MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Jorge Martin (Ducati): Sim-Racing zur Vorbereitung

Von Nora Lantschner
Pramac-Ducati-Ass Jorge Martin sprach vor dem ersten Indien-GP über seine Herangehensweise an den Buddh International Circuit, sein Verhältnis zu Pecco Bagnaia und seinen künftigen Teamkollegen Franco Morbidelli.

In Misano legte Jorge Martin das perfekte Wochenende hin und gewann auf der Heimstrecke seiner Titelrivalen von der Pole-Position den Sprint und das GP-Rennen. «Es war die Strecke, auf der sie trainieren. Dort so konkurrenzfähig zu sein, war super-wichtig», unterstrich der Madrilene.

An diese Leistung möchte der Pramac-Star in Indien natürlich gerne anknüpfen. Allerdings ist der 5,010 km lange Buddh International Circuit in Greater Noida nahe Delhi für alle Neuland. Schon im Vorfeld versuchte Martin deshalb, sich bestmöglich mit dem unbekannten Layout vertraut zu machen.

«Ich habe versucht, die Strecke gut zu verstehen, noch bevor wir hierher gekommen sind. Denn ich wollte wirklich auch hier konkurrenzfähig sein. Ich habe viel mit dem Videospiel am Simulator probiert, um die Kurven zu verstehen», verriet der 25-jährige Spanier. «Als ich dann hier angekommen bin, habe ich gleich ein paar Runden auf dem Rennrad abgespult. Ich mag das Layout sehr und freue mich auf die erste Trainings-Session. Ich weiß nicht genau, was passieren wird oder was ich erwarten soll. Ich werde in jedem Fall versuchen konkurrenzfähig zu sein und hoffentlich auch zu gewinnen – das ist das Ziel», gab er sich selbstsicher.

Damit möchte Martin natürlich auch WM-Leader Francesco «Pecco» Bagnaia weiter unter Druck setzen, nachdem er dessen Vorsprung in Misano auf 36 Punkte verkürzt hat.

Gerade im Vorfeld des ersten Indien-GP der Geschichte waren immer wieder Bilder der beiden Titelrivalen aus ihrer Moto3-Zeit zu sehen. Denn Martin und Bagnaia waren damals bei Aspar Teamkollegen – und zwar auf dem indischen Fabrikat Mahindra. «Wir haben uns in der Zeit sogar ein Zimmer geteilt und am Abend noch zusammen PlayStation gespielt», erinnert sich Pecco. «Unser Verhältnis basiert auf Respekt, das ist die Hauptsache, und wir kennen das Potenzial des anderen sehr gut. Das bedeutet, dass es immer ein fairer Kampf sein wird.»

Jorge Martin meinte rückblickend: «Ich hätte mir damals nicht vorstellen können, dass wir eines Tages in der MotoGP um einen Titel kämpfen würden. Denn er hatte auch schon mehr Erfahrung, als ich in die Klasse gekommen bin, und war immer schneller als ich. Ich habe einfach versucht, von ihm zu lernen und näher heranzukommen. Mit den Jahren haben wir uns ein bisschen entfernt, weil wir auch in anderen Ländern leben, aber wir haben immer viel Respekt voreinander. Ich habe das Gefühl, dass wir ein gutes Verhältnis haben», betonte der WM-Zweite.

Um ein Thema kam Martin am Donnerstag im MotoGP-Fahrerlager auch nicht herum, nachdem am Montag der Wechsel von Franco Morbidelli auf die Pramac-Ducati und somit der Name seines Teamkollegen für 2024 offiziell verlautbart worden war.

«Es wird interessant zu sehen, was er zeigen kann. Mit Sicherheit ist es wichtig, dass ich einen konkurrenzfähigen Fahrer an meiner Seite habe. In dieser Saison kämpfen wir zum Beispiel auch um die Team-WM, weil mein Teamkollege ebenfalls super-stark ist», verwies Martin auf seinen aktuellen Teamgefährten Johann Zarco, immerhin WM-Sechster. «Hoffentlich machen wir in der nächsten Saison auf dem Weg weiter, hoffentlich kann sich Franco schnell anpassen und auf Anhieb konkurrenzfähig sein.»

Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):

1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544

MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):

1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.

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