Brad Binder (KTM/6.): «Verdiene heute beide Strafen!»
Brad Binder hätte im MotoGP-Rennen von Mandalika wohl um das Podium mitkämpfen können. Der Südafrikaner war der Mann mit den meisten Überholmanövern im Rennen und machten den 73.000 Fans vor Ort viel Freude. «Brad Attack» geriet aber mit Luca Marini und Miguel Oliveira aneinander, bekam zwei Long Lap-Penaltys und reihte sich am Ende trotzdem noch vor seinem Teamkollegen Jack Miller auf Platz 6 ein.
«Ich denke, es war ein schwieriges Wochenende für uns», beschrieb Binder. «Wir waren schnell auf den neuen Reifen – in allen Sessions. Ich hatte aber Probleme, eine gute Pace im Rennen zu fahren. Das war hauptsächlich gestern so. Der Start war heute ganz gut, ich wollte meine Pace finden. Ich musste aber diesen Medium-Hinterreifen erst kennenlernen, weil ich ihn seit Freitag nicht mehr verwendet hatte. Ich musste sehen, wie stark ich diesen Reifen beanspruchen kann.»
Zu seinen Karambolagen schilderte Binder: «Ich hatte einen Wackler in Kurve 8. Als ich dann in die Bremse griff, habe ich den Hebel gegen meine Finger gedrückt, es gab auch keinen Bremsdruck. Dann bekam ich Panik, denn ich hatte in diesem Moment zwei Fahrer außen an der Seite dran. Ich habe auf die Hinterradbremse getreten, wollte irgendwie um die Jungs rumfahren. Es tut mir Leid, dass ich Luca erwischt habe. Es tut mir auch leid für seine Crew, dass ich ihm das Rennen zerstört habe, das wirklich gut hätte sein können.»
«Ich habe danach einfach zu hart gepusht dann, um durch das Feld zu kommen. Ich war etwas zu schnell und musste dann bei Miguel innen reinlaufen lassen. Ich verdiene die beiden Long Lap-Penaltys heute und es tut mir leid für die beiden Jungs und beide Teams. Ich hatte einen kleinen Vorteil gegenüber die Jungs auf der Bremse, denn ich hatten den Q-Vorderreifen und sie hatten da ihre weichen Vorderreifen bereits verschlissen. Ich habe einen anderen Bremspunkt verwendet vor Kurve 2 und in diesem Bereich viel Boden gut gemacht. Als wir in die Bremse gingen, kam ich noch näher ran, war plötzlich ganz knapp hinter Miguel und musste reinlaufen lassen.»
Dann verriet Binder auch noch: «Ich muss mich bei meinem Crew-Chief Andres Madrid bedanken, denn wir hatten uns schon für den weichen Hinterreifen entschieden. Er meinte aber, ich sollte doch den Medium-Reifen verwenden. Sollte es nicht passen, würden wir ihn noch wechseln. Ich hatte dann ein ganz gutes Gefühl. Danke also an die Jungs für diese Entscheidung, denn das hat mein Rennen dann doch ausgemacht.»
Polesitter Luca Marini soll nach dem klärenden Gespräch mit Binder die Lage verstanden haben. Dennoch sagt Binder: «Am Ende des Tages ist es egal, was passiert. Man hat die Verantwortung auf der Piste und man sollte da keinen anderen Fahrer in Gefahr bringen. Ich hatte so einen Moment mit der Bremse schon am Morgen und dachte, wir hätten das Problem mit den Bremsen im Griff. Aber wenn man so einen Wackler hat, greifen die Bremsen nicht sofort. Zum Glück hatte ich noch etwas Bremsdruck. Keine Ahnung wohin oder wogegen ich sonst gefahren wäre. Ich kann nur sorry sagen – denn es ist nie die Absicht von irgendjemanden, so etwas zu verursachen.»
Ergebnis MotoGP-Rennen, Mandalika (15.10.):
1. Bagnaia, Ducati, 27 Rdn in 41:20,293 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,306 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,433
4. Di Giannantonio, Ducati, + 6,962
5. Bezzecchi, Ducati, + 11,111
6. Binder, KTM, + 11,228
7. Miller, KTM, + 12,474
8. Bastianini, Ducati, + 12,684
9. Rins, Honda, + 22,540
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 30,468
11. Nakagami, Honda, + 30,823
12. Oliveira, Aprilia, + 36,639
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 42,864
14. Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 13 Runden zurück
– Martin, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 16 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 20 Runden zurück
– Marini, Ducati, 23 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 26 Runden zurück
Ergebnis MotoGP-Sprint, Mandalika (14.10.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:49,711 min
2. Marini, Ducati, + 1,131 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 2,081
4. Viñales, Aprilia, + 2,720
5. Quartararo, Yamaha, + 3,121
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,203
7. Bastianini, Ducati, + 4,981
8. Bagnaia, Ducati, + 5,465
9. Miller, KTM, + 7,852
10. Oliveira, Aprilia, + 8,942
11. Nakagami, Honda, + 12,034
12. Zarco, Ducati, + 14,015
13. Augusto Fernández, KTM, + 14,823
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,699
15. Morbidelli, Yamaha, + 23,331
16. Mir, Honda, + 24,894
17. Pol Espargaró, KTM, + 27,169
18. Rins, Honda, + 28,980
19. Binder, KTM, + 43,090
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, erste Runde nicht beendet
WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 346 Punkte. 2. Martin 328. 3. Bezzecchi 283. 4. Binder 211. 5. Aleix Espargaró 177. 6. Viñales 165. 7. Zarco 162. 8. Marini 144. 9. Miller 135. 10. Quartararo 132. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 79. 13. Oliveira 73. 14. Di Giannantonio 70. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 64. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Raúl Fernández 39. 20. Bastianini 36. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 527 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 283. 3. Aprilia 266. 4. Yamaha 152. 6. Honda 149.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 490 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 427. 3. Ducati Lenovo Team 392. 4. Red Bull KTM Factory Racing 346. 5. Aprilia Racing 342. 6. Monster Energy Yamaha 211. 7. Gresini Racing 178. 8. CryptoDATA RNF 116. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 84.