Morbidellis Vorwurf an Yamaha: «Reduzierte die Magie»
Franco Morbidelli fährt seit 2019 für Yamaha
Am Donnerstagvormittag wurde offiziell, was sich seit Monaten abzeichnete: Yamaha verlängert den Vertrag mit Franco Morbidelli nicht, sein Nachfolger im Werksteam, und damit Teamkollege von Fabio Quartararo, wird der von LCR Honda kommende Spanier Alex Rins.
«Das war eine Reise mit Yamaha, mit ihnen habe ich fast meine gesamte Karriere in der MotoGP-WM verbracht», erzählte Morbidelli vor dem Silverstone-GP am kommenden Wochenende.
Nach dem Gewinn der Moto2-Weltmeisterschaft 2017 stieg der inzwischen 28-Jährige mit seinem damaligen Team Marc VDS in die höchste Kategorie auf und pilotierte in seinem Premierenjahr eine Honda. 2019, 2020 und die erste Saisonhälfte 2021 fuhr er für das Yamaha-Satellitenteam Petronas SRT und wurde im ersten Corona-Jahr 2020 überraschend Vizeweltmeister. Seit Mitte 2021 ist Morbidelli im Werksteam, konnte den Erwartungen dort aber nie gerecht werden.
«Ich hatte einige großartige Resultate und Saisons, wobei die vergangenen zwei Jahre nicht großartig waren», hielt «Morbido» fest. «Ich lernte viele super Menschen kennen und pflege mit vielen von ihnen eine schöne Freundschaft. Auch wenn wir uns technisch gesehen trennen, werden wir persönlich verbunden bleiben. Es ist kein Geheimnis, dass wir keine guten Leistungen zeigen und das Paket momentan nicht für starke Resultate taugt. Dieser Fakt und die Tatsache, dass das Werk mit anderen Fahrern gesprochen hat, reduzierte die Magie. Ich wollte bei Yamaha bleiben und stellte mich selbst in Frage. Dass das Team nicht mit mir verlängerte und sich für Alex entschied, einen hervorragenden Fahrer, macht es mir einfacher. Das hilft mir bei der Veränderung, die gerade passiert.»
«Ich bin in einer etwas ungemütlichen Situation, weil ich für nächste Saison keinen Sitz habe», ergänzte Franco, der mit den Ducati-Teams Gresini und Mooney VR46 verhandelt. «Das könnte mir für die zweite Saisonhälfte zusätzliche Motivation geben. Mein Ziel ist, in diesem Fahrerlager zu bleiben. Ich fühle mich stark und habe viel Erfahrung. Mit 28 Jahren bin ich auch noch relativ jung. In dieser Klasse erlebte ich großartige Emotionen und hatte die Chance, um den Titel zu kämpfen. Das war mir damals gar nicht so bewusst, weil es eine seltsame Saison war. Das will ich noch einmal erleben. Ich bin mir sicher, dass mein Management von VR46 das Beste geben wird, um mich reinzuwaschen und mich in eine Position zu bringen, in der ich um interessante Plätze kämpfen kann.»