Formel 1: Gerücht entsetzt den Mercedes-Chef

Aleix Espargaró (20.): «Schneller als Usain Bolt»

Von Philippe Soutter
Vier Stürze an einem Trainingstag: Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró nahm das Desaster am Freitag Sepang trotzdem mit Humor. Dass er körperlich fit ist, konnte er ebenfalls beweisen.

«Es wäre ganz anders, wenn es gut gelaufen, ich aber trotzdem nicht schnell gewesen wäre. Aber ich weiss haargenau, woran es lag», beruhigte Aleix Espargaró (34) nach seinen vier Trainingsstürzen seine Mannschaft. «Ich habe zum dritten Mal in dieser Saison eine neue, etwas längere Öhlins-Gabel verwendet. Das hatte damals schon nicht funktioniert. Doch in Sepang wollte ich sie wieder mal ausprobieren.» Das ging in die Hose, respektive ans Leder.

Mit seiner zerfledderten Lederkombi war für den dreifachen MotoGP-Sieger nach seinen Abenteuern nicht mehr viel Staat zu machen. Aber er sorgte für die spektakulärsten Bilder des Tages. Vor allem bei dem ersten seiner vier Stürze in der Zielkurve von Sepang. «Es tröpfelte etwas Öl auf den heissen Auspuff. Wegen der Flammen habe ich schleunigst das Weite gesucht. Fast schneller als Usain Bolt», war es dem Katalanen immerhin noch zum Scherzen zumute. «Es sah aus wie beim Show-Cooking von Teppanyaki.»

Das Problem mit dem schwierigen Fahrverhalten mit der anderen Gabel setzte sich am Nachmittag dramatisch fort. In gut 30 Minuten rutschte der ältere der beiden Espargaró-Brüder gleich nochmals dreimal aus und übertraf damit sogar die Bestmarke von Marc Márquez mit drei Stürzen an einem Tag auf dem Sachsenring. In rund 40 Stunden verzeichnete der Honda-Pilot beim Deutschland-GP aber sogar fünf Stürze.

«Die Stürze waren ja alle ziemlich harmlos an langsamen Stellen», beschwichtigte der 318-fache GP-Teilnehmer Aleix Espargaró nach dem aufregenden Trainingstag. Vor allem überstand er seine Crash-Serie praktisch unverletzt. Er musste im Medical Center lediglich eine kleine Fleischwunde am Ellbogen nähen lassen. «Diese Stiche haben mehr weh getan als meine Stürze.»

Für Sprint und Rennen ist der WM-Fünfte trotzdem optimistisch. «Ich werde natürlich mit der normalen Gabel ausrücken. Ich denke, wir sind schnell hier. Inwieweit wir das Problem mit der Überhitzung besser im Griff haben, kann ich nicht beurteilen. Dazu müsste man mehr als zehn Runden am Stück fahren.»

Dass dies an diesem Freitag nicht der Fall war, ist hinlänglich bekannt. «Aber Siegchancen werden wir gegen Ducati keine haben. Uns fehlt es etwas Drehmoment und Leistung», weiß Espargaró.

MotoGP-Ergebnis Zeittraining, Sepang (10.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 1:57,823 min
2. Martin, Ducati, + 0,174 sec
3. Miller, KTM, + 0,409
4. Binder, KTM, + 0,484
5. Viñales, Aprilia, + 0,489
6. Marini, Ducati, + 0,511
7. Quartararo, Yamaha, + 0,576
8. Bagnaia, Ducati, + 0,597
9. Bezzecchi, Ducati, + 0,627
10. Zarco, Ducati, + 0,664
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,748
12. Bastianini, Ducati, + 0,782
13. Augusto Fernández, KTM, + 0,855
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,886
15. Marc Márquez, Honda, + 0,965
16. Mir, Honda, + 1,079
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,151
18. Raúl Fernandez, Aprilia, + 1,201
19. Oliveira, Aprilia, + 1,327
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,903
21. Nakagami, Honda, + 1,932
22. Baustista, Ducati, + 2,547
23. Lecuona, Honda, + 2,628

MotoGP-Ergebnis FP1, Sepang (10.11.):

1. Martin, Ducati, 1:59,513 min
2. Alex Márquez, Ducati, + 0,049 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,401
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,542
5. Quartararo, Yamaha, + 0,621
6. Marini, Ducati, + 0,729
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,731
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,738
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,785
10. Augusto Fernández, KTM, + 0,954
11. Miller, KTM, + 1,006
12. Oliveira, Aprilia, + 1,081
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,267
14. Di Giannantonio, Ducati, + 1,356
15. Bagnaia, Ducati, +1,375
16. Bastianini, Ducati, + 1,389
17. Marc Márquez, Honda, + 1,597
18. Binder, KTM, + 1,665
19. Mir, Honda, + 2:01,348
20. Viñales, Aprilia, + 1,839
21. Nakagami, Honda, + 2,024
22. Bautista, Ducati, + 3,003
23. Lecuona, Honda, + 3,780

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