Top-Speed Katar-Test: Ducati und KTM knacken 350 km/h
Der Höchstgeschwindigkeits-Rekord in der Königsklasse auf zwei Rädern steht seit dem letztjährigen Italien-GP bei atemberaubenden 366,1 km/h, die Red Bull-KTM-Ass Brad Binder im Sprintrennen auf der 1,141 km langen Start-Ziel-Geraden von Mugello erzielte.
Aus den vergangenen Jahren waren wir gewohnt, dass auch der Lusail International Circuit mit seiner 1,068 km langen Geraden regelmäßig für einen absoluten Top-Speed-Rekord gut war – etwa 2021, als Johann Zarco (noch auf der Pramac-Ducati) im Freien Training 362,4 km/h erreichte.
Beim Katar-GP 2023 fiel die 360-km/h-Marke nicht, was auch damit zu tun hatte, dass der Messpunkt für die Höchstgeschwindigkeit auf der Start-Ziel-Geraden um rund 30 Meter verlegt worden war. Der Spitzenwert aus dem GP-Wochenende im vergangenen November lag bei 356,4 km/h (gemessen bei Bastianini, Bezzecchi und Zarco; jeweils auf Ducati).
Auch beim letzten Wintertest vor dem Saisonauftakt 2024 sorgte Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini in der vergangenen Woche in Doha mit 355,2 km/h für den höchsten Top-Speed. KTM-Star Brad Binder wurde mit maximal 351,7 km/h geblitzt. Geht es um den Durchschnitt aus den fünf schnellsten Werten, liegt der Südafrikaner mit 348,1 km/h an der Spitze.
Die Top-Speed-Liste mit den zwei Yamaha-Piloten unter den Top-10 untermauert die Aussagen von Fabio Quartararo, dass der neue Motor im Vergleich zu den Vorjahren ein spürbarer Fortschritt sei. Allerdings ist das Aero-Paket der M1 im Vergleich zur Konkurrenz auch deutlich schlanker.
Ganz im Gegensatz zur Aprilia RS-GP, die im Tableau der Höchstgeschwindigkeiten im unter Bereich des Feldes zu finden ist. Allerdings will der Hersteller aus Noale die letzte Entwicklungsstufe des Motors erst direkt beim WM-Auftakt auf die Strecke bringen. Wie alle Hersteller aus den «Concessions»-Gruppen A bis C muss Aprilia die Motorenspezifikation vor dem Saisonstart homologieren, es handle sich aber nur um ein kleineres Update, war in Doha zu hören.
Einzig Yamaha und Honda dürfen ihren Motor dank der neuen Zugeständnisse auch während der Saison weiterentwickeln.
Die höchsten Top-Speed-Werte, Katar-Test (19. und 20. Februar):
1. Bastianini, Ducati, 355,2 km/h
2. Binder, KTM, 351,7
3. Bagnaia, Ducati, 351,7
4. Di Giannantonio, Ducati, 350,6
5. Quartararo, Yamaha, 349,5
6. Acosta, KTM, 349,5
7. Zarco, Honda, 348,3
8. Marini, Honda, 348,3
9. Rins, Yamaha, 348,3
10. Augusto Fernández, KTM, 347,2
11. Bezzecchi, Ducati, 347,2
12. Martin, Ducati, 347,2
13. Marc Márquez, Ducati, 347,2
14. Oliveira, Aprilia, 347,2
15. Raúl Fernández, Aprilia, 346,1
16. Alex Márquez, Ducati, 346,1
17. Viñales, Aprilia, 345,0
18. Mir, Honda, 345,0
19. Crutchlow, Yamaha, 345,0
20. Aleix Espargaró, Aprilia, 343,9
21. Miller, KTM, 343,9
22. Nakagami, Honda, 342,8
23. Pirro, Ducati, 340,6
24. Savadori, Aprilia, 338,5