Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Hubert Trunkenpolz zur Strategie von KTM und GASGAS

Von Thomas Kuttruf
Die Pierer Mobility AG nutzt im Rennsport mit KTM, Husqvarna, GASGAS und CFMOTO gleich vier Marken zur Kommunikation. Vorstand Hubert Trunkenpolz erklärt, warum ab 2025 in der MotoGP nur KTM vertreten ist.

Vor zwei Tagen sorgte die KTM-Rennabteilung mit dem Zweifach-Zuschlag für Enea Bastianini und Maverick Vinales für die dritte Riesen-Nachricht binnen einer Woche. «La Bestia» und «Top Gun» starten mindestens 2025 und 2026 in der Tech3-Struktur des französischen GP-Urgesteins Hervé Poncharal. Team-Manager des Teams, das mit Pedro Acosta und Augusto Fernandez beim Mugello-GP die offizielle KTM-Werksmannschaft aus Munderfing in der Teamwertung überholen konnte, ist mit Nicolas Goyon ebenfalls ein Franzose.

Zusammen mit der gelungen überraschenden Neuverpflichtung zweier weiterer MotoGP-Spitzenfahrer verpackte die Pierer Mobility AG eine weitere große Nachricht: Die Marke GASGAS wird sich aus dem Fahrerlager der MotoGP-Topklasse zurückziehen. Statt in Rot wird Tech3 ab 2025 ebenfalls KTM in der Markenfarbe Orange repräsentieren.

Der Einstieg der Marke GASGAS hatte für kurzzeitige Verwirrung gesorgt. Denn während die ebenfalls zum Konzern gehörige Marke Husqvarna ihren Aufritt nur in der kleinen und mittleren GP-Klasse in Kooperation mit dem deutschen Intact-GP-Team bestreitet, erhielt die Marke GASGAS das Mandat über die Tech3-Struktur ab der Saison 2023 sowohl für die Moto3-Katgegorie als auch für Königsklasse.

Bereits im Herbst 2019 wurde die Akquise des spanischen Herstellers, dessen Kernkompetenz die Trail-Sparte ist, durch die Firmengruppe von Stefan Pierer bekannt. Nach einiger Umstrukturierungen entschied man sich in Österreich, GASGAS auch auf Asphalt zu etablieren. Zur Promotion über den Sport fiel die Wahl auf den ebenfalls engen Kooperationspartner Jorge Martinez und seine Moto3 und Moto2-Mannschaften. Der Plan ging auf. Mit Izan Guevara holte ein in GASGAS-Farben lackierter KTM-Renner den Titel in der Saison 2022.

Nach dem Rückzug der Prüstel-GP Mannschaft Ende 2023, wurde ein neues Trägermaterial für die Marke CFMOTO benötigt. CFMOTO gehört mehrheitlich nicht zur Pierer Mobility AG, doch die Österreicher kümmern sich um Vertrieb und Marketing in Europa.
Folglich wechselte das Aspar-Team auf CFMOTO und GASGAS landete nun auch in der Moto3 bei Tech3. Was kompliziert klingt und auch so ist, wurde mit der Entscheidung nun wieder verständlicher gemacht.

Im Gespräch mit der SPEEDWEEK-Redaktion erklärt Hubert Trunkenpolz die strategische Maßnahme. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Pierer Mobility AG: «In erster Instanz bringt die Entscheidung, das Tech3-Team ab 2025 ebenfalls wieder unter KTM starten zu lassen, eine Markenoffensive zum Ausdruck. Wir waren uns einig, zum jetzigen Zeitpunkt und mit den Möglichkeiten, die uns dann zur Verfügung stehen, dass wir die Marke KTM nach vorne stellen. Wir wollen in jeder Hinsicht, das gilt im Übrigen nicht nur für den Rennsport, sondern auch bei Produktentwicklungen, unsere «Ready to Race» Philosophie stärken. Es geht darum, unsere Kernwerte wieder stärker zu betonen – deshalb setzten wir in der MotoGP voll auf Orange.»

Der zweite Mann hinter Stefan Pierer betont aber auch den weiterhin hohen Stellenwert der Marke GASGAS. Trunkenpolz: «Wichtig zu verstehen ist, dass wir GASGAS in keinem Fall in der Bedeutung schwächen. Im Gegenteil, wir wollen durch eine stärkere Differenzierung mehr Klarheit zur Positionierung schaffen. Die Neuausrichtung soll nun noch mehr Bindung zu den Produkten schaffen, die sich besonders an jüngere Käufer richten.»

Hubert Trunkenpolz ergänzt: «Aktuell funktioniert die Kommunikation von GASGAS dank eines sensationellen Pedro Acosta ausgezeichnet. Der Plan, die Marke zunächst wesentlich bekannter zu machen, der geht auf. Wenn es ab 2025 um die reine Performance in der MotoGP geht, dann setzen wir voll auf die Performance-Marke KTM. In der Moto3, dort wo wir uns stark auf den Nachwuchs konzentrieren, da wird GASGAS auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen.»

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