MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Verrückt: Dani Pedrosa (KTM) erbt Sprint-Podium

Von Tim Althof
Dani Pedrosa nach dem MotoGP-Sprint in Jerez

Dani Pedrosa nach dem MotoGP-Sprint in Jerez

Für einige Fahrer drehte sich das Blatt im MotoGP-Sprintrennen am Samstag in Jerez völlig. KTM-Testfahrer Dani Pedrosa kam von Startplatz 16 und beendete das Rennen auf Platz 4. Später erbte er Platz 3 von Quartararo.

Bereits am Freitag hatte Danie Pedrosa nach dem Sturz im «MotoGP Practice» den direkten Einzug in das zweite Qualifing verpasst. Am Samstag musste der kleine Spanier auf nasser Fahrbahn sein ganzes Können auspacken, doch die fehlende Erfahrung mit der RC16 unter den Bedingungen bereitete ihm nur den 16. Startplatz. Nicht die besten Voraussetzungen für den Sprint und das Rennen am Sonntag.

«Das Qualifying war etwas schwierig, denn ich bin das Bike erstmals im Nassen gefahren. Uns fehlten ein paar Dinge beim Set-up und im Mapping, um es auf den Punkt zu bringen. Es fehlte uns die Zeit, um das Bike abzustimmen», erklärte Pedrosa am Nachmittag. «Auch das Gefühl zu den Reifen war komisch. Es ging nicht besser.»

Im Sprint kämpfte sich der Red Bull KTM-Pilot am Ende aber noch bis auf Platz 4 nach vorne. Seine Zusammenfassung: «Von Platz 16 ins Rennen zu gehen ist niemals gut. Aber das Rennen bot viele Überraschungen, in manchen Bereichen war es noch feucht. Dabei ist es sehr einfach, die Linie zu verlassen und dann auf dem Nassen zu stürzen», weiß der 38-Jährige. «Der Start war okay, aber in den ersten beiden Kurven hatte ich eine gute Linie. Ich war dann direkt hinter Fabio und ich wollte ihn in den ersten beiden Runden überholen.»

«Ich sah dann einen Sturz und eine Runde danach wieder einen Sturz. Auch die Runde darauf lag jemand im Kies, also dachte ich mir: ‚Vielleicht sollte ich nicht zu viel riskieren, denn die Reifen scheinen noch nicht auf Temperatur zu sein.‘ Ich habe es dann Schritt für Schritt angehen lassen und bin Fabio das ganze Rennen gefolgt», so Pedrosa im Interview nach dem Sprint. «Aber das mit den Stürzen hörte nicht auf und ich kannte meine Position nicht, weil ich auf der Geraden immer rechts neben Fabio war, so sah ich meine Boxentafel nicht.»

Insgesamt 14 Stürze passierten in diesem Sprint in Jerez. «In der letzten Runde dachte ich, dass wir um den sechsten Platz kämpfen», gab der KTM-Pilot zu. «Also wollte ich nicht zu viel riskieren und das Rennen einfach beenden. Am Ende haben wir das Podium um ein paar Tausendstel verloren, aber ich nehme diese Ergebnis gerne mit. Wir haben ein schlaues Rennen absolviert. Mein Team sagte zu mir nach dem Rennen, dass wir das Podium knapp verpasst haben. Erst da habe ich realisiert, um welche Position es ging.»

Waren die Bedingungen auf dem Circuito de Jerez zu gefährlich? «Es gab einige nasse Stellen. Kurve 5, Kurve 8 und auch dort, wo Marc stürzte, war es feucht. Wenn du überholen wolltest, musstest du aber über diese Stellen. Kurve 5 war besonders schwierig zu fahren», erklärte Pedrosa, der am Sonntag sein 299. GP-Rennen fährt. «Wenn du bei solchen Bedingungen direkt ins Rennen gehst, hast du keine Zeit, um dir die Strecke genau anzusehen. Das macht es nicht einfacher.»

Konnte das Problem aus dem Training am Freitag behoben werden? Pedrosa dazu: «Wir haben etwas ausgetauscht, nachdem das eine Bike am Freitag nicht funktionierte. Ich habe am Samstag ausschließlich dieses Motorrad benutzt, deswegen denke ich, haben wir das Problem behoben. Wir lernen viel vom Motorrad in diesem Grand Prix.»

Nachträglich erhielt der drittplatzierte Fabio Quartararo (Yamaha) eine Zeitstrafe für ein Vergehen mit dem falschen Reifendruck. Pedros erbte damit Rang 3 und damit sein erstes Top-3-Ergebnis auf der KTM.

Ergebnisse MotoGP-Sprint Jerez (27. April):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 12 Runden in 19:52,682 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +2,970 sec
3. Dani Pedrosa (E), KTM, +7,102
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,481
5. Fabio Quartararo* (F), Yamaha, +15,052
6. Marc Márquez (E), Ducati, +18,131
7. Augusto Fernández (E), KTM, +18,278
8. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +18,418
9. Joan Mir (E), Honda, +18,553
10. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,136
11. Johann Zarco (F), Honda, +21,948
12. Raúl Fernández* (E), Aprilia, +23,882
13. Fabio Di Giannantonio* (I), Ducati, +31,478
14. Jack Miller* (AUS), KTM, +45,901
15. Alex Rins* (E), Yamaha, +1:10,288 min
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1:22,979
– Luca Marini (I), Honda, 1 Runde zurück
– Stefan Bradl (D), Honda, 1 Runde zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 3 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 4 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet

* Acht-Sekunden-Strafe wegen zu geringem Reifendruck

WM-Stand nach 7 von 42 Rennen:

1. Martin, 92 Punkte. 2. Acosta 63. 3. Bastianini 59. 4. Vinales 56. 5. Bagnaia 50. 6. Binder 49. 7. Marc Márquez 40. 8. Aleix Espargaró 39. 9. Di Giannantonio 25. 10. Quartararo 24. 11. Miller 22. 12. Bezzecchi 20. 13. Oliveira 15. 14. Alex Márquez 14. 15. Augusto Fernández 10. 16. Mir 8. 17. Pedrosa 7. 18. Raul Fernández 7. 19. Morbidelli 6. 20. Zarco 5. 21. Rins 3. 22. Nakagami 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 108 Punkte. 2. KTM 85. 3. Aprilia 74. 4. Yamaha 24. Honda 9.

Team-WM:
1. Lenovo Ducati Team, 109 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 98. 3. Aprilia Racing 95. 4. Red Bull GASGAS Tech3 73. 5. Red Bull KTM Factory Racing 71. 6. Gresini Racing 54. 7. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 45. 8. Monster Energy Yamaha 27. 9. Trackhouse Racing 22. 10. Repsol Honda Team 8. 11. LCR Honda 7.

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