Fabio Quartararo (Yamaha): Reifenkunde mit Dr. Fabio
Das grösste Problem erlebte Fabio Quartararo (24) beim Start zum Sprint. «Ich hatte mächtig Wheelspin.» Und da dieses Problem auf der Basis der ohnehin bescheidenen Position 14 erfolgte, war das, was dem MotoGP-Weltmeister von 2021 bevorstand, für die folgenden elf Runden eine interessante Herausforderung.
«Es war ein spannendes Rennen. Ich hatte viel Spass. Denn ich konnte sehr gut überholen.» Die Aufholjagd bescherte dem aktuellen WM-Achten schliesslich Rang 8 und damit immerhin zwei WM-Punkte. «Der Grund, dass ich so happy bin, liegt nicht an der Klassierung, sondern vielmehr an den Erkenntnissen, welche wir heute gewonnen haben. Das war für Yamaha ein wichtiger Tag», zeigte sich der 12-fache GP-Sieger (11x MotoGP, 1x Moto2) nach dem Rennen beinahe euphorisch.
Seine nachfolgende Analyse genügte dabei ambitionierten intellektuellen Ansprüchen. «Es geht schliesslich nur darum, dass wir herausfinden, mit wieviel Leistung wir die Reifen auf ihre maximale Leistungsfähigkeit bringen», begann er seinen interessanten Redeschwall. «Es liegt nicht am Drehmoment, da sind wir gut mit der M1. Wir müssen vielmehr herausfinden, wieviel Maximal-Leistung wir brauchen, um den Reifen möglichst in sein perfektes Fenster zu bringen.»
«Auf einigen Strecken gelingt uns das weniger gut. Da fehlt uns etwas Power», führte der aktuelle WM-Neunte dazu weiter leidenschaftlich aus. «Manchmal bräuchte ich im dritten Gang mehr Leistung, diese haben dann oft die Ducati-Jungs. Auf dieser Strecke in Katar haben wir – im Gegensatz zu einer schnellen Trainingsrunde – für den Sprint und hoffentlich auch das Rennen nun eine ideale Basis gefunden. Deshalb war der Sprint auch so gut. Darum konnte ich auch so aus den Kurven auf die Geraden beschleunigen. Wir haben offensichtlich die optimale Abstimmung gefunden.»
Dies sei die zentrale Erkenntnis, ergänzte der Yamaha-Star. «Wenn unsere verfügbare Leistung genau auf das Limit der Reifen trifft, sind wir schnell.»
Dementsprechend glaubt «El Diablo» für das Rennen auf das Rennen auf dem Lusail International Circuit auch an eine realistische Podestchance. «Das war am Samstag eines der besten Rennerlebnisse meines ganzen Lebens. Daran knüpfen wir am Sonntag an.»
Ergebnis MotoGP-Sprint, Doha (18.11.):
1. Martin, Ducati, 11 Rdn in 20:52,634 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,391 sec
3. Marini, Ducati, + 2,875
4. Alex Márquez, Ducati, + 3,370
5. Bagnaia, Ducati, + 3,957
6. Viñales, Aprilia, + 4,239
7. Binder, KTM, + 5,761
8. Quartararo, Yamaha, + 6,454
9. Augusto Fernández, KTM, + 8,285
10. Zarco, Ducati, + 8,314
11. Marc Márquez, Honda, + 9,596
12. Miller, KTM, + 10,173
13. Bezzecchi, Ducati, + 10,646
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,117
15. Morbidelli, Yamaha, + 12,163
16. Pol Espargaró, KTM, + 12,745
17. Lecuona, Honda, + 19,285
18. Nakagami, Honda, + 26,238
19. Mir, Honda, + 28,446
20. Bastianini, Ducati, + 35,553
– Aleix Espargaró, Aprilia, 10 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet
MotoGP-WM-Stand nach 36 von 39 Rennen:
1. Bagnaia, 417 Punkte. 2. Martin 410. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 257. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 179. 8. Marini 178. 9. Quartararo 158. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 155. 12. Di Giannantonio 109. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 70. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 638 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 337. 3. Aprilia 296. 4. Yamaha 178. 5. Honda 169.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 610 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 503. 3. Mooney VR46 Racing 501. 4. Red Bull KTM Factory Racing 413. 5. Aprilia Racing 377. 6. Gresini Racing 264. 7. Monster Energy Yamaha 251. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 92.