Jorge Martin (Ducati/1.): Besser schnell als langsam
«Mit Sicherheit ist es immer gut schnell zu sein. Das ist besser, als langsam zu sein», kommentierte Jorge Martin seine Tagesbestzeit am Dienstag in Sepang betont gelassen. Gleichzeitig machte er aber auch umgehend klar: «Ich habe heute nicht zu sehr auf die Rundenzeiten geschaut. Ich war mehr darauf konzentriert, exakt zu verstehen, welcher Motor besser ist. Die Rundenzeit bin ich mit dem neuen Motor gefahren, aber das ist nicht der wichtigste Aspekt. Es geht mehr um die Performance, das Handling, die Gasannahme und diese Dinge, darauf lag mein Fokus. Es gibt ein paar positive Aspekte, aber auch ein paar negative, wir müssen weiter daran arbeiten. Ich glaube, dass wir am Mittwoch mit beiden Bikes in der 2024er-Konfiguration weitermachen werden, dann ist es auch einfacher zu arbeiten.»
«Im Moment bevorzuge ich den 2024er-Motor, der einige wirklich gute Aspekte hat», verriet der letztjährige Vizeweltmeister. «Wie ich aber gesagt habe, müssen wir noch mehr damit arbeiten, weil wir nicht denselben Fehler wie 2022 machen wollen.»
Zum neuen Motor ergänzte der Pramac-Ducati-Pilot auf Nachfrage: «Das Handling war gut und dem 2023er-Motorrad sehr ähnlich. Wir scheinen aber etwas mehr Leistung zu haben. Das ist gut, weil ich gesehen habe, dass sich andere Marken wie Honda und Yamaha verbessert haben. Ich habe auf der Strecke gesehen, dass sie auf den Geraden ziemlich schnell waren. Vielleicht haben wir ein paar Schwachpunkte, dazu kann ich aber nicht viel mehr sagen. Insgesamt glaube ich aber, dass es ein besseres Motorrad ist.»
Einen besonders großen Schritt im Vergleich zur letztjährigen GP23 stellte der «Martinator» allerdings nicht fest, vor einem Jahr sei der Unterschied größer gewesen. «Von 2022 auf 2023 war der Schritt groß, das 2022er-Bike war sehr kompliziert. Das diesjährige Motorrad ist mehr in einer Linie mit dem 2023er-Bike, mit etwas mehr Power. Mehr Leistung bringt manchmal mehr Probleme mit sich, im Kurvenausgang zum Beispiel, das versuchen wir zu verstehen. Auf der Bremse fühle ich mich sehr gut. Ich glaube, dass wir in dieser Saison noch ein bisschen konkurrenzfähiger sein werden.»
«Die nächsten zwei Tage werden wichtig, um in diese Richtung weiterzugehen und ein wenig an den Details zu arbeiten. Wir müssen noch viele Dinge ausprobieren, auch die Verkleidung wird wichtig, denn es geht um das gesamte Paket. Die Rundenzeiten aus dem letztjährigen Test habe ich schon verbessert. Deshalb glaube ich, dass es wirklich positiv ist», resümierte der 26-jährige Spanier.
Dass Martin in der vergangenen Woche als einziger Ducati-MotoGP-Pilot beim Training im Rahmen des Superbike-WM-Tests in Portimão fehlte, sorgte bei aufmerksamen Beobachtern für Verwunderung. Seine überraschend offene Antwort auf die Frage danach ebenso: «Sie haben es mir nicht gesagt. Ich glaube, es war ein Missverständnis. Ich war in Montmeló zum Training. Ich habe erst zwei Tage vorher realisiert, dass sie dort fahren würden. Ich konnte es nicht mehr organisieren, die Motorräder und alles dahin zu bewegen. Das war ein Missverständnis und hoffentlich werde ich nächste Saison dabei sein», schob der Pramac-Star nach, der bereits durchklingen ließ, dass er 2025 einen Platz im Werksteam anstrebt oder sich anderweitig orientieren wird.
MotoGP-Test Sepang, Dienstag (6. Februar):
1. Martin, Ducati, 1:57,951 min
2. Acosta, KTM, + 0,269 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,277
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,374
5. Bastianini, Ducati, + 0,406
6. Viñales, Aprilia, + 0,519
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,591
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,654
9. Marc Márquez, Ducati, + 0,670
10. Zarco, Honda, + 0,719
11. Rins, Yamaha, + 0,765
12. Binder, KTM, + 0,773
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,787
14. Mir, Honda, + 0,790
15. Oliveira, Aprilia, + 0,799
16. Bagnaia, Ducati, + 0,862
17. Marini, Honda, + 1,018
18. Miller, KTM, + 1,097
19. Crutchlow, Yamaha, + 1,186
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,592
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 2,169
23. Pirro, Ducati, + 2,451