MotoGP: BMW-Chefs besuchen Red Bull Ring

Zarco: «Die Schwäche der Honda ist die Basis»

Von Bernhard M. Höhne
Johann Zarco

Johann Zarco

Johann Zarco war in Silverstone der erfolgreichste Honda-Pilot. Beim MotoGP-Wochenende in Österreich am Red Bull Ring wurde der LCR-Pilot zur Zukunft seiner Marke und seines Teams befragt.

Im Sprintrennen und im Grand Prix in Silverstone konnte Johann Zarco, nach Startplatz 18, jeweils den vierzehnten Platz erringen und war so erfolgreichster Honda-Pilot. Der Franzose ist somit selbst offenbar gut aus der Sommerpause gekommen, gleichzeitig ist dieses Ergebnis jedoch einmal mehr Zeugnis der desolaten Saison, in der sich die japanische Marke derzeit befindet.

Ein Aufwärtstrend scheint weiter nicht in Sicht. Der Abstand zu den vorderen Plätzen stagniert und selbst Yamaha scheint schwer erreichbar. Auch im Fahrerlager scheint der Glaube vorzuherrschen, dass es Honda in absehbarer Zeit, trotz weniger Testrestriktionen und vom Reglement vieler gewährter Entwicklungsmöglichkeiten, kaum gelingen wird, den Anschluss an die vorderen Plätze zu finden. Selbst der langjährige Honda-Junior Ai Ogura hat nun seine Verbindungen zu Honda gekappt und tritt 2025 für Trackhouse Aprilia in der MotoGP an. Auf die Frage, ob die mangelhafte Leistungsfähigkeit der Honda bei dieser Entscheidung eine Rolle gespielt habe, antwortete der Japaner nur knapp mit: «Ja!»

Dennoch beschwor LCR-Honda-Pilot Johann Zarco im Vorfeld des österreichischen Grand Prix auf dem Red Bull Ring den Kampfgeist bei der einst stolzen japanischen Marke: «Sie hören nie auf. Wenn man das aus der Nähe mitbekommt, wie viel Aufwand betrieben wird, dann ist das sehr beeindruckend», so der Franzose.

Dass die Schwachstellen der aktuellen RC213V aber nicht mit ein paar weiteren Updates aus der Welt geräumt sein würden, gab auch der Franzose unumwunden zu: «Die derzeitige Schwäche der Honda ist bereits die Basis. Und solange wir keine funktionierende Basis haben, können wir damit anstellen, was wir wollen. Es wird nicht funktionieren.»

Damit sei es auch sinnlos, Updates zu produzieren, ohne einen klaren Plan zu haben, wie diese im Gesamtkonzept funktionieren könnten. Dies sei beispielsweise das Geheimnis bei Ducatis Aufstieg vom Sorgenkind zur derzeit alles dominierenden Marke in der MotoGP gewesen: «Ducati hat in der Vergangenheit auch viel probiert, aber seit drei Jahren funktioniert alles. Es sieht so aus, als würden sie einfach nur neue Teile für ihr Motorrad bringen. Aber sie haben bereits eine Basis, die schon sehr gut funktioniert.»

Eine Hilfe für Honda könne auch ein frischer Ansatz bei den Fahrern sein. Derzeit gilt Moto2-Pilot Somkiat Chantra als Favorit auf den zweiten Sitz neben Zarco bei LCR Honda. «Ich habe auch gehört, dass Chantra ein Thema sein soll. Das wäre cool, denn er ist ein thailändischer Fahrer, hat viel Energie, fährt aggressiv und sucht Zweikämpfe. Er hat natürlich nicht die Erfahrung, die Takaaki Nakagami hat, aber manchmal kann ein weißes Blatt Papier sehr gut sein», meinte Zarco dazu.

Auch und gerade im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Honda könnte ein Neuling ein Vorteil für Honda sein: «Ich glaube, einen Rookie im Team zu haben, kann uns helfen, die Stärken und Schwächen des Motorrads besser zu verstehen, denn er ist unvoreingenommen.» Dies war ein Vorteil, den sich KTM zunächst auch bei Shootingstar Pedro Acosta zunutze machen konnte.

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