MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Randy Mamola: «Acosta ist keine Überraschung»

Von Thomas Kuttruf
Prominenter Besucher in Le Mans – 500er-Legende Randy Mamola

Prominenter Besucher in Le Mans – 500er-Legende Randy Mamola

Einer der vielen Promis bei der fünften Etappe der MotoGP-Weltmeisterschaft 2024 war Racing-Veteran Randy Mamola. Der Kalifornier über die Lust am Driften im Alter, Pedro Acosta und die Technik der MotoGP.

Während sich die GP-Piloten für ihre Rennen am Sonntag auf dem Bugatti Circuit vorbereiten, nutzte SPEEDWEEK.com die Chance im Fahrerlager eines exklusiven Gesprächs mit Rennlegende Randy Mamola. Der mittlerweile 64-jährige US-Amerikaner, der seit Jahrzehnten in Spanien lebt, war auch noch lange nach seinem Rücktritt 1992 mit dem MotoGP-Zirkus auf Reisen. Berühmt-berüchtigt waren unter anderem seine Auftritte als Chauffeur der Ducati-MotoGP-Zweisitzer.

Seit einigen Jahren besucht der auch heute noch populäre 13-fache GP-Sieger und dreimalige 500er-Vizeweltmeister nur noch einige MotoGP-Events. 2024 entschied Ramola auch für Le Mans.

Randy, was hat dich dazu bewogen, nach Le Mans zu reisen?

Ich habe mir Le Mans 2023 komplett im Fernsehen angeschaut und als ich die Action und die Stimmung gesehen habe, war mir klar, da werde ich nächstes Jahr auch dabei sein. Und hier bin ich. Ich mache hier viel und gerne mit Alpinestars. Sie unterstützen mich seit fast 45 Jahren und ich versuche ihnen hier etwas zu helfen, indem ich Interviews für ihre Gäste, zum Beispiel mit Alex Márquez, führe. Auch bei Michelin betreue ich einige Gäste und auch die Monster-Athleten, besonders die Mannschaft von Valentino habe ich im Auge. Es ist wirklich cool hier zu sein.

Du lebst noch in Spanien, kommst du noch viel zum Motorradfahren?

Viel nicht, aber wenn, dann ist es immer intensiv. Ich liebe es immer noch, Flat-Track zu fahren. In Montmelo bei Barcelona auf Rocco's Ranch, das ist ein fantastisches Offroad-Areal, da toben wir uns mit 150er-Bikes aus. Zuletzt gab es auch ein Teamrennen. Pedro Acosta, Dani Pedrosa, Aleix Esparagaro und Maverick Vinales waren auch am Start. Ich bin dort schon mit Dani gefahren und zuletzt mit Carlos Checa – und von 60 Teams haben wir den 20. Platz gemacht.

Apropos Pedro Acosta – was sagst du zu seinem Einstieg?

Dass der Junge voller Talent ist, ist ja offensichtlich. Er ist ein super Kerl, und eine Type mit 19 Jahren. Manchmal denke ich, dass er erst 14 oder 15 ist, weil er alles so natürlich wie ein Kind macht. Dass er so gut vorne mitfährt, ist jetzt aus meiner Sicht aber wirklich keine große Überraschung. Pedro ist alles andere als ein Einsteiger in den Sport. Er weiß schon jede Menge, kennt jede Strecke, hat ein erfahrenes Umfeld, steuert ein Werksmotorrad. Und hey, der Knabe ist zweifacher Weltmeister!

Der Schlüssel in meinen Augen ist, dass er sich einfach keine Gedanken macht. Es ist das Spielerische, was ihn so schnell macht. Das ist bewundernswert und auch super anzusehen. Aber er ist schon sehr speziell. Du kannst ihm alles in die Hand geben, was zwei Räder haben. Wenn du so ein Gefühl hast wie er, ist alles möglich.

In den nächsten Jahren wird sich einiges ändern, was die Technik der Bikes angeht. Wie beurteilst du die Entscheidungen?

Auch wenn ich kein Ingenieur bin, unterschreibe ich sofort – die Bikes müssen langsamer werden. Das ist sicher. Mit der aktuellen Technologie ist der Speed in jeder Hinsicht kritisch. Ich meine auch auf den «kleinen» Kursen wie in Jerez durchschlagen die Bikes die Air Fences. Und bald kommen wir wieder nach Mugello. Wenn es auf der Geraden da, erst recht im Pulk, ein Problem gibt, wie bitte willst du das aus 360 kontrolliert zu Ende bringen?

Und das Verbot der Devices?

Ich halte das für einen richtigen Schritt. Aber insgesamt ist es wichtig, auch eine Instanz zu haben, die die Situation versteht und kontrolliert. In der Formel-1 kann man das gut verfolgen. Es geht nicht nur darum, viel Geld in die Entwicklung zu stecken, es ist auch wichtig, Leute zu haben, die kontrollieren und richtig zu interpretieren, was da überhaupt passiert. Das ist eine wichtige Aufgabe und oft keine leichte. Wenn du die Polizei bist, dann kannst du nicht immer nur der gute Kumpel sein. Du musst auch mal stopp rufen. Ich denke, solange es bei den Herstellern in der MotoGP weiterhin so clevere Leute wie einen Gigi Dall’Igna gibt, ist der Sport in guten Händen.

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