Piaggio-Konzernchef Roberto Colaninno verstorben
Aprilias Technical Director Romano Albesiano, Roberto Colaninno und Sky-Moderator Guido Meda
Roberto Colaninno gehörte zu den reichsten und einflussreichsten Unternehmern Italiens. Er begann seine Karriere beim Autoersatzteilehersteller Fiaam Filter. 1995 übernahm er als CEO den finanziell angeschlagenen Olivetti-Konzern, sanierte ihn und wandelte ihn weitblickend in eine Telekommunikations-Holding um.
Colaninno erwarb zunächst ein riesiges Aktienpaket an Omnitel (später zu Vodafone umbenannt) und übernahm 1999 die Mehrheit an Telecom Italia. Er wurde CEO und Verwaltungsratspräsident von Telecom Italia und TIM (Telecom Italia Mobile). 2001 verkaufte Colaninno seine Beteiligung an den Pirelli-Konzern, dafür übernahm er 2002 Immsi und wandelte das Unternehmen in eine Holdinggesellschaft um. Neben dem Immobiliengeschäft etablierte er die Beteiligung an wichtigen Industrieunternehmen als zweites Standbein.
Über die börsennotierte Immsi erwarb Colaninno im Oktober 2003 auch eine 31,24-Prozent-Beteiligung an der Piaggio Group. Zum Konzern gehören die Marken Piaggio, Vespa, Gilera, Scarabeo, Moto Guzzi, Ape, Aprilia und Derbi.
Deshalb wird in Spielberg beim Österreich-GP am Samstag vor dem MotoGP-Sprint um 14.51 Uhr auch eine Schweigeminute in Gedenken an Roberto Colaninno abgehalten. Die Beisetzung soll in seiner Heimat Mantua im privaten Kreis erfolgen. Colaninno hinterlässt seine Frau und die Söhne Matteo und Michele. Letzterer ist Vorstandsvorsitzender der Piaggio Group.