Quartararo kleinlaut: In zwei Kollisionen verwickelt
Das Sprintrennen in der Grünen Mark hatte es für Fabio Quartararo in sich. Nach dem Start setzte sich Jorge Martin beim Einbiegen in die erste Kurve mit einem sehr selbstbewussten Manöver gegen den Franzosen durch, woraufhin dieser ihn berührte und eine Kettenreaktion auslöste. In deren Folge stürzten Marco Bezzecchi und Johann Zarco; das Rennen von Enea Bastianini und Miguel Oliveira war ebenfalls zerstört, weil sie von der Strecke rumpelten. Maverick Vinales fiel bis auf Platz 18 zurück.
«Es passierte, was passierte», meinte Quartararo ungewohnt schmallippig. «Vor fünf Jahren habe ich mir in der ersten Kurve den Arm gebrochen. Das ist eine tückische Kurve, zumindest in der ersten Runde. Ich hatte meinen besten Start jemals, aber wenn wir in den zweiten Gang schalten, dann holen uns die anderen wieder ein, weil wir nicht genügend Power haben. Ich bremste sehr spät und werde es auch im Rennen am Sonntag nicht anders machen. Anschließend musste ich mein Bestes geben, um zurückzufinden. Bastianini zu überholen ist ein Alptraum, weil er so spät bremst und die Ducati so gut beschleunigt. Hinter ihm war ich extrem langsam. Als ich freie Fahrt hatte, war ich fast eine Sekunde schneller. In diesen 14 Runden geschah viel.»
Das Chaos in der ersten Kurve wertete das FIM MotoGP Stewards Panel anfänglich als Rennunfall. Erst um 18.20 Uhr bekam Martin einen Long-lap-Penalty für den Österreich-GP am Sonntag auferlegt.
Schon kurz nach Rennmitte bekam Quartararo wegen «unverantwortlicher Fahrweise» eine Long-lap-Strafe aufgebrummt, aber wegen eines anderen Vorfalls: Bei seiner Aufholjagd hatte er Aprilias Test- und Ersatzfahrer Lorenzo Savadori zu Fall gebracht.
«Bevor ich die Bilder gesehen hatte, meinte ich, dass ich die Long-lap verdient hätte», erzählte der Weltmeister von 2021. «Dann sah ich die Bilder und urteilte anders. Aber das ist nicht meine Aufgabe. Mein Job ist, 100 Prozent zu geben. Und wenn man beim Überholen so strauchelt, dann kann man nicht anders überholen. Jeder Fahrer tut, was er will. Die Verantwortlichkeit, was die Strafen betrifft, liegt bei den drei Stewards. Sie erledigen hoffentlich die Aufgaben, die sie zu erledigen haben. Natürlich war das Manöver am Limit, solche Dinge passieren. Ich war vom Start bis ins Ziel am Limit. Meine Pace sollte für Platz 5 bis 7 reichen. Nur ein paar Fahrer sind deutlich schneller als ich: Bagnaia, Binder, Vinales, Bezzecchi und vielleicht noch zwei.»
Quartararo ging direkt nach dem Rennen, welches er mit gut 22 sec Rückstand auf Sieger Pecco Bagnaia (Ducati Lenovo) als 15. beendete, zu Savadori. «Es gab nicht viel zu bereden», meinte der 24-Jährige. «Zuerst dachte ich, er wäre gestürzt, weil ich ihn berührt hatte. Er schaute aber in die andere Richtung, als er stürzte, was sehr seltsam ist. Ich glaube nicht, dass er wegen meines Kontakts stürzte – schwierig zu sagen.»
MotoGP-Ergebnisse Sprint, Spielberg (19. August):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 19 von 41 Rennen:
1. Bagnaia, 226 Punkte. 2. Martin 180. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 140. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 110. 7. Marini 107. 8. Miller 95. 9. Alex Márquez 81. 10. Viñales 76. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 60. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Mir 5. 26. Pirro 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 329 Punkte. 2. KTM 181. 3. Aprilia 156. 4. Honda 89. 5. Yamaha 85.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 302 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 254. 4. Red Bull KTM Factory Racing 235. 5. Aprilia Racing 186. 6. Monster Energy Yamaha 125. 7. Gresini Racing 118. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 66. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.