia): Der Sport muss profitieren

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró auf der Aprilia RS-GP 23 in Assen

Aleix Espargaró auf der Aprilia RS-GP 23 in Assen

Bis zum Jahresende sollen sich die vier MotoGP-Hersteller über das Technik-Reglement für die fünf Jahre nach 2026 einig werden. Aprilia-Rennchef Massimo Rivola hat klare Vorstellungen.

Massimo Rivola hat seit seinem Amtsantritt als Chief Operating Officer (CEO) von Aprilia Racing im Januar 2019 das MotoGP-Projekt der Mannschaft aus Noale vom Nachzügler an die Spitze geführt. 2022 wurde mit Aleix Espargaró in Termas de Río Hondo das ersten MotoGP-Sieg von Aprilia gefeuert, in der WM; blieb am Ende der vierte Gesamtrang. Dazu bekam Aprilia 2022 erstmals zwei eigene Teamplätzen das Joint Venture mit Gresini Racing wurde nach sieben Jahren beendet. und 2023 folget der nächste Schritt – mit CryptoDATA RNF wird erstmals ein MotoGP-Kundenteam ausgerüstet.

Rivola brütet in diesem Jahr mit Technical Director Romano Albesiano sowie mit den Kollegen von Ducati, Honda, Yamaha und KTM ein neues Technik-Reglement für die MotoGP-WM 2027 aus. Dann soll erstens zu 100 Prozent «Bio Fuel» eingesetzt werden. Zweitens sollen bis zum Jahresende die Grundzüge für die Technik der MotoGP-Rennmotorräder von 2027 bis inklusive 2031 festgelegt werden.

«Wir bekommen langsam eine Idee, wie das Reglement nach 2026 aussehen könnte», sagt Aprilia-Rennchef Massimo Rivola. «Aber wie bei der Änderungen des MotoGP-Formats für Silverstone  sollten alle Konstrukteure den Blick auf die künftige Weltmeisterschaft nicht nur von ihrem Standpunkt aus betrachten. Es sollte in erster Linie der Sport profitieren und im Vordergrund stehen. Außerdem haben wir bei Aprilia starkes Interesse daran, die Kosten niedrig zu halten. Wir brauchen die Nachhaltigkeit nicht nur wegen des grünen Aspekts, sondern auch wegen der wirtschaftlichen Botschaft. Je besser uns das gelingt, desto stärker wird der Sport profitieren.»

Die MotoGP-Hersteller müssen für 2027 noch einige Komppromisse finden. Die Bikes sollen nicht schneller werden, der Hubraum soll aber nicht angetastet werden. Es könnte aber die Bohrung (bisher bei maximal 81 mm festgeschrieben) reduziert werden, um die Spitzenleistung einzuschränken.

Auch die Aerodynamik-Auswüchse sollen reduziert und die Flügel auf ein bestimmtes Maß gestutzt werden. Dazu könnten das mechanische Rear Ride Height Device und das Holeshot-Device nach 2026 verboten werden, weil beide Vorrichtungen in der Serie keine Zukunft haben und nur zusätzliche Kosten verursachen.
Auch das Thema der Hybrid-Antriebe hat sich erledigt, es war vor einem Jahr von Ducati ins Spiel gebracht worden.

Übrigens: Aprilia ist eine der erfolgreichsten Marken in der Geschichte des Motorrad-Rennsports. Beachtliche 54 Weltmeistertitel hat Aprilia in seiner noch jungen Karriere seit 1992 bis heute gewonnen. Davon 28 seit 2005, als das Unternehmen aus Noale in die Piaggio Group integriert wurde.

Der letzte Titelgewinn liegt allerdings neun Jahre zurück. Sylvain Guintoli gewann 2014 die Superbike-WM auf Aprilia. 


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