MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Jorge Martin (Ducati/1.): «Wir wollen weiter träumen»

Von Gino Bosisio
Sieger im Regen: Jorge Martin

Sieger im Regen: Jorge Martin

Pramac-Ducati-Star Jorge Martin setzte seinen Erfolgslauf auch am Sonntag in Motegi fort und ist in der WM-Tabelle schon fast auf Augenhöhe mit Pecco Bagnaia. Der Spanier verriet danach auch sein Geheimnis in Kurve 10.

Jorge Martin rückt nach seinem perfekten Wochenende in Motegi in der WM-Tabelle weiter näher an Francesco «Pecco» Bagnaia heran. Vor dem Indonesien-GP hat der Weltmeister aus dem Ducati-Werksteam nur noch drei Punkte Vorsprung auf den 25-jährigen Madrilenen.

Der «Martinator» dominierte diesmal auch bei wechselnden Verhältnissen in Motegi. «Sicher kommen wir in der WM näher» bestätigte Martin. «Aber wir kamen dank unserer Mentalität in diese Lage. Wir machen Druck auf Pecco und versuchen Rennen zu gewinnen.» Dann fügte er an: «Wir genießen auch den Moment. Rennen in der MotoGP zu gewinnen ist wie ein Traum! Wir wollen bis zum Ende weiter träumen.»

Zu den Momenten vor dem ersten Start auf Slick-Reifen bei einsetzendem Regen sagte Martin: «Klar war es super aufregend und angespannt. Aber richtig kritisch war es dann etwa nach der ersten halben Runde – es begann plötzlich viel stärker zu regnen und wir waren auf den Slicks. Ich wollte einfach nur sanft und sauber fahren. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, und habe dann Jack und Pecco vorbeigelassen. Als sie gestoppt haben, habe ich es auch getan.»

Nach dem Motorrad-Wechsel folgte wieder eine Schrecksekunde für den Martinator: «Ich wäre nach zwei Kurven mit den Regenreifen fast gestürzt. Ich war, glaube ich, Zehnter und danach Sechster. Ich kam aber wieder ganz nach vor, konnte diese kleine Lücke auch halten und vorne bleiben.»

Zu seiner augenscheinlichen Stärke in der Beschleunigung aus Kurve 10, aus der engen Haarnadel heraus, verriet Martin dann: «Ich habe die Situation dort einfach sehr gut verstanden. Manchmal wird es nur schlimmer, wenn man an bestimmten Stellen Vollgas gibt. Man muss auch die Mappings verstehen. Auch wenn ich den Reifen sehr geschont habe – auch ein wenig mit der Motorbremse - konnte ich so guten Drive produzieren.»

Der Sieger weiß: «Es war der Schlüssel, wie ich beschleunigt habe, denn auf der Bremse war ich nicht so stark und hatte kein gutes Gefühl. Mir ist fast in jeder Kurve die Front eingeklappt, aber in der Beschleunigung war ich viel stärker als die anderen Fahrer. Ich glaube, das war der Schlüssel für den Sieg heute.»

Zum Abbruch sagte Martin: «Das war die beste Lösung beim ersten Abbruch. Es war dann riskant, so rasch wieder auf die Piste zu gehen. Aber das Licht war dann schon so flach. Es war keine Chance, ein Rennen zu fahren – sowohl wegen des Lichtes als auch wegen des Regens. Es ist schwer zu analysieren, aber es gab volle Punkte und wir sind super glücklich.»

Zu den Momenten nach dem zweiten und endgültigen Abbruch ergänzte Martin: «Ich war erst super verärgert, weil es ja wirklich sehr am Limit war, ich konnte nichts mehr sehen. Aber dann sah ich meine Mechaniker jubeln und dann war ich super glücklich. Und jetzt geht es nach Indonesien!»

MotoGP-Ergebnisse GP-Rennen, Motegi (1.10.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 24:06,314 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,413 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,013
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,943
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,181
6. Miller, KTM, + 6,837
7. Augusto Fernández, KTM, + 7,587
8. Di Giannantonio, Ducati, + 8,602
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,229
10. Quartararo, Yamaha, + 12,244
11. Nakagami, Honda, + 14,714
12. Mir, Honda, + 14,924
13. Crutchlow, Yamaha, + 16,057
14. Bradl, Honda, + 17,253
15. Pol Espargaró, KTM, + 24,921
16. Pirro, Ducati, + 33,962
17. Morbidelli, Yamaha, + 1:14,934 min
18. Oliveira, Aprilia, 1 Runde zurück
19. Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, nach Sturz nicht klassifiziert
– Binder, KTM, 7 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Motegi (30.9.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 21:00,734 min
2. Binder, KTM, + 1,390 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 5,276
4. Miller, KTM, + 6,194
5. Zarco, Ducati, + 6,315
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,919
7. Marc Márquez, Honda, + 9,298
8. Di Giannantonio, Ducati, + 10,189
9. Viñales, Aprilia, + 12,404
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,366
11. Pol Espargaró, KTM, + 15,473
12. Augusto Fernández, KTM, + 15,592
13. Mir, Honda, + 17,052
14. Oliveira, Aprilia, + 18,092
15. Quartararo, Yamaha, + 19,333
16. Morbidelli, Yamaha, + 19,645
17. Nakagami, Honda, + 21,862
18. Crutchlow, Yamaha, + 26,026
19. Pirro, Ducati, + 27,911
20. Bradl, Honda, + 28,178
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 319 Punkte. 2. Martin 316. 3. Bezzecchi 265. 4. Binder 201. 5. Aleix Espargaró 171. 6. Zarco 162. 6. 7. Viñales 139. 8. Marini 135. 9. Miller 125. 10. Quartararo 111. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 67. 15. Marc Márquez 64. 16. Di Giannantonio 52. 17. Rins 47. 18. Nakagami 45. 19. Raúl Fernández 36. 20. Pedrosa 32. 21. Bastianini 25. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 490 Punkte. 2. KTM 272. 3. Aprilia 240. 4. Honda 142. 5. Yamaha 131.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 478 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 400. 3. Ducati Lenovo Team 354. 4. Red Bull KTM Factory Racing 326. 5. Aprilia Racing 310. 6. Monster Energy Yamaha 188. 7. Gresini Racing 161. 8. CryptoDATA RNF 109. 9. LCR Honda 98. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 11. Repsol Honda 84.

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