MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Aprilia-Präsentation: «Katar-Podium wäre schön»

Von Werner Jessner
Am Vorabend des Katar-Tests zeigte Aprilia als letztes Werksteam sein Bike für die Saison 2024. Auffälliger als die Lackierung sind die technischen Details der RS-GP24 mit Fokus auf die Aerodynamik.

Teamchef Massimo Rivola zeigte sich bei der Präsentation im Fahrerlager des Losail Circuit rituell optimistisch: «Wir haben ein sehr schönes Design mit romantischem Touch. Wir sind ready und freuen und auf die kommende Saison.» Mit «romantisch» meinte er vermutlich den Touch mehr Lila als in den letzten Jahren. Dominant ist allerdings immer noch rohes, unlackiertes Carbon, wie es auch in der F1 aus Gewichtsgründen immer populärer wird.

Technisch sind Details an Rahmen, Motor, und vor allem das Aero-Konzept neu. Auffällig ist vor allem der neue Frontspoiler. Man will damit mehr Downforce an der Front erreichen – nicht nur auf den Geraden, sondern auch in den Kurven, was technisch schwieriger ist als man meint. Massimo Rivola: «Manchmal korrelieren die Daten aus dem Windkanal nicht mit dem Gefühl der Fahrer.»

Auffällig am Heck ist der Diffuser, wie man ihn aus der F1 kennt. Durch den Luftstrom wird das Heck nach unten gedrückt. Aprilia gibt sich stolz, viele Aero-Innovationen in die MotoGP gebracht zu haben. Auch die auffälligen Fins auf der Schwinge, die wir in Sepang gesehen haben, haben es ans fertige Bike geschafft.

 


Doppelte Daten

Wie auch die anderen Hersteller ist Aprilia begierig auf mehr Daten. Das war auch der Grund, warum man Trackhouse näher ans Werk geholt hat. Das Satellitenteam mit amerikanischem Anstrich sitzt so wie das Werksteam direkt in Noale. Es soll mehr als ein Kundenteam sein, eher ein vollwertiges zweites Standbein, wie es die Pierer Mobility Group mit Tech3 hat. Kleiner Unterschied: Die Zeit war für Aprilia zu kurz, um mehr als 6 Bikes fertig zu stellen. Aleix Espargaró, Maverick Viñales und Miguel Oliveira bekommen von Anfang an eine RS-GP24, Raúl Fernandez folgt zu Saisonmitte. Mehr war wegen der kurzen Winterpause nicht möglich. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass beide Trackhouse-Fahrer mit dem alten Motorrad in die Saison starten würden.

 

Die Erwartungen von Rivola: «Wir erwarten in dieser Saison viel von Maverick. Der Speed ist da, und er ist bereit für seinen ersten Sieg in unseren Farben. Er pusht das Team, und das ist gut so. Aleix hat in Sepang gezeigt, dass das neue Bike schneller ist als der Vorgänger. Das ist schon mal gut. Maverick konnte die neuen Teile noch nicht ordentlich testen, da sind auch Fehler auf unserer Seite passiert. Leider schlafen die Gegner nicht. Unser Ziel für die ersten Rennen ist, nicht mehr als fünf Sekunden auf die Sieger zu verlieren. Ein Podium beim Saisonauftakt in Katar wäre schön.»


Maverick Viñales: «Ich habe den Winter genossen, aber jetzt wird es wieder Zeit, um Motorrad zu fahren. Ich habe im Winter hart trainiert und bin voll fit. Das Bike sieht großartig aus. Beim Sepang-Test haben wir herausgefunden, was funktioniert und was nicht. Das ist ziemlich kompliziert. Mein Ziel ist, um Siege zu kämpfen, selbst wenn ich beim ersten Test noch Probleme damit hatte, wie der Motor sein Drehmoment abgibt. Das wurde am dritten Tag gelöst, und meine Sprint-Simulation war in Ordnung.»

Routinier Aleix Espargaró freut sich auf seine 8. Saison als Aprilia-Fahrer: «Das Projekt hat sich stark weiterentwickelt, seit ich zum ersten Mal in Noale war. So stark wie jetzt waren wir noch nie. Jede Saison ist härter als die vorige, weil die Jugend nachkommt und drückt. Trotzdem: Mein Ziel ist, in diesem Jahr wieder Rennen zu gewinnen – wie schon letztes Jahr. Die Aerodynamik ändert den Stil, der gefragt ist – aber ich bleibe am Ball. Ich mochte die RS-GP24 von der ersten Kurve des ersten Tests an. Sie kommt meinem Fahrstil entgegen.»

 
Beim Sepang-Test hatte Aleix als schnellste Aprilia auf Platz fünf 0,409 Sekunden Rückstand auf die Spitze, Maverick lag weitere 4 Zehntelsekunden dahinter.

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