MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Weniger Reifen 2023: Michelin und der grüne Gedanke

Von Simon Patterson
Für die MotoGP-Saison 2023 hat sich Michelin für ein neues Reifenkontingent entschieden. Rennchef Piero Taramasso ist für den Einsatz der Reifen in der «premier class» verantwortlich.

Piero Taramasso ist der «Two Wheel Motorsport Manager» bei MotoGP-Reifenausrüster Michelin; der Italiener leitet somit den Einsatz in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Seit geraumer Zeit wird beim französische Hersteller vermehrt auf die Umwelt geachtet, weshalb unnötige Transporte und die Anzahl nicht benötigter Reifen schrittweise reduziert werden sollen.

«Seit einigen Jahren arbeiten wir mit der Dorna und mit den Teams an diesem Thema. Wir möchten die Anzahl der Reifen verringern, um nachhaltiger zu werden. Das ist das Ziel für Michelin, für die Dorna und die ganze Meisterschaft. Der Sport soll grüner werden», stellte Taramasso im Interview mit SPEEDWEEK.com klar.

«Vor drei Jahren waren je 15 Vorder- und Hinterreifen pro Fahrer und Wochenende verfügbar. Wir haben uns also dazu entschieden, die Menge der Hinterreifen zu verringern. Der Vorderreifen ist deutlich empfindlicher. Viele Fahrer bevorzugen weiche Mischungen, andere den harten Vorderreifen. Deshalb haben wir den Vorderreifen unberührt gelassen und nur für den Hinterreifen etwas geändert», erklärte er und fügte hinzu: «Von 15 verfügbaren Reifen sind wir im Jahr 2022 Jahr auf 13 gegangen.»

Taramasso weiter: «2023 stellen wir nur noch zwölf Hinterreifen pro Fahrer und Wochenende in die Allocation, aufgeteilt in zwei Mischungen – bisher waren es drei. Wir bringen sieben Reifen mit der weichen Mischung und fünf von den härteren Pneus mit. Bereits 2016 hatten wir nur zwei Mischungen für hinten dabei. Damals hatten wir aber kaum Erfahrung, denn wir waren gerade erst wieder in die MotoGP-Klasse eingestiegen.»

«Alle Mischungen, die wir aktuell nutzen, verfügen über einen sehr großen Arbeitsbereich. Wir können alle möglichen Szenarien auch in Zukunft abdecken. Es wird etwas einfacher für die Fahrer, die Bereiche zu verstehen», betonte der Italiener. «Schaut man in die Vergangenheit, war es selten der Fall, dass alle drei Mischungen verwendet wurden.»

In der Saison 2023 gibt es also nur noch zwei Mischungen für das Hinterrad pro Wochenende. Klagen über die Qualität der auserwählten Compounds für gewisse Grand Prix wird von den Piloten und Teams immer wieder kritisiert. Vor allem, wenn es heisser oder kühler ist als erwartet oder im Vorjahr.

Wird das Kontingent für vorne auch noch umgekrempelt? «Vorläufig wollen wir den Vorderreifen bei drei unterschiedlichen Mischungen belassen. Dieser Vorderreifen muss gut funktionieren», antwortete Taramasso. «Vielleicht sprechen wir in Zukunft darüber, dass wir uns auch vorne auf zwei Mischungen beschränken. Generell schauen wir, dass wir die Umwelt bestmöglich schützen können. In allen Bereichen.»

Übrigens: Beim Indien-GP auf dem Buddh Circuit erhielten die MotoGP-Fahrer für den Freitag zwei Hinterreifen zusätzlich, weil Michelin dort nie getestet hatte und außerdem am Freitag statt 45 und 60 Minuten auf der neuen GP-Piste ausnahmsweise 60 und 70 Minuten trainiert wurde, also ingesamt 25 Minuten länger als üblich. 

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