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Aleix Espargaró (Aprilia): «Ich bin Fahrer Nummer 5»

Von Nora Lantschner
Aleix Espargaró vor Luca Marini, Brad Binder, Alex Márquez, Pecco Bagnaia, Marc Márquez, Fabio Quartararo und Marco Bezzecchi

Aleix Espargaró vor Luca Marini, Brad Binder, Alex Márquez, Pecco Bagnaia, Marc Márquez, Fabio Quartararo und Marco Bezzecchi

Für Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró war der Thailand-GP ein Sinnbild für seiner WM-Saison 2023. Der Speed sei zwar gut, aber es sei eben auch nicht genug. Dazu verlor er im Zweikampf mit Marc Márquez Zeit.

Aleix Espargaró sprach am Sonntag im Buriram wegen der extremen Hitzeentwicklung auf der RS-GP, die den Aprilia-Piloten massive Atemprobleme bereitete, vom schlimmsten Rennen seines Lebens. Zu allem Überfluss verlor er nachträglich auch noch seinen fünften Platz, weil der Luftdruck in seinem Vorderreifen zum zweiten Mal in dieser Saison nicht in den geforderten 50 Prozent der Rennrunden über dem von Michelin vorgeschriebenen Mindestwert lag.

Unterhaltsamer war sein intensiver Zweikampf mit Marc Márquez – zumindest für die Zuschauer. «Ich habe den Fight nicht wirklich genossen», räumte Aleix ein. «Ich habe versucht, aggressiv zu sein, um den Platz zu gewinnen und vorwärts zu kommen, weil ich dachte, dass ich mit meinem Speed um das Podest kämpfen könnte. Ich habe mit dem Zweikampf an Boden verloren. Das ist aber Rennsport, es gehört zum Spiel.»

Aus Sicht des 34-jährigen Routiniers ging es etwas zu eng zu, wie er schmunzelnd bestätigte: «Für mich war es zu viel Kontaktsport, aber es ist okay – wenn wir spielen, dann spielen wir. Er weiß, wie ich fahre. Ich mag es nicht wirklich, wenn es Berührungen gibt. Wenn es so sein muss, können wir aber auch spielen, Spaß haben und ich hoffe, dass es die Leute genossen haben. Ich habe dabei aber Zeit verloren. Dennoch: Mein Motorrad und ich waren nicht konkurrenzfähig genug für einen Podestplatz. Die vier Fahrer, die vor mir ins Ziel gekommen sind, sind die vier besten Fahrer der Saison – und ich bin Fahrer Nummer 5», ergänzte der WM-Fünfte mit Verweis auf Buriram-Sieger Jorge Martin, WM-Leader Pecco Bagnaia, Red Bull-KTM-Ass Brad Binder und VR46-Jungstar Marco Bezzecchi.

Im Vergleich zum letztjährigen Thailand-GP war der Auftritt des Aprilia-Kapitäns dennoch ein Fortschritt, auch wenn er wegen der 3-Sekunden-Strafe letztendlich nur als Achter in die Wertung kam. «Mit meiner Performance bin ich wirklich happy», pflichtete der zweifache Saisonsieger bei. «Wenn man sich die anderen Aprilia-Piloten anschaut und analysiert, welche Ergebnisse Aprilia in Buriram im Vorjahr hatte, dann war das eine der schwierigsten Strecken für uns. Bedenkt man auch die Bedingungen und die Hitzeentwicklung auf dem Bike, dann war es sein sehr konkurrenzfähiges Rennen. Ich bin stolz auf diesen Job. Man kann stolz sein, aber genug ist es nicht. Nein, genug ist es für mich nicht», bekräftigte er.

2022 mischte Aleix Espargaró auf der Aprilia bekanntlich lange im Titelkampf mit, bei den Übersee-GP im Herbst kam dann aber der große Einbruch: Ein Nuller in Motegi (nach Eco-Mapping-Fauxpas und Bike-Tausch nach der Aufwärmrunde), Platz 11 im Regenrennen von Buriram, Platz 9 auf Phillip Island und ein zehnter Platz in Sepang waren vor einem Jahr die magere Ausbeute.

Wie bewertet der Katalane die diesjährige Tournee in Asien und Australien bisher? «Ihr müsst mich und mein Team beurteilen», schickte Aleix im Kreis der Journalisten voraus. Sein Fazit aber lautet: «Ich habe das Gefühl, dass wir viel besser sind. Im Vorjahr ist es uns kaum gelungen, in die Top-10 zu fahren. In Japan bin ich jetzt Fünfter geworden. In Indien war ich auf Platz 5, als ich den Motorschaden hatte. In Buriram bin ich als Fünfter ins Ziel gekommen. In Indonesien habe ich einen Fehler mit dem Reifen gemacht, ich wäre aber fast auf die Pole gefahren. Ich bin sehr stolz auf den Speed, aber ich wollte bessere Ergebnisse», fasste er zusammen.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):

1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)

Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)

MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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