Johann Zarco: LCR-Castrol-Farben und viel Zuversicht
2019 absolvierte Johann Zarco schon drei Rennen mit LCR, damals als Nakagami-Ersatz allerdings in Idemitsu-Farben. 2024 tritt der Franzose für LCR Honda Castrol an, das entsprechende grün-rote Design wurde am Donnerstag bei einem digitalen Launch enthüllt.
Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren habe dem 33-Jährigen das Selbstvertrauen gegeben, die Herausforderung eines Wechsels ins Honda-Lager anzunehmen. «Ich habe verstanden, dass ich es auch in schwierigen Zeiten genießen kann», erklärte Johann bei der Teamvorstellung. «2024 hat gut angefangen, Honda hat viele Veränderungen vorgenommen und ich bin bereit, es zu genießen.»
Der zweifache Moto2-Weltmeister, der sich im Vorjahr auf Phillip Island noch auf der Pramac-Ducati den lange gehegten Traum von MotoGP-Sieg erfüllte, zeigte sich nach dem Sepang-Test durchaus optimistisch, in naher Zukunft auch auf der RC213V an der Spitze mitzumischen: «Ich bin ziemlich happy darüber, welches Feedback ich vom Motorrad bekomme. Ich spüre, dass ich die Fortschritte mache, die ich für mich als Fahrer noch brauche. Mit diesen Fortschritten [in der Fahrweise] und mit den Verbesserungen am Motorrad glaube ich, dass wir dazu in der Lage sein werden, an der Spitze zu kämpfen. Ich glaube daran, dass es möglich ist.»
Zur konkreten Zielsetzung erklärte der Honda-Neuzugang: «Ich fahre Rennen, weil ich das Gefühl haben will, dass ich um Podestplätze kämpfen kann – oder mehr, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Mit dem neuen Motorrad habe ich die Motivation und das Gefühl, dass es möglich ist. Ich kann keine konkrete Platzierung als Ziel nennen. Ich bin üblicherweise recht konstant, also wäre es vielleicht ein Ziel, Honda in der WM zumindest wieder in die Top-10 zurückzubringen.»
«Das Bike ist jetzt auch auf Zeitenjagd ziemlich gut», ist Zarco trotz Platz 16 in der kombinierten Zeitenliste des Sepang-Tests überzeugt – auch weil er am letzten Tag in Malaysia noch mit Testarbeit beschäftigt war, als ein Großteil der Konkurrenz bei optimalen Bedingungen in den verhältnismäßig kühleren Morgenstunden auf «time attack» ging. Immerhin komplettierte sein Markenkollege Joan Mir die Top-10.
«Der Schwachpunkt liegt vielleicht noch darin, wenn wir viele Runden am Stück abspulen. Der Hinterreifen kommt dann in Schwierigkeiten, was uns im Rennen Probleme bereiten kann. Das Potenzial des Bikes, mit einem frischen Reifen eine schnelle Rundenzeit zu fahren, hatte die Honda so zuvor aber nicht. Das ist also schon einmal ein großer Punkt, den sie in Ordnung gebracht haben. Wir werden sehen, wie sich der nächste Punkt lösen lässt. Es wird interessant, das Verhalten des Motorrads auf einer anderen Strecke in Katar zu sehen», verwies Zarco auf den Katar-Test am Montag und Dienstag der nächsten Woche.