Am Limit: MotoGP-Kalender 2024 mit 22 Grands Prix
Marc Márquez und Fabio Quartararo vertreten eine ähnliche Ansicht
In den vergangenen zwei Jahren standen schon jeweils 21 Grands Prix in der ursprünglichen Kalenderfassung. Weil 2022 der KymiRing und 2023 Sokol aber gestrichen werden mussten, blieben jeweils 20 Rennwochenenden übrig. Für 2024 sind nun erstmals 22 Grands Prix vorgesehen. Denn der Kasachstan-GP soll im zweiten Anlauf fix stattfinden, dazu erlebt der Aragón-GP ein Comeback.
Fabio Quartararo vertritt zum neuen Kalender eine klare Meinung: «Aus meiner Sicht sind wir ganz klar am Limit. Das Problem ist, es sind nicht nur 22 Rennen, es sind auch 22 Sprints. Aus mentaler und körperlicher Sicht ist das Wochenende damit komplett anders», gab er mit Verweis auf das 2023 eingeführte Format zu bedenken. Das Sprint-Rennen über die halbe Distanz am Samstagnachmittag brachte bekanntlich mit sich, dass nun bereits am Freitagnachmittag um den direkten Q2-Einzug gekämpft wird.
«Man kann ja sehen, wie viele Verletzungen es dieses Jahr gibt», fuhr der 24-jährige Franzose fort. «Von Freitagmorgen an musst du am Limit sein. Im Vorjahr konntest du das FP1 noch lockerer angehen, dann ging man im FP2 einmal auf Zeitenjagd und fing im FP3 an, wirklich ans Limit zu gehen. Mit dem Ablauf, den wir jetzt haben, sind wir die ganze Zeit am Limit. Das ist für mich das Problem. Aber klar, mehr als 22 Grands Prix sind aus meiner Sicht nicht möglich. Aus körperlicher Sicht ist es ganz anders als in der Formel 1.»
«Es stimmt, wir werden dafür bezahlt, es stimmt aber auch, dass es nicht 22, sondern 44 Rennen sind», pflichtete Marc Márquez dem Yamaha-Star bei. «Denn es sind 44 Starts und das Sprintrennen geht nicht über die volle Distanz, ist aber trotzdem ein echtes Rennen. Wenn man sich anschaut, wie viele Verletzungen wir in diesem Jahr haben – und ein Großteil der Verletzungen passieren in den ersten Runden des Sprints oder des Hauptrennens. Denn das sind die Momente, in denen wir mehr riskieren und mehr pushen.»
«22 Rennwochenenden sind viele», hielt der achtfache Weltmeister fest. Dann legte er nach: «Mit diesem neuen Zeitplan sind es zu viele. Mit dem anderen Ablauf wäre es okay. Wir müssen uns aber anpassen. Es stimmt jedoch, auf körperlicher Seite ist es ziemlich fordernd. Wenn du müde bist, lässt die Konzentration nach, wenn die Konzentration nachlässt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, einen Fehler zu machen und zu stürzen. Wir werden all diese Dinge gut managen müssen.»
Tatsächlich fehlten etwa am vergangenen Wochenende in Motegi gleich vier Stammfahrer: Alex Rins musste seinen Comeback-Versuch dreieinhalb Monate nach dem doppelten Schien- und Wadenbeinbruch abbrechen und die LCR-Honda am Samstag wieder an Stefan Bradl übergeben. Im Ducati-Werksteam sprang Michele Pirro zum wiederholten Male für den verletzten Enea Bastianini ein. Die Desmosedici-Maschinen der in Indien gestürzten Luca Marini (Schlüsselbeinbruch) und Alex Márquez (drei gebrochene Rippen) blieben beim Japan-GP in den Boxen.
Der MotoGP-Kalender 2024
10. März: Losail* Circuit/Katar
24. März: Portimão***/Portugal
07. April: Termas de Río Hondo/Argentinien
14. April: Circuit of The Americas/USA
28. April: Jerez/Spanien
12. Mai: Le Mans/Frankreich
26. Mai: Catalunya/Spanien
02. Juni: Mugello/Italien
16. Juni: Sokol Circuit**/Kasachstan
30. Juni: Assen/Niederlande
07. Juli: Sachsenring/Deutschland
04. August: Silverstone/GB
18. August: Red Bull Ring/Österreich
01. September: MotorLand Aragón/Spanien
08. September: Misano/Italien
22. September: Buddh International Circuit***/Indien
29. September: Mandalika/Indonesien
06. Oktober: Motegi/Japan
20. Oktober: Phillip Island/Australien
27. Oktober: Buriram/Thailand
03. November: Sepang/Malaysia
17. November: Valencia/Spanien
* = Nachtrennen bei Flutlicht
** = Piste noch nicht homologiert, Vertrag nicht fixiert
*** = abhängig von neuem Vertrag