Rivolas Ziel: Aprilia als echte Alternative zu Ducati
Massimo Rivola
Nach dem rasanten Aufstieg in der Saison 2022 blieb Aprilia 2023 mit den WM-Rängen 6 und 7 für Aleix Espargaró und Maverick Viñales sowie Platz 3 in der Konstrukteurs-WM auch hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Dass dem Hersteller aus Noale für den ganz großen Wurf ein absoluter Top-Fahrer fehlen würde, will Aprilia-Rennchef Massimo Rivola als Kritikpunkt nicht gelten lassen. «Mir wurde vorgeworfen, dass uns die guten Fahrer fehlen würden. Damit bin ich nicht einverstanden. Ich glaube, dass wir über einen Mix aus sehr unterschiedlichen Talenten verfügen, inklusive Miguel und Raúl, von denen ich erwarte, dass sie nächste Saison stärker sind», verwies er auch auf Miguel Oliveira und Raúl Fernández im neu aufgestellten Kundenteam von Trackhouse Racing.
Tatsächlich ist Aprilia der einzige MotoGP-Hersteller, der 2024 im Vergleich zur Vorsaison gar keine Veränderungen in der Aufstellung der Fahrer vorgenommen hat. Rivola kann sich durchaus vorstellen, noch länger am aktuellen Quartett festzuhalten. Allerdings weiß er auch, dass Ende dieses Jahres ein Großteil der Verträge auslaufen.
«2024 wird sehr interessant – wegen Marc Márquez, okay, aber auch aufgrund dessen, was dies in einer Kettenreaktion für den Fahrermarkt für 2025 und 2026 bedeutet. Im Moment wäre ich glücklich, so weiterzumachen, weil ich davon überzeugt bin, dass Stabilität der Weg zur Performance ist, aber mal sehen, welche echten Möglichkeiten sich ergeben werden», ließ sich der CEO von Aprilia Racing alle Türen offen.
«Ich weiß es jetzt nicht und ich denke auch nicht wirklich ernsthaft darüber nach, ich schaue es mir einfach nur mit ausgestreckten Antennen an. Die ersten vier Monate des Jahres werden für alle in meiner Position arbeitsreich sein. Das Ziel ist natürlich, die echte Alternative zu Ducati zu sein. Deshalb müssen wir besser sein, wir brauchen ein schnelleres Motorrad und müssen zeigen, dass wir stark sind», unterstrich Rivola.
Das gilt nicht nur mit Blick auf den Fahrermarkt. Aprilia Racing ist als einziges MotoGP-Werksteam ohne einen starken Partner als Namensgeber unterwegs. «Ich habe keinen Titelsponsor gefunden und es fällt mir schwer, das zu verstehen», seufzte Rivola. «In den vergangenen paar Jahren haben wir viel an Sichtbarkeit gewonnen und wir haben das coolste Bike in den coolsten Farben. Unser Image ist verdammt gut und es ist gut ein riesiges Aprilia-Logo zu sehen, um alle daran zu erinnern, dass es eine Aprilia ist – aber ich würde auch gerne einen anderen Namen anbringen, wenn sie viel Geld dafür in die Hand nehmen. Das würde uns helfen zu wachsen.»
«Wir können auf die volle Unterstützung der Piaggio Group zählen und ich muss sagen, dass wir dank ihnen an diesen Punkt gekommen sind. Jetzt ist es für uns aber an der Zeit, Geld zu finden. Das ist ein Bereich, in dem ich persönlich nicht performe. Der beste Weg, um das zu verbessern, ist aber weiter zu pushen, die Performance aus dem Motorrad zu holen und zur richtigen Zeit an die richtigen Türen zu klopfen», so der Italiener.
MotoGP-WM-Endstand 2023 nach 39 Rennen:
1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.