MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Pierer Mobility: Suche nach zusätzlichen Slots mühsam

Von Günther Wiesinger
Die Pierer-Gruppe verfügte für die MotoGP-Saison 2024 über mehr Fahrer als Slots, deshalb musste Pol Espargaró seine Stammfahrer-Karriere beenden. Auch für 2025 sieht es mit zusätzlichen Teamplätzen düster aus.

Die Pierer Mobility AG hat zwar noch nicht endgültig entschieden, ob 2025 ein drittes MotoGP-Team ausgerüstet werden soll. Und wenn sich im Frühjahr abzeichnet, für welche Fahrer eventuell Slots benötigt werden, werden sich ohnedies nicht viele Möglichkeiten für zwei neue Startplätze anbieten. Denn nach Informationen von SPEEDWEEK.com plant Valentino Rossi mit seinem künftigen Pertamina-VR46-Team (Fahrer 2024: Marco Bezzecchi und Fabio Di Giannantonio) nach der Saison 2024 und drei Ducati-Jahren fix einen Wechsel zu Yamaha als Nr.1-Kundenteam.

Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, hat das ganze Jahr über nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass für 2025 unbedingt wieder ein Satellitenteam beliefert werden soll und Rossi der Wunschpartner sei. Denn der neunfache Weltmeister hat einen neuen Vertrag als Yamaha-Botschafter unterzeichnet und betreibt mit seiner Infrastruktur und seinem Personal auch das Moto2-Yamaha VR46-Master-Camp-Team mit den künftigen Piloten Ayumu Sasaki und Jeremy Alcoba.

Und während GASGAS-Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal mit der Pierer-Gruppe einen außergewöhnlichen MotoGP-Fünf-Jahres-Vertrag bis Ende 2026 besitzt, läuft der Deal von LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello und HRC Ende 2024 aus.

Aber der siebenfache 125-ccm-GP-Sieger aus Italien betreibt seinen LCR-Rennstall seit 2006 mit Honda, deshalb hofft er jetzt auf besseres Material für sein Fahrerduo Zarco & Nakagami und wird dann schauen, ob sich andere Möglichkeiten anbieten.

Bei Pramac-Ducati wird sich der Motorradlieferant sicher nicht ändern, denn Paolo Campinoti bildet schon seit 2005 das verlässlichste Partner-Team des Werks aus Borgo Panigale und gewann 2023 erstmals mit beiden Fahrern Martin und Zarco MotoGP-Rennen, der Spanier vier, der Franzose eines.

Auch die Möglichkeit, die beiden RNF-Slots zu übernehmen, die im Sommer noch denkbar schien, weil der rumänisch-malaysische Rennstall schon in der ersten Rennsaison von finanziellen Turbulenzen begleitet wurde, muss verworfen werden. Denn Aprilia Racing wird mit dem neuen Trackhouse-Racing-Team des amerikanischen Millionärs und NASCAR-Teambesitzer Justin Marks einen Vertrag für zwei bis drei Jahren unterzeichnen.

Und falls die Pierer-Mobility-Manager für 2025 wirklich einen Topfahrer wie Enea Bastianini (vier Siege 2022, WM-Dritter) unter Vertrag nehmen, muss er aller Voraussicht nach bei Red Bull KTM (2024 mit Brad Binder und Jack Miller) oder GASGAS Tech3 (2024 mit Augusto Fernández und Rookie Pedro Acosta) untergebracht werden. Binder muss sich keine Sorgen machen, denn sein KTM-Werksvertrag wurde bereits im August für 2025 und 2026 verlängert. Und der zweifache Eigenbau-Weltmeister Pedro Acosta, der als der «neue Marc Márquez» gilt, soll seine Karriere am besten auch bei den Österreichern beenden.

Gresini Racing fällt ebenfalls als Partner aus: Das Team von Marc und Alex Márquez hat sich mit Ducati Corse auf einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag für 2024 und 2025 geeinigt.

Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta wünscht sich schon seit drei Jahren, dass jeder MotoGP-Hersteller ein Kundenteam betreibt. Und er verheimlicht nicht, dass er es befürwortet, wenn sich Yamaha mit Rossi verbündet, LCR bei Honda bleibt und Trackhouse den Aprilia-Deal von RNF übernimmt. 

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «Das Update muss greifen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko analysiert exklusiv für SPEEDWEEK.com das GP-Wochenende auf dem Silverstone Circuit und spricht auch über die Red Bull Junioren und das anstehende Rennen auf dem Hungaroring.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 16.07., 19:00, Motorvision TV
    FIM Trial World Championship
  • Di. 16.07., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 16.07., 19:30, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Superenduro World Championship
  • Di. 16.07., 20:00, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Di. 16.07., 20:55, Motorvision TV
    FastZone
  • Di. 16.07., 21:25, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Di. 16.07., 21:55, Motorvision TV
    Bike World
  • Di. 16.07., 22:25, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Di. 16.07., 23:30, Eurosport
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Di. 16.07., 23:45, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
5