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Jorge Martin: Ein Tiefschlag für das Ducati-Werksteam

Von Ivo Schützbach
«Werde wahrscheinlich nie in Rot fahren», sagt Jorge Martin

«Werde wahrscheinlich nie in Rot fahren», sagt Jorge Martin

Gehört Jorge Martin ins MotoGP-Werksteam von Ducati statt dem lange verletzten Enea Bastianini? Das fragen sich neben den Fans weltweit auch die Manager des italienischen Herstellers. Wie der Spanier die Sache sieht.

Jorge Martin hat diese Saison vier Grands Prix gewonnen, außerdem neun Sprints. Auch weil im Ducati-Werksteam Enea Bastianini lange verletzt war, gewann Prima Pramac Ducati die Team-Weltmeisterschaft vor der nominellen Nummer-1-Truppe aus Borgo Panigale.

Und Martin hatte bis zum letzten Rennen des Jahres die Chance, als erster Fahrer aus einem Satelliten-Team in der MotoGP-Viertakt-Ära seit 2002 den Titel zu gewinnen.

Natürlich fragen sich Fans weltweit, ob Martin nach seiner grandiosen Saison 2023 nicht ins Ducati-Werksteam gehört statt Bastianini, der wegen mehrerer Verletzungen und nach sieben verpassten Grands Prix nur WM-15. wurde.

Neben den Fahrern im Lenovo-Werksteam haben auch die beiden Pramac-Piloten, nächstes Jahr Martin und Franco Morbidelli, einen Direktvertrag mit Ducati. Wer in welchem Team platziert wird, machen die Ducati-Manager mit den Fahrer-Managern aus.

Hätte der Gewinn des WM-Titels bedeutet, dass Martin 2024 für das Lenovo-Werksteam fahren wird? «Das glaube ich nicht», erzählte der 25-Jährige am Sonntagabend in kleiner Medienrunde. «Ich bin glücklich, wo ich bin. Selbst wenn ich gewonnen hätte, würde es keinen Sinn machen, das Team zu wechseln. Wenn du gewinnst, bedeutet das, dass du im besten Team bist – wir sind das beste Team. Ich habe bislang nicht mein Potenzial gezeigt, um in Rot zu fahren. Ich werde wohl nie in Rot fahren, denn mehr zu zeigen als hier, ist recht kompliziert. Ich beendete die Meisterschaft als Zweiter.»

Martin verfügt über erstaunlichen Grundspeed, wie ihn nur herausragende Könner haben. Doch immer wieder fehlt es ihm an der nötigen Abgeklärtheit und Ruhe, so auch im Valencia-GP am Sonntag, als er nach einer Kollision mit Marc Marquez im Kiesbett endete.

Der Pramac-Pilot ist sich dessen bewusst, sieht aber auch Fortschritte: «Meine Konstanz wurde viel besser. In 21 Rennen am Sonntag leistete ich mir drei Fehler, das war großartige Arbeit. Das Ziel muss sein, null Fehler zu machen und die Meisterschaft zu gewinnen.»

Den Zusammenstoß mit Marquez wertete Martin als Rennunfall, auch wenn das die meisten Experten anders sehen. «Ich konnte gar nichts machen, er wechselte seine Linie und machte mir die Türe zu», rechtfertigte sich Jorge. «Es tut mir leid für ihn und für mich. Es war eine Kombination verschiedener Dinge – es war nicht sein Fehler, aber auch nicht meiner, weil ich innerhalb von ihm war.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Valencia (26.11.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden in 40:48,525 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +0,360
3. Brad Binder (ZA), KTM, +2,347
4. Fabio Di Giannantonio* (I), Ducati, +3,176 sec
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +4,363
6. Alex Márquez (E), Ducati, +4,708
7. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +4,736
8. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +8,014
9. Luca Marini (I), Ducati, +9,486
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +10,556
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,001
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,695
13. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +43,297
14. Pol Espargaró (E), KTM
– Alex Rins (E), Honda, 19 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 18 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), KTM, 9 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, erste Runde nicht beendet

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Valencia (25.11.):

1. Martin, Ducati, 13 Runden in 19:38,827 min
2. Binder, KTM, +0,190 sec
3. Marc Márquez, Honda, +2,122
4. Viñales, Aprilia, +3,106
5. Bagnaia, Ducati, +4,253
6. Di Giannantonio, Ducati, +4,400
7. Bezzecchi, Ducati, +4,502
8. Alex Márquez, Ducati, +5,578
9. Zarco, Ducati, +5,910
10. Augusto Fernández, KTM, +6,095
11. Raúl Fernández, Aprilia, +7,674
12. Miller, KTM, +8,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,513
14. Pol Espargaró, KTM, +12,453
15. Bastianini, Ducati, +12,599
16. Nakagami, Honda, +13,787
17. Marini*, Ducati, +13,887
18. Morbidelli*, Yamaha, +14,943
19. Rins, Honda, +20,378
20. Savadori, Aprilia, +25,017
– Quartararo, Yamaha, 9 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

MotoGP-WM-Endstand nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.

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