Brad Binder (KTM): «Regelmäßige Siege sind das Ziel»
Dass Red Bull KTM Factory Racing 2024 in der achten MotoGP-Saison um den WM-Titel kämpfen will, war beim virtuellen Team-Launch am Montag nicht zu überhören. Nach dem vierten Gesamtrang im Vorjahr sieht auch Brad Binder eine aufsteigende Tendenz und ist überzeugt davon, mit seiner Mannschaft in diesem Jahr den Unterschied machen zu können.
«Der erste wirklich spürbare Unterschied war, dass die Ingenieure unsere Motorbremse wirklich verbessert haben», berichtete Binder von den größten Fortschritten des Sepang-Tests. «Es war viel konstanter und es schien auch viel einfach zu sein, in den Bereichen, wo wir es wollten, Anpassungen vorzunehmen. Das Zweite war, dass wir das Einlenkverhalten und die Bodenhaftung des Hinterrads ein bisschen verbessert haben. Das sind zwei Dinge, die uns im Laufe der Saison mit Sicherheit helfen werden. Wir haben aber noch ein bisschen Arbeit vor uns in Katar. Wir müssen versuchen, all die kleinen Dinge, die wir gefunden haben, zusammen zu bringen. Dann bekommen wir eine bessere Vorstellung von dem, wo wir stehen.»
Für sich persönlich möchte der 28-jährige Südafrikaner vor allem noch zwei Aspekte verbessern: «Wenn ich die Qualifyings noch ein bisschen besser absolvieren kann, wäre das eine massive Erleichterung, weil es so viel einfacher ist, wenn du schon mit den zwei, drei Top-Jungs losfährst. Das ist ein Bereich, in dem ich mich verbessern möchte. Das Zweite ist, dass ich als Fahrer besser mit meinen Reifen umgehen will. Es ist wichtig, dass am Ende des Rennens noch genauso viel in unserem Reifen steckt wie bei der Konkurrenz, wenn nicht mehr. Im Vorjahr hatte ich immer den Eindruck, dass wir da ein bisschen mehr Mühe hatten. Das ist ein Schlüsselbereich, an dem ich arbeiten will: Genauso schnell zu fahren, aber den Reifen dabei etwas mehr zu schonen. Wenn ich das schaffen kann, bin ich zuversichtlich, dass ich größere Chancen haben werde, am Ende des Rennens stark zu sein und zu kämpfen.»
Die Ducati-Armada präsentierte sich beim Sepang-Test mit sechs Vertretern unter den Top-8 allerdings einmal mehr bärenstark. Ist es für KTM möglich, 2024 gegen die Weltmeister aus Borgo Panigale zu bestehen? «Es ist klar, dass alle einen Schritt nach vorne gemacht haben. Ich glaube, wir haben einen Schritt gemacht, aber das gilt auch für die anderen Hersteller. Es ist immer cool, diesen Fortschritt zu sehen, wenn sich die MotoGP als Ganzes weiterentwickelt», schickte Binder voraus. «Was uns anbelangt: Wir wissen, was unsere Ziele sind. Wir wollen vorne mitkämpfen und hoffentlich regelmäßig gewinnen. Das ist das, was ich erreichen will – nicht nur ich, sondern natürlich alle bei KTM. Und ich glaube, dass es möglich ist.»
Mit Verweis auf die Zeitenliste von Sepang gab der Red Bull-KTM-Star zu bedenken: «Am letzten Tag bin ich am Morgen keine schnelle Runde gefahren, ich hatte ein paar kleine Probleme. Ich bin aber am Ende eine sehr schnelle Zeit gefahren, als es heiß war. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir, wenn wir wie die anderen eine Zeitenjagd zur richtigen Zeit starten, nicht weit weg sind. Ich fühle mich gut, ich fühle mich wohl und wir werden sehen, was dieses Jahr bringt.»
Tatsächlich schob sich Brad Binder in Malaysia kurz vor Testschluss als Siebter noch bis auf 0,625 sec an die Fabelzeiten der Ducati-Piloten rund um Titelverteidiger Pecco Bagnaia heran, die allesamt am Donnerstagvormittag bei optimalen Bedingungen erzielt worden waren.
MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten (6. bis 8. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Bezzecchi, Ducati, + 1,185
16. Rins, Yamaha, + 1,197
17. Zarco, Honda, + 1,260
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183