Francesco Guidotti (KTM): «Acosta hat alle verblüfft»
Am Montagvormittag hielt Red Bull KTM Factory Racing einen digitalen Team-Launch ab. Auch Teammanager Francesco Guidotti war mit von der Partie. Der Italiener, der vor zwei Jahren von Pramac Ducati zu KTM zurückgekehrt war, äußerte sich bei der Gelegenheit unter anderem zum Verlauf der Vorbereitungen und der Testfahrten in Sepang: «Das Gefühl der Fahrer wird besser. Die Rundenzeiten waren verrückt. Wir haben noch zwei Testtage [in Katar] vor uns, um die letzten Teile zu sortieren. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, es ist fast schon Zeit loszulegen.»
Guidotti verriet auch: «Wir haben die Sachen ein wenig anders gemacht als vor der Saison 2023. Die Basis ist jetzt solider, wir haben nun eher an Details gearbeitet. Wir haben auch diesmal wie vor 2023 den Fahrern kaum einmal das gleiche Bike gegeben. Sie haben somit nicht immer das gehabt, was sie letztendlich haben werden. Wir haben aber diesmal auf einem anderen Level begonnen, wir können also optimistisch sein.»
«Das Chassis wird jenes sein, dass wir 2023 in den letzten fünf Rennen hatten», ergänzte Guidotti. «Wir waren ja recht mutig, es nach dem kurzen Test von Dani [Pedrosa] in Misano gebracht zu haben. Wir wussten damals aber nicht viel. Wir mussten es jedoch tun, um diese Erfahrung zu sammeln. Der beste Test ist ein Rennen. Wir müssen jetzt noch die Spezifikation des Motors und ein paar Aero-Details entscheiden. Bei der Elektronik starten wir mit neuen Erfahrungen. Die nächsten zwei Testtage werden also sehr wichtig. Wir müssen dann auch das erste Rennen vorbereiten», verwies er auf den WM-Auftakt von 8. bis 10. März im Flutlicht von Doha.
Zum leidigen Thema Reifendruck sagte Guidotti: «Die Regel gilt für alle und wir haben ja alle schon damit Erfahrungen gemacht. Die Strafe wird nun eine Disqualifikation sein. Es gibt da aber noch Raum, um dieses Thema zu managen, wenn sich alle einig sind. Es geht da jetzt um neue Vorschläge.»
Zu den geplanten Wildcards für die Edeltester Pol Espargaró und Dani Pedrosa erklärte Guidotti: «Sechs Wildcards sind das, was wir potenziell machen können, aber das ist wirklich viel. Ich denke, wir werden nicht so viele wahrnehmen. Wir planen einige Wildcards mit Pol und Dani, aber konkret haben wir hier noch nicht entschieden.»
Zu MotoGP-Neuling Pedro Acosta (Red Bull GASGAS Tech3) sagte der KTM-Teammanager: «Ich glaube, er hat alle verblüfft – auch mich! Es geht dabei nicht nur um die Performance und den Speed, sondern auch um seine technischen Kommentare. Es war, als kenne er das Bike schon länger. Ich war überrascht von seiner Performance. Ich bin sehr happy, dass er ein Teil der Familie sein wird.»
Red Bull KTM will in der achten MotoGP-Saison bis zum Schluss um den Titel kämpfen. Auf die momentane Übermacht von Ducati angesprochen meinte Guidotti: «Wir sind optimistisch, sonst wären wir ja schon vor dem Start geschlagen. Es ist klar, dass es nicht einfach wird, so eine Übermacht zu besiegen. Aber man muss wissen, dass KTM einen unglaublichen Job gemacht hat. Daher kamen die unglaublichen Ergebnisse 2020 und 2021. Wir sind jetzt in der Phase, wo es um Details geht. Wir müssen keine Ausreden suchen, wir haben uns gesteigert. Die MotoGP ist wirklich schwierig – Yamaha und Honda sind ja seit mehr als 20 Jahren dabei und haben jetzt Probleme. Aber das ist für uns auch wieder eine Motivation. Wir wollen uns 2024 weiter steigern und müssen es einfach versuchen, Ducati zu besiegen.»