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Aleix Espargaró: «Viele Verletzungen kein Zufall»

Von Nora Lantschner
Aleix Espargaró (34)

Aleix Espargaró (34)

Der intensive Kalender und die vielen angeschlagenen MotoGP-Asse sind aktuell zwei viel diskutierte Gesprächsthemen. Laut Aleix Espargaró (Aprilia) hängt beides zusammen, die Fahrer müssten es aber akzeptieren.

Der Kalender der Motorrad-WM sieht 2024 erstmals 22 Rennwochenende vor, damit sehen unter anderen Fabio Quartararo und Marc Márquez das Limit erreicht.

Aleix Espargaró meinte auf das Thema angesprochen: «Es geht nicht darum, was ich denke. Das ist der Kalender der Dorna und wenn er mir nicht passt, kann ich entscheiden zu Hause zu bleiben oder einen anderen Job auszuüben», schickte er voraus. «Klar wären mir weniger Rennen lieber, mir wäre es auch ohne Sprintrennen lieber. Wenn sie aber 22 Grands Prix ansetzen, musst du auch 22 fahren.»

Nur einen Aspekt kritisierte der 34-jährige Katalane deutlich: «Sie hatten uns eine vier- bis fünfwöchige Pause zur Halbzeit versprochen – nicht für die Partys auf Ibiza, sondern weil die Rennwochenenden jetzt sehr fordernd sind. Es gibt viele Verletzungen und so wie es meinem Bruder [Pol Espargaró] passiert ist, ist es besser, wenn man die WM in zwei Abschnitte splitten kann, um sich zu erholen und Zeit mit der Familie zu verbringen, auch für deine mentale Verfassung. Denn der Stress ist im Moment sehr groß, einmal richtig abschalten zu können ist auch besser für die Sicherheit. Drei Wochen sind für mich nicht genug, drei Wochen sind für mich nichts. Es wird hart.»

Der Aprilia-Werksfahrer betonte aber, sich grundsätzlich keine großen Gedanken über die Kalenderplanung zu machen. «Das ist die MotoGP, der maximale Level des Sports», zuckte er mit den Schultern. «Mir gefällt es zum Beispiel auch nicht, vier Rennen in Spanien zu fahren. Ich würde lieber auch an Orten wie China fahren. Der Kalender ist aber so, wie er ist.»

«Ich glaube einfach nur, es wäre besser, zur Saisonmitte mehr Zeit zu haben, um sich von Verletzungen und auch mental erholen zu können», bekräftigte Aleix Espargaró.

Tatsächlich ist die Verletztenrate in der laufenden MotoGP-Saison auffällig hoch. Zehn der 22 Stammfahrer mussten bereits auf ein oder mehrere Rennen verzichten. Nach seinem Trainingsunfall auf der Ranch am Samstag droht dem WM-Dritten Marco Bezzecchi nun, sich ebenfalls in diese bedenklich lange Liste einzutragen. Nach der Schlüsselbein-OP ist sein Antreten am Wochenende in Mandalika fraglich, zumindest die Reise nach Indonesien möchte er aber antreten.

Für Aleix Espargaró sind die vielen Verletzungen keine Überraschung. «Das ist kein Zufall», hielt er fest. «Wenn es viele Verletzung gibt, gibt es auch einen großen Grund dafür. Es ist klar – die Weltmeisterschaft mit den neuen Regeln, dem Kalender und den Sprints… Der Stress für die Fahrer ist enorm. Es ist unmöglich, so weiterzumachen. Ich bin aber nicht der Kerl, der es ändern könnte.»

Müssen die MotoGP-Piloten also das erhöhte Verletzungsrisiko akzeptieren? «Ja, mit Sicherheit, das muss man», erwiderte der spanische Routinier. «Wenn es dir nicht passt, kannst du auch in die Superbike-WM gehen.»

Der MotoGP-Kalender 2024

10. März: Losail* Circuit/Katar
24. März: Portimão***/Portugal
07. April: Termas de Río Hondo/Argentinien
14. April: Circuit of The Americas/USA
28. April: Jerez/Spanien
12. Mai: Le Mans/Frankreich
26. Mai: Catalunya/Spanien
02. Juni: Mugello/Italien
16. Juni: Sokol Circuit**/Kasachstan
30. Juni: Assen/Niederlande
07. Juli: Sachsenring/Deutschland
04. August: Silverstone/GB
18. August: Red Bull Ring/Österreich
01. September: MotorLand Aragón/Spanien
08. September: Misano/Italien
22. September: Buddh International Circuit***/Indien
29. September: Mandalika/Indonesien
06. Oktober: Motegi/Japan
20. Oktober: Phillip Island/Australien
27. Oktober: Buriram/Thailand
03. November: Sepang/Malaysia
17. November: Valencia/Spanien

* = Nachtrennen bei Flutlicht
** = Piste noch nicht homologiert, Vertrag nicht fixiert
*** = abhängig von neuem Vertrag

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