Enea Bastianini (4.): Zurück in der harten Realität
Ducati-Werksfahrer holte im Sprint auf, kam aber nicht über Platz 4 hinaus
Nach dem Höhenflug beim Jubiläums-GP auf der britischen Insel, bei dem Enea Bastianini Sprint und GP in beeindruckender Manier für sich entscheiden konnte, fand sich die #23 in Österreich wieder in bekannter Mission. Von Startplatz 7 stand zunächst eine Aufholjagd auf dem Plan.
Zunächst sah es so aus, als könnte «La Bestia» unmittelbar nach einem sehr guten Start mit um die Spitze streiten. Aber nach zwei verpassten Bremspunkten hintereinander wurde der Ducati-Werksfahrer sogar bis auf Platz 9 zurückgereicht. Nach klassischer Bastianini-Methode arbeitete sich der WM-Dritte wieder nach vorne.
Enea Bastianini: «Um es kurz zu machen: es lief eigentlich super, bis auf die Fehler in der ersten Runde. Ich habe wieder etliche Plätze verloren. Danach war es dann ein Rennen ohne Probleme und ich bin zufrieden.»
Der Ducati-Pilot weiter: «Ein großes Thema war der Luftdruck. Weil ich eine ganze Gruppe vor mir hatte und ich unbedingt eine Strafe vermeiden wollte bin ich auf den Geraden andere Linie gefahren um den Windschatten zu vermeiden.»
Es dauerte bis zur Schlussphase, bis Bastianini auf Erfolgskurs war. Speziell KTM-Fahrer Jack Miller leistete überraschend harten Widerstand. Als Bastianini den Australier vier Runden vor Schluss geknackt hatte, setzte er sich ab und dank des Ausfalls von Marc Márquez konnte der Italiener als Vierter ein versöhnliches Resultat verbuchen.
Bastianini fügte hinzu: «Der vierte Platz entspricht der Realität. Ich wusste, dass ich zumindest nicht mit Pecco und Jorge mitfahren kann. Die Beiden haben hier sehr unterschiedliche Vorteile. Während Pecco in den Bremszonen unschlagbar ist, kämpfe ich deutlich mehr als eher mit einem blockierenden Vorderrad. Dafür haben wir noch keine Lösung. Pecco ist in der Lage präziser zu bremsen – das ist auf dem Red Bull Ring extrem wichtig.»
Auch von Pramac-Pilot Martin würde sich Bastianini gerne etwas annehmen. «Jorge schafft es in den beiden Linkskurven mit viel mehr Speed einzubiegen. Wenn ich davon etwas mehr haben könnte und dazu weniger Blockaden, dann würde ich auch ganz vorne fahren können.»
Fakt ist: Bastianini, der durch den Ausfall von Márquez weiterhin Dritter der Tabelle bleibt, muss den GP am Sonntag erneut aus der dritten Startreihe in Angriff nehmen. Findet der zukünftige KTM-Werksfahrer über nach kein Abstimmungs-Wundermittel, dann dürfte die Lücke zur WM-Spitze weiter wachsen.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (17. August):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 14 Runden in 20:59,768 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,673 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,584
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +9,685
5. Jack Miller (AUS), KTM, +10,421
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,523
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,941
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,932
9. Pol Espargaro, (E), KTM, +15,101
10. Pedro Acosta (E), KTM, +16,611
11. Maverick Viñales (E), Aprilia, +16,759
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,943
13. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +18,304
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,185
15. Johann Zarco (F), Honda, +21,330
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,940
17. Luca Marini (I), Honda, +25,830
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +26,622
19. Joan Mir (E), Honda, +27,458
20. Alex Márquez (E), Ducati, +37,870
– Augusto Fernández (E), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Stefan Bradl (D), Honda, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 21 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 250 Punkte. 2. Martin 250. 3. Bastianini 198. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 117. 8. Aleix Espargaro 106. 9. Di Giannantonio 104. 10. Alex Marquez 92. 11. Morbidelli 65. 12. Bezzecchi 63. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Miller 47. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 11. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 1. 24. Marini 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 364 Punkte. 2. Aprilia 199. 3. KTM 183. 4. Yamaha 53. 5. Honda 26.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 448 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 315. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 236. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 167. 6. Red Bull KTM Factory Racing 167. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 25. 11. Repsol Honda 14.