MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Romano Albesiano: Das sind die Aprilia-Schwächen

Von Ivo Schützbach
Beim zweitägigen Test in Jerez testet Lorenzo Savadori neue Teile für Aprilia. Technikdirektor Romano Albesiano sprach mit SPEEDWEEK.com über das Testprogramm und über die Schwächen des diesjährigen Bikes.

Seit Dienstag testen die MotoGP-Teams von Honda, Ducati und Aprilia mit den Superbike-Assen in Jerez, doch der erste Testtag wurde durch das Wetter verkürzt. Wirklich brauchbare Runden gab es nur in den zwei Stunden zwischen 10 und 12 Uhr Ortszeit, als die Strecke noch trocken war. Danach regnete es immer wieder.

Das wirkte sich auch auf den Mittwoch aus, weil die Piste zum Start des Testtages stellenweise noch feucht war, ging es erst um die Mittagszeit richtig los, obwohl das Wetter von Anfang an gut war. Für Aprilia dreht Lorenzo Savadori seine Runden, der 30-jährige Italiener ist mit neuen Teilen am alten Bike unterwegs, wie Romano Albesiano im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bestätigt hat.

«Es handelt sich noch zu etwa 90 Prozent um das diesjährige Bike, aber wir testen ein paar Teile für das nächste Jahr und arbeiten an vielen Aspekten», erzählte der Technikdirektor. «Wir arbeiten and der Schwinge, dem Motor, der Elektronik und haben auch einige Aero-Teile, die wir heute hoffentlich noch sehen werden. Das hängt davon ab, ob das Wetter es erlaubt, ein paar aussagekräftige Testrunden zu fahren», fügte er an.

Der Italiener weiss, in welchen Bereichen Aprilia zulegen muss: «Uns fehlt es an Konstanz und den Start können wir auch verbessern. In diesem Bereich haben wir lange gelitten. Wir konnten das nun zu 70 Prozent verbessern, aber da müssen wir noch nachlegen. KTM ist beim Start superstark, das hat ihre Saison gerettet. Wir waren da leider nicht so gut bei der Vorbereitung, aber das ist eines der grossen Themen bei der Entwicklung für das nächste Jahr.»

Auch die Reifen bereiten den Italienern immer noch Kopfzerbrechen. «Wir müssen auch unser Verständnis der Reifen verbessern, seit ein paar Rennen haben wir einen Spezialisten im Team, der uns dabei helfen sollte, unser Wissen darüber zu vertiefen», bestätigte Albesiano, und erklärte auf die Frage, warum man erst jetzt einen Reifenspezialisten an Bord geholt hat: «Weil es schwierig ist, die richtige Person zu finden.»

Insgesamt fehle aber nicht viel, betonte der 60-Jährige. «Wir haben uns in vielen Bereichen verbessert, wie etwa das Rennen in Thailand zeigt. Im vergangenen Jahr waren wir da noch sehr weit weg von der Spitze, nun konnten wir aus der ersten Startreihe losfahren und haben das Rennen auf Platz 5 mit vier Sekunden Rückstand auf den Sieger beendet. Klar, dann hatten wir das Problem mit dem Vorderreifen-Druck, aber das hat die Performance nicht beeinflusst.»

Albesiano räumt ein, dass die Konstanz abgesehen von Ducati bei allen MotoGP-Herstellern ein Thema ist. Das sei auch kein Wunder, stellt er klar: «Wenn du wie Ducati acht Fahrer im Feld hast, ist die Wahrscheinlichkeit statistisch grösser, dass einer der Piloten auch einen guten Tag hat. Viele Fahrer bedeutet auch viele Daten, die gesammelt werden. Sie haben viel investiert und haben diese Konkurrenzfähigkeit aufgebaut. Auf diesem Weg sind sie uns ein paar Schritte voraus, wir müssen uns beeilen, um diesen Rückstand aufzuholen. Aber ich bin optimistisch, dass wir auf dem richtigen Weg dazu sind.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):

1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)

Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)

MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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