MotoGP: Pedro Acosta schmeißt Sprint-Sieg weg

Martin (Ducati/Crash): «Bin so nicht konkurrenzfähig»

Von Thomas Kuttruf
Noch fährt Jorge Martin vor Marc Márquez

Noch fährt Jorge Martin vor Marc Márquez

Nach seinem wenig ruhmreichen Mugello-Sprint schilderte der Führende der MotoGP-WM seine Probleme. Gibt es keine Änderungen an seiner Ducati, sieht Jorge Martin ein noch größeres Drama für den GP auf sich zukommen.

Der «Martinator» hatte sich den ersten Startplatz mit einer Fabelrunde erkämpft, doch im Rennen lief nicht viel zusammen für den Spitzenreiter der MotoGP-WM. Erst schickte er Ducati-Markenkollege Bastianini ins Aus und schließlich flog Martin selbst und ohne fremde Einwirkung von der Pramac-Ducati.

Es war das erste Nullpunkte-Ergebnis für Jorge Martin in einem Sprint der laufenden Saison. Mit dem Sieg des Weltmeisters schmolz der komfortable Vorsprung um 12 Zähler.

Der MotoGP-Star aus Madrid schilderte ohne Umwege seine größte Sorge. Martin: «Ich habe mich auf dem Bike nicht wohlgefühlt und auch der Sturz selbst ist so nicht nachvollziehbar. Wir haben alle Daten angeschaut und bis jetzt keine Antworten gefunden. Zu aggressiv war ich im Gegensatz zu meinem Sturz in Jerez sicher nicht unterwegs. Wenn ich etwas Positives sehen will, dann dass ich es besser ist, mit einem schlechten Gefühl zu crashen als, wenn du dich großartig fühlst. Aber gut ist ein Sturz niemals.»

Martin, der die WM immer noch mit soliden 27 Punkten anführt, weiter: «Mein größeres Problem ist meine Sorge für den GP am Sonntag. Mit diesem Gefühl wird es schwer, denn so sind wir nicht konkurrenzfähig. Wir müssen etwas unternehmen und versuchen für morgen noch einen Weg finden.»

Der «Martinator» sieht das wesentliche Problem in der Front seiner Desmosedici: «Wir haben die Balance nicht gut im Griff und fahren das Bike zu sehr über den Vorderreifen. Anders kann ich es mir nicht erklären. Das gilt auch für den Sturz von Pecco in Barcelona, das war identisch. Wir belasten das vordere Gummi zu sehr.»

Doch auch für die Umstände hat der Pramac-Star eine stimmige Erklärung: «Ich glaube, wir müssen einfach sehen, dass wir wieder ein Limit erreicht haben. Schaut euch doch mal diesen irren Speed an, den wir fahren. Es ist der Wahnsinn. Wir sind heute im Rennen Zeiten gefahren, so schnell wie Qualifying vor zwei Jahren. Alle sind so schnell, das Level ist so verrückt hoch. Dann reichen die kleinsten Fehler und es passieren auch Dinge, die sich nicht erklären lassen.»

Und wie lässt sich trotz der beschriebenen Probleme die sagenhafte Rundenzeit im Q2 erklären? Jorge Martin dazu: «Das ist es ja, das Tempo ist extrem hoch. Aber ich habe mich auch bei den Runden im Quali mit dem gleichen, unguten Gefühl bewegt.»

Bevor der eigentliche Sprint-König wieder in seiner Box verschwand, kommentierte der Spanier noch den Vorfall mit Enea Bastianini. Dabei gab Martin in jeder Hinsicht den Unschuldigen: «Enea ist sehr aggressiv gefahren. Als er an mir vorbeifuhr, ist er zu weit gegangen. Ich war auf der ganz normalen Linie, als Enea von außen zurückkam. Ich habe ihn nur gehört, nicht gesehen und ich wusste zunächst nicht, dass er zu Sturz kam.  Hätte Enea sich umgeschaut, dann hätte er die Berührung vermeiden können.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Mugello (1. Juni):
1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 11 Runden in 19:30,251 min.
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,469 sec.
3. Pedro Acosta (E), KTM, +4,147
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,421
5. Maverick Vinales (E), Aprilia, +7,693
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,271
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,571
8. Alex Marquez (E), Ducati, +8,846
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +8,984
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +10,085
11. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,199
12. Jack Miller (AUS), KTM, +13,988
13. Alex Rins (E), Yamaha, +14,137
14. Pol Espargaro (E), KTM, +18,259
15. Johann Zarco (F), Honda, +18,309
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,374
17. Augusto Fernandez (E), KTM, +23,060
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +24,596
19. Luca Marini (I), Honda, +25,587

Out
Jorge Martin (E), Ducati, 4 Runden zurück
Joan Mir (E), Honda, 7 Runden zurück
Enea Bastianini (I), Ducati, 9 Runden zurück
Miguel Oliveira (P), Aprilia, 10 Runden zurück
Fabio Quartararo (F), Yamaha, 10 Runden zurück

WM-Stand nach 13 von 42 Rennen:
1. Martin, 155 Punkte. 2. Bagnaia 128. 3. Marc Marquez 123. 4. Bastianini 94. 5. Vinales 92 6. Acosta 90. 7. Binder 79. 8. Aleix Espargaro 77. 9. Di Giannantonio 65. 10. Alex Marquez 44. 11. Bezzecchi 42. 12. Quartararo 32. 13. Oliveira 29. 14. Raul Fernandez 28. 15. Miller 27. 16. Morbidelli 21. 17. Augusto Fernandez 13. 18. Mir 13. 19. Zarco 9. 20. Nakagami 8. 21. Rins 7. 22. Pedrosa 7.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 216 Punkte. 2. Aprilia 130. 3. KTM 129. 4. Yamaha 35. 5. Honda 19.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 222 Punkte. 2. Prima Pramac Racing, 176. 3. Aprilia Racing, 169. 4. Gresini Racing MotoGP, 167. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team, 107. 6. Red Bull KTM Factory Racing, 106. 7. Red Bull GASGAS Tech3, 103. 8. Trackhouse Racing, 57. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP, 39. 10. LCR Honda 17. 11. Repsol Honda 17.

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