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Fabio Quartararo (Yamaha): Zumindest nicht schlechter

Von Nora Lantschner
Mit der neuen Yamaha-Verkleidung zeigte Fabio Quartararo in Silverstone vom letzten und damit schlechtesten Startplatz seiner gesamten MotoGP-Karriere eine ordentliche Aufholjagd – bis seine M1 einem Naked-Bike glich.

Fabio Quartararo erreichte in Silverstone, wo er 2021 noch siegreich war, am verregneten Samstag den Tiefpunkt: 22. und Letzter im Qualifying, 21. und Vorletzter im Sprint. Im Hauptrennen am Sonntag lief es für den Yamaha-Star dann zwar deutlich besser, am Ende stand aber wieder nur Platz 15 zu Buche.

Denn drei Runden vor Schluss war Quartararo im Kampf um Platz 7 mit Luca Marini kollidiert, dabei verlor seine M1 ein großes Stück der Verkleidung. Deshalb war Fabio zu einem späten «bike swap» gezwungen. Der Wechsel auf das zweite Motorrad mit Regenreifen war wegen des einsetzenden Regens erlaubt worden.

Zumindest bis zu dem Vorfall zeigte «El Diablo» ein gutes Rennen. «Ja», pflichtete er bei. «Wir haben eine neue Verkleidung ausprobiert, wir haben einen anderen Dämpfer und eine andere Schwinge verwendet. Ein Bike mit diesem Set-up hatte ich nie getestet, aber ich habe gesagt, wir müssten es versuchen. Vor allem ging es darum zu sehen, wie die Verkleidung sich auf das Handling auswirkt. Ich glaube, das konnte man auf dieser Strecke ganz gut verstehen, weil es viele schnelle Richtungswechsel gibt. Wie es sich auf die Wheelie-Neigung auswirkt, wissen wir nicht, weil man hier nicht genug Beschleunigungsphasen hat. Das werden wir dann in Österreich gut sehen.»

Zum Zwischenfall mit Marini sagte Quartararo: «Es war nicht einmal ein Fehler. Wenn du so große Mühe hast, einen Fahrer zu überholen, bist du so sehr am Limit, dass du viel probieren musst. Am Ende sind es Dinge, die passieren. Leider habe ich die ganze Verkleidung verloren. Aber ja, das kann passieren.»

Dennoch: «Von Startplatz 22 bis auf Platz 7 nach vorne zu fahren, war großartig. Dann ist das passiert, was passiert ist. Es war schwierig. Wenn du einen Fahrer überholst und er dann auf der Geraden wieder vorbeigeht und dich dabei anschaut, ist es frustrierend. Für mich war es aber das bestmögliche Rennen, das ich zeigen konnte. Klar, wir haben die Position nicht ins Ziel gebracht, aber wir wissen, dass die Pace vorhanden war», bemühte sich der Weltmeister von 2021, die positiven Aspekte hervorzuheben.

Eine neue Basis habe Yamaha aber nicht gefunden. «Wir können nicht von unserem Standard-Bike zu diesem wechseln», winkte Quartararo ab. «Es sind so viele Veränderungen und ich habe mich nicht wirklich besser gefühlt. Ja, ich konnte im Rennen überholen, aber ich habe vom letzten Startplatz auch mehr Risiko genommen.»

Immerhin: «Die Verkleidung werden wir beibehalten, die ist wirklich interessant. Wir haben gesehen, dass das Handling nicht schlecht war, und hoffentlich ist auch die Downforce besser. Ich glaube, dass wir für den Red Bull Ring unser Standard-Bike mit der neuen Verkleidung verwenden werden», kündigte der Yamaha-Werksfahrer an.

Diese Verkleidung verfügt neben neuen Flügeln auch über die sogenannten «Downwash ducts» im Ducati-Stil, die Diffusoren im unteren Bereich der Seitenverkleidung, direkt hinter dem Vorderrad. Ein endgültiges Urteil dazu wollte Quartararo noch nicht abgeben. «Ich glaube, dass wir auf mehr Strecken damit fahren müssen, um wirklich den Vorteil zu sehen. Es stimmt aber, dass es nicht schlechter war. Wir haben in der Vorsaison drei Verkleidungsvarianten getestet und alle drei Varianten waren klar schlechter. Mit dieser Verkleidung scheint es zumindest gleich oder besser zu sein.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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