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Duo für 2025: Pramac Yamaha mit Miller und Oliveira?

Von Thomas Kuttruf
Während des Sachsenring-GP wurden Jack Miller und Miguel Oliveira mit Pramac Racing in Verbindung gemacht. Besonders bei der weiteren Entwicklung der M1 könnten die beiden MotoGP-Routiniers hilfreich sein.

Seit zehn Tagen steht fest, dass die langjährige Verbindung von Pramac Racing und Ducati mit dem Valencia-GP im kommenden November erlischt. Das in den letzten Jahren stets stärkste unabhängige MotoGP-Team wird ab der Rennsaison 2025 mit Yamaha YZR-M1-Werksmaschinen ausrücken.

Hinter vorgehaltener Hand wurde von einer Partnerschaft über sieben Jahre zwischen der Yamaha-Rennabteilung und dem Teamweltmeister 2023 gesprochen. Die einzige offizielle Presseinformation, ein hauchdünnes Papier aus der Pramac-Ecke mit nur wenigen Zeilen, bestätigte dies allerdings nicht. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich Pramac-Inhaber Paolo Campinoti nur langfristig engagieren will und Interesse hat, auch die neue MotoGP-Generation ab 2027 mit 850er-Motoren mit Yamaha zu bestreiten.

Trotz andauernder Interviewsperre bei Pramac ergibt sich jetzt auch ein erstes Bild der weiteren Aufstellung der neuen Struktur «Pramac-Yamaha».

Während Ducati noch mit der Verteilung der dritten Werksmaschine beschäftigt ist und hiervon auch die finalen Fahrer-Deals bei VR46-Racing und Gresini abhängen, wird Yamaha zweimal identisches Werksmaterial in die Pramac-Box schieben. Damit wird auch der Strategiewechsel bei Yamaha bestätigt. Während in früheren Yamaha die volle Priorität beim reinen Werksteam lag und der Satellit mit deutlichem Abstand zum Mutterschiff um die Pisten flog, soll Pramac auf Augenhöhe agieren. Je näher die Verbindung der vier Fahrer auf identischen Rennern, desto höher das Tempo in der Entwicklung – so der auch in Österreich/Mattighofen gelebte Gedanke.

Die geänderte Ausrichtung hat auch Einfluss auf die Fahrerauswahl bei Pramac-Yamaha. Da es nicht in erster Linie um die Heranführung von Junior-Piloten sondern um eine schnellstmögliche Konkurrenzfähigkeit der zweiterfolgreichsten Marke in der Königsklasse geht, werden gestandene Profis gesucht.

Auf der Liste von Campinoti und Yamaha steht mit Miguel Oliveira ein Racer, der vom Status seiner Karriere bei Aprilia irgendwo zwischen hungrigen Wolf und altem Hasen feststeckt. Der fünffache MotoGP-Laufsieger kam, sah und siegte nicht. Trotz zuletzt sehr starkem Auftritt am Sachsenring sucht Miguel Oliveira mit Trackhouse-Aprilia immer noch nach konstantem Speed.

Auch Oliveira ist nicht entgangen, dass bei Yamaha viel Dynamik entstanden ist. Vor allem der zielstrebige Technik-Chef Massimo Bartolini, der auch Fabio Quartararo von einer weiteren Zusammenarbeit überzeugte, schiebt mit seiner pragmatisch europäischen Arbeitsweise an. Während bei Aprilia die Türen ins Werksteam durch die Verpflichtung von Jorge Martin und Marco Bezzecchi zugefallen sind, wäre der sofortige Zugriff auf Werksmaterial leichter. Auch der Sitz neben Fabio Quartararo ist noch nicht unter dem Hammer.

Aus Sicht von Yamaha erfüllt der Portugiese alle Wunschkriterien. Dass Oliveira zur Speed-Elite gehört, ist bewiesen. Dazu kommt Erfahrung mit zwei Marken, ein hohes Verständnis von Technik und ein mit 29 Jahren ideales Alter.

Ein ähnliches Profil bringt auch Jack Miller mit. Ebenfalls knapp 30, hat Miller Erfahrungen mit Ducati und KTM. Vier Siege sind auf seiner MotoGP-Vita vermerkt. Mit seiner lässigen Art zählt der Australier zu den werbewirksamen Figuren des Fahrerlagers. Wenn «Thriller Miller» gut Laune hat, geht nicht nur auf dem Motorrad viel vorwärts.

Pramac-Boss Campinoti verpflichtete den Aussie schon einmal. In der Vorstufe zum Ducati-Werksfahrer (2021 und 2022) fuhr Miller ab 2018 drei volle Jahre für das italienische Team.

Auch wenn die Yamaha, der einzige Prototyp im Feld mit einem Reihen-Vierzylinder, derzeit nicht genug für Spitzenplätze ist – für Jack Miller und Miguel Oliveira könnte die Veränderung zum richtigen Zeitpunkt kommen.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (7. Juli):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 30 Runden in 40:40,063 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +3,804 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +4,334
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +5,317
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,557
6. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +10,481
7. Pedro Acosta (E), KTM, +14,746
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,930
9. Brad Binder (ZA), KTM, +15,084
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +16,384
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,235
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +18,865
13. Jack Miller (AUS), KTM, +25,425
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,952
15. Luca Marini (I), Honda, +25,854
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +41,495
17. Johann Zarco (F), Honda, +41,952
18. Joan Mir (E), Honda, +43,145
19. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +50,115
20. Stefan Bradl (D), Honda, +59,047
– Jorge Martín (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 21 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (6. Juli):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 15 Runden in 20:18,904 min
2. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +0,676 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,311
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,458
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,600
6. Marc Márquez (E), Ducati, +6,281
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +6,284
8. Brad Binder (ZA), KTM, +9,061
9. Alex Márquez (E), Ducati, +9,201
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,800
11. Jack Miller (AUS), KTM, +13,815
12. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,960
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,432
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +15,329
15. Luca Marini (I), Honda, +15,430
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +15,493
17. Johann Zarco (F), Honda, +16,205
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +20,321
19. Stefan Bradl (D), Honda, +23,733
20. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +26,366
21. Joan Mir (E), Honda, +26,668
22. Pedro Acosta (E), KTM, +26,715

WM-Stand nach 18 von 42 Rennen:
1. Bagnaia, 222 Punkte. 2. Martin 212. 3. Marc Marquez 166. 4. Bastianini 155. 5. Vinales 125. 6. Acosta 110. 7. Binder 108. 8. Di Giannantonio 92. 9. Aleix Espargaro 82. 10. Alex Marquez 79. 11. Morbidelli 55. 12. Bezzecchi 53. 13. Oliveira 51. 14. Raul Fernandez 46. 15. Quartararo 44. 16. Miller 35. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Mir 13. 19. Zarco 12. 20. Nakagami 8. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 315 Punkte. 2. Aprilia 175. 3. KTM 165. 4. Yamaha 48. 5. Honda 23.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 377 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 267. 3. Gresini Racing MotoGP 245. 4. Aprilia Racing 207. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 145. 6. Red Bull KTM Factory Racing 143. 7. Red Bull GASGAS Tech3 127. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 52. 10. LCR Honda 21. 11. Repsol Honda 13.

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