Pecco Bagnaia umsichtig: Ducati-Star blieb sitzen
Pecco Bagnaia ging am Freitag nicht ans Limit
Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia hatte einen unspektakulären Freitag auf dem Sachsenring, auf die Tagesbestzeit von Maverick Vinales (Aprilia, 1:19,622 min) fehlen ihm 0,432 sec. Ärgerlich: Sein engster WM-Rivale Jorge Martin (Ducati) lag in beiden Sessions vor ihm.
Sattelsicher zeigte sich Bagnaia während der Trainings, insgesamt 50 Runden fuhr er am Freitag. Während zahlreiche Piloten wie seine Markenkollegen Marc Marquez, Fabio Di Giannantonio und Enea Bastianini crashten, erkannte er die Probleme. «Das lag an den Wetterbedingungen. Es war schwer, Temperatur in die Reifen zu bekommen. Ich hatte auch mit der Front einige Momente», so der 27-Jährige, der sich für das weitere Wochenende zuversichtlich zeigt, da die Temperaturen laut Wetterbericht steigen sollen.
Vor allem in Kurve 1 stürzten viele Fahrer. Bagnaia ging auf deren besondere Charakteristik ein: «Die erste Kurve ist kompliziert: Du kommst schnell an und musst hart bremsen. Das Hinterrad verliert an einer Stelle die Bodenhaftung, es geht etwas auf und ab. Das Vorderrad wird unterschiedlich belastet. All das macht diese Kurve so knifflig.»
Auch die berüchtigte Ralf-Waldmann-Kurve, welche in der Vergangenheit viel Kritik von den MotoGP-Piloten erhielt, sorgte für Stürze. Kurve 11 kommt nach der langen Linkskurven-Kombination, wodurch die rechte Reifenflanke stark abkühlt. «Ich bin etwas langsamer durchgefahren, ich wollte nicht stürzen. Die Situation war folgende: Sobald du in Schräglage gefahren bist, hast du das Limit des Vorderreifens gespürt. Der kräftige Wind sorgte dafür, dass wir durch die Verkleidung weit aus den Kurven getragen wurden.»
Der Italiener erklärte, dass er, sobald er mehr riskieren wollte, entweder am Vorder- oder Hinterrad die Haftung verlor. Für den Tagesschnellsten Vinales ist er voll des Lobes: «Was Maverick für eine Zeit rausgehauen hat, war hervorragend.»
Francesco Bagnaia bekräftigte, dass für ihn am Freitag im Mittelpunkt stand, möglichst keinen Unfall zu verursachen. Der WM-Zweite steht vor der Herausforderung, vor der kommenden Sommerpause den 10-Punkte-Vorsprung von Martin einzuholen, um als Führender nach Silverstone zu kommen. Eine mögliche Verletzung infolge eines Sturzes würde den Fortschritt der vergangenen Wochen zerstören.
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